Eine 100 kWp PV-Anlage reduziert die Stromkosten eines Unternehmens deutlich. Bei guter Planung und geeignetem Standort ist die Wirtschaftlichkeit praktisch garantiert. Hier findest du wichtige Informationen zur gelungenen Umsetzung sowie zu steuerlichen Aspekten und zur Direktvermarktung.
Kosten einer 100 kWp PV-Anlage: Der Preis für eine 100 kWp PV-Anlage inklusive Installation liegt bei etwa 90.000 bis 130.000 Euro, abhängig von der Qualität, der gewählten Komponenten und den Gegebenheiten vor Ort. Für einen Stromspeicher kommen etwa 300 bis 650 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität hinzu. Förderkredite helfen bei der Finanzierung.
Betriebskosten für eine 100 kWp PV-Anlage: Die Betriebskosten für eine Photovoltaikanlage umfassen Wartung, Versicherungen, die optionale Reinigung, Software, ggf. einen Dienstleister für die Direktvermarktung sowie Rücklagen. Du solltest pro Jahr mit etwa 1 bis 2 Prozent der Gesamtinvestition rechnen.
Wie schnell rentieren sich die Kosten? Die Amortisationszeit hängt davon ab, wie viel Solarstrom das Unternehmen selbst verbrauchen kann, denn Solarstrom ist bei Weitem günstiger als Netzstrom – die Ersparnisse tragen zu einer schnelleren Amortisation bei. Die Dauer ist daher sehr individuell. 7 bis 10 Jahre sind aber nicht unrealistisch, wobei eine 100 kWp PV-Anlage 30 Jahre und länger halten kann.
Direktvermarktung und Steuern: Bis 100 kWp ist die Teilnahme an der Direktvermarktung (Verkauf von Solarstrom direkt an der Strombörse) freiwillig. Sie bringt allerdings finanzielle Vorteile, wenn die Börsenstrompreise die Einspeisevergütung übersteigen. Steuerlich sind vor allem die Umsatzsteuerpflicht auf den selbst verbrauchten Solarstrom und die Befreiung von der Stromsteuer zu beachten.
Bekannt aus
Eine Photovoltaikanlage mit 100 kWp Leistung kostet etwa 90.000 bis 130.000 Euro. Abhängig ist der Preis unter anderem von der Qualität der Komponenten, beispielsweise vom Wirkungsgrad der PV-Module, und von den baulichen Gegebenheiten vor Ort, die den Aufwand für die Installation beeinflussen.
Der größte Teil der Kosten für eine 100 kWp PV-Anlage entfällt zum einen auf die Solarmodule und zum anderen auf die Montage und Installation. Weitere Kosten fallen für Unterkonstruktion, Wechselrichter und Verkabelung an. In aller Regel erhältst du von einem Fachbetrieb ein Komplettangebot, das sämtliche einmalige Kosten für die Photovoltaikanlage umfasst.
Gut zu wissen: Skaleneffekte nutzen
Bei Photovoltaik profitieren Unternehmen von Skaleneffekten. Je größer die Solaranlage, desto geringer sind die Kosten pro Kilowatt-Peak Leistung. Das Sparpotenzial in Bezug auf die Stromkosten ist enorm: Kostet Gewerbestrom im Schnitt etwa 25 Cent pro Kilowattstunde, sind es bei Solarstrom (alle Kosten für die Anlage bereits berücksichtigt) nur etwa 5 Cent – eine Ersparnis von 20 Cent pro selbst genutzte Kilowattstunde.
Optional kannst du die Solaranlage mit einem PV-Speicher ausstatten lassen. Er ermöglicht es, den erzeugten Solarstrom zu einem beliebigen Zeitpunkt zu verwenden. Außerdem kann ein Speicher für eine begrenzte Zeit die Ersatzstromversorgung übernehmen. Die Preise für Speicher, die zu einer 100 kWp PV-Anlage passen, liegen bei etwa 300 bis 650 Euro pro Kilowattstunde.
Auch wenn sich eine Photovoltaikanlage eindeutig rentiert, ist die Anfangsinvestition zunächst beachtlich. Förderungen bzw. Kredite helfen, die Kosten zu stemmen. Die relevanten Förderkredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sind:
KfW 270 „Erneuerbare Energien – Standard“
Derzeit können Unternehmen PV-Anlagen mit einem effektiven Jahreszins ab 3,25 Prozent finanzieren. Der Kredit deckt bis zu 100 Prozent der förderfähigen Kosten (inklusive Installation) ab und ist für Unternehmen unabhängig von ihrer Größe zugänglich.
KfW 293 „Klimaschutzoffensive für Unternehmen“
Dieser zinsverbilligte Kredit mit einem effektiven Jahreszins ab 1,97 Prozent steht Unternehmen offen, die mindestens 50 Prozent des selbst erzeugten Solarstroms am Unternehmensstandort nutzen oder die Solaranlage in ein „integriertes Mobilitätsvorhaben“ einbinden – beispielsweise Maßnahmen im Bereich Elektromobilität (E-Autos, E-Lkw und E-Busse).
Einzelne Bundesländer und Kommunen bieten ebenfalls attraktive Fördermöglichkeiten im Bereich Photovoltaik.
Tipp: Photovoltaikanlagen und Ladestationen für Elektroautos bieten in Kombination noch größeres Sparpotenzial. Bei rund 5 Cent pro Kilowattstunde Solarstrom lassen sich E-Autos so für 0,75 bis 1,25 Euro pro 100 Kilometer laden (bei einem Verbrauch von 15 bis 25 Kilowattstunden pro 100 Kilometer). Für Ladestationen erhalten Unternehmen mitunter ebenfalls Förderungen.
Grundsätzlich erzeugt eine Photovoltaikanlage in Deutschland pro Jahr etwa 1.000 Kilowattstunden Solarstrom pro 1 Kilowatt-Peak Leistung. Der genaue Ertrag ist abhängig vom Standort und generell in Süddeutschland etwas höher als in Norddeutschland.
Die Effizienz der Solarmodule, ihre Ausrichtung (möglichst nach Süden, aber Abweichungen nach Osten und/oder Westen sind auch rentabel) und der Neigungswinkel des Dachs (idealerweise 30 bis 35 Grad) beeinflussen den Ertrag. Verschattungen gilt es bei der Planung nach Möglichkeit zu vermeiden. Aber auch, wenn die Bedingungen auf deinem Firmengelände nicht ganz optimal sind, kannst du immer noch mit beachtlichen Erträgen rechnen. Die genannten 1.000 Kilowattstunden pro Kilowatt-Peak gelten als realistischer Durchschnittswert, wobei die Erträge naturgemäß im Sommer höher sind als im Winter.
Eine 100 kWp PV-Anlage kann je nach Unternehmensgröße einen erheblichen Anteil des benötigten Stroms decken. Je mehr Solarstrom das Unternehmen selbst verbraucht (anstatt ihn ins Stromnetz einzuspeisen), desto höher ist der finanzielle Vorteil. Das liegt daran, dass Solarstrom bei Umlage aller Kosten über die Lebensdauer nur etwa 5 Cent pro Kilowattstunde kostet. Dem gegenüber steht ein Gewerbestrompreis von rund 25 Cent, je nach Unternehmensgröße. Jede selbst verbrauchte Kilowattstunde spart also etwa 20 Cent ein.
Gut zu wissen: Wann ist ein Stromspeicher sinnvoll?
Kann dein Unternehmen den – gerade mittags oft in großen Mengen erzeugten – Solarstrom vollständig oder zumindest zum großen Teil direkt verbrauchen, ist ein Solarstromspeicher überflüssig. Betriebe mit anderem Nutzungsprofil (etwa mit hoher Serverkapazität oder Nachtschichten) profitieren jedoch besonders davon, mithilfe eines Speichers mehr Strom auch zu anderen Zeiten nutzbar zu machen. Durch mehr Eigenverbrauch steigt das Sparpotenzial, das eine 100 kWp PV-Anlage bietet.
Der Anteil des selbst genutzten Stroms beeinflusst direkt, wie schnell sich der Preis für eine 100 kWp PV-Anlage amortisiert. Realistisch ist eine Amortisationszeit von etwa 7 bis 10 Jahren. Die Lebensdauer einer modernen Solaranlage liegt mit 30 Jahren und mehr weit darüber – das bedeutet mehr als 20 Jahre mit nahezu kostenlosem Solarstrom.
Wir gehen von einer 100 kWp PV-Anlage aus, die 100.000 Kilowattstunden Solarstrom im Jahr erzeugt. Unser Beispielunternehmen kann 65 Prozent direkt verbrauchen. Das bedeutet eine Ersparnis von 65.000 x 0,20 Euro = 13.000 Euro im Jahr. Die restlichen 35.000 Kilowattstunden verkauft das Unternehmen mittels Direktvermarktung für mindestens 2.170 Euro. Wir gehen von Betriebskosten in etwa dieser Höhe aus (sodass die beiden Posten einander aufheben) und verbuchen eine Gesamtersparnis von 13.000 Euro an Stromkosten.
Wenn die PV-Anlage 115.000 Euro gekostet hat, amortisiert sie sich somit nach weniger als 9 Jahren. Höhere Erlöse aufgrund der Standortbedingungen oder der Direktvermarktung sind möglich.
Die Betriebskosten für eine Solaranlage sind gering und umfassen folgende Posten:
Wartung: Photovoltaikanlagen sind sehr verschleiß- und wartungsarm, da sie keine beweglichen Teile haben. Eine regelmäßige Wartung hilft dennoch, die Lebensdauer zu verlängern und die Rendite zu maximieren.
Reinigung: PV-Module sind bei entsprechender Neigung selbstreinigend. Nur sehr flach installierte Solarmodule müssen regelmäßig gereinigt werden. Ansonsten genügt eine Reinigung bei Bedarf, sollten starke Verschmutzungen vorliegen.
Versicherung: Herstellergarantien schützen Unternehmen über Jahrzehnte. Einige Hersteller bieten für PV-Module 25- oder sogar 30-jährige Produkt- und Leistungsgarantien an. Darüber hinaus bietet sich eine Haftpflichtversicherung an. Sie deckt Schadensfälle ab, die Dritten durch die Anlage selbst entstehen.
Rücklagen: Im Laufe der langen Lebensdauer einer PV-Anlage müssen Wechselrichter und PV-Speicher ausgetauscht werden. Diese Kosten sollten Unternehmen bereits bei der Planung berücksichtigen und in die Betriebskosten einrechnen.
Software: Intelligentes Energiemanagement und Monitoring der Solaranlage sind nahezu unverzichtbar, denn sie steigern den möglichen Ertrag erheblich und erkennen schnell mögliche Fehler. Die Kosten dafür sind gering.
Für diese typischen Posten ergeben sich bei einer 100 kWp PV-Anlage jährliche Kosten in Höhe von etwa 1 bis 2 Prozent der Gesamtinvestition. Beispiel: Eine 100 kWp PV-Anlage, deren Preis bei 115.000 Euro lag, verursacht im Jahr also Aufwände von etwa 1.150 bis 2.300 Euro. Diese laufenden Kosten – wie auch die Erstinvestition – amortisieren durch Einsparungen bei den Stromkosten.
Eine Photovoltaikanlage mit 100 kWp liegt an einer interessanten Grenze: Bei einer Leistung bis 100 kWp ist für den erzeugten Solarstrom die Direktvermarktung (der Verkauf direkt an der Strombörse) freiwillig. Betreibende können dann zwischen der (pauschalen) gesetzlichen Einspeisevergütung und der Direktvermarktung wählen.
Einspeisevergütung vs. Direktvermarktung: Was ist der Unterschied?
Bei der Einspeisevergütung erhält ein Unternehmen für jede ins Stromnetz abgegebene Kilowattstunde eine feste Vergütung über 20 Jahre. Sie liegt zum Beispiel für Anlagen bis 100 kWp Leistung, die bis 31. Januar 2026 ans Netz gingen, bei 5,56 Cent für die Teileinspeisung. Die Einspeisevergütung sinkt halbjährlich um ein Prozent.
Unternehmen, die eine PV-Anlage über 100 kWp betreiben, sind zur Direktvermarktung verpflichtet. Sie erhalten keine pauschale Vergütung, sondern müssen den überschüssigen Strom am Strommarkt verkaufen bzw. durch spezialisierte Dienstleister verkaufen lassen.
Die Direktvermarktung ist gegenüber der Einspeisevergütung nur insofern nachteilig, als dass sie etwas aufwendiger ist. Der „Marktwert Solar“ (der Börsenstrompreis) liegt zwar bisweilen unter der Einspeisevergütung, jedoch gibt es zusätzlich als Ausgleich eine Marktprämie. Sie soll dafür sorgen, dass die Erlöse aus der Direktvermarktung mindestens denen aus der Einspeisevergütung entsprechen. Die Einträge aus der Direktvermarktung können aber auch höher ausfallen, nämlich dann, wenn der Solarstrom zu Zeiten verkauft wird, in denen die Stromnachfrage gerade hoch ist.
Tipp: Spezialisierte Unternehmen kümmern sich auf Wunsch für dich um die Direktvermarktung.
Für bestimmte PV-Anlagen gelten steuerliche Erleichterungen: Einnahmen aus der Einspeisung und dem Eigenverbrauch können unter gewissen Voraussetzungen steuerfrei sein. Die Umsatzsteuer fällt bei Kauf und Installation in vielen Fällen nicht an. Wird der erzeugte Strom im Unternehmen genutzt, entstehen in der Regel keine zusätzlichen steuerlichen Belastungen. Jedoch können steuerliche Pflichten entstehen, wenn der Solarstrom für den privaten Eigenbedarf entnommen wird.
Gut zu wissen: Investitionsabzugsbetrag für Photovoltaikanlagen
Kleine und mittlere Unternehmen können 50 Prozent der Kosten für eine geplante 100 kWp PV-Anlage als gewinnmindernde Rücklage geltend machen, wenn die Investition innerhalb von 3 Jahren erfolgt. Die genauen Bedingungen dazu (insbesondere Gewinngrenzen) legt Paragraf 7 EStG fest. Auch eine Sonderabschreibung von 20 Prozent der Anschaffungskosten innerhalb der ersten 5 Jahre ist möglich. Dabei können die Kosten frei auf die 5 Jahre verteilt werden, also beispielsweise auch vollständig im ersten Jahr liegen.
Gute Nachrichten gibt es bei der Stromsteuer: Anlagen bis 2 Megawatt Leistung sind von der Stromsteuer befreit, sofern der Strom direkt vor Ort genutzt wird. Das betrifft also ganz klar auch 100 kWp PV-Anlagen. In jedem Fall gilt: Lass dich dazu steuerlich professionell beraten.
1KOMMA5° Commercial Solutions begleitet dich durch den gesamten Prozess von der Planung bis zur Fertigstellung deiner Photovoltaikanlage und hilft dir auch, bürokratische Hürden zu überwinden. So profitiert dein Unternehmen maximal.
Rund 100.000 Kilowattstunden sauberen Solarstrom kann eine 100 kWp PV-Anlage pro Jahr produzieren – je nach Standort auch deutlich mehr. Damit reduziert dein Unternehmen zum einen seine Stromkosten, leistet zum anderen aber auch einen erheblichen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz. PV-Anlagen amortisieren sich lange vor Ende ihrer Lebensdauer.
Dank der Direktvermarktung bietet der Verkauf von überschüssigem Solarstrom ein höheres Gewinnpotenzial als die pauschale Einspeisevergütung. Am günstigsten und sinnvollsten bleibt es aber, einen möglichst hohen Anteil des erzeugten Stroms direkt im eigenen Unternehmen zu verbrauchen. 1KOMMA5° Commercial Solutions berät dich zu sämtlichen Aspekten und unterstützt dich auch bei der Direktvermarktung.