Dynamischer Stromtarif Wärmepumpe

Dynamischer Stromtarif und Wärmepumpe: Spare bis zu 50 Prozent Betriebskosten

Du besitzt eine Wärmepumpe oder planst deren Anschaffung? Dann solltest du unbedingt über einen dynamischen Stromtarif nachdenken. Er ermöglicht es dir, Strom für deine Wärmepumpe und andere große Verbraucher dann zu kaufen, wenn die Preise am günstigsten sind. So senkst du deine Betriebskosten erheblich und machst deine Wärmepumpe noch effizienter.

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Dynamischer Stromtarif mit Wärmepumpe

Das Wesentliche in Kürze

  • Günstiger Strom für deine Wärmepumpe: Ein dynamischer Stromtarif bildet die stündlich schwankenden Preise der Strombörse ab. Damit beziehst du Strom für deine Wärmepumpe (und für andere große Verbraucher in deinem Haushalt) dann, wenn die Preise besonders niedrig sind – zum Beispiel, wenn aufgrund einer hohen Einspeisung erneuerbarer Energien viel vorhanden ist.

  • Intelligente Automatisierung: Ein KI-gestütztes Energiemanagementsystem (EMS) steuert die Stromflüsse in deinem Haushalt automatisch. Es analysiert Strompreise, Wetterprognosen sowie Verbrauchsverhalten und startet zum Beispiel den Heizbetrieb der Wärmepumpe zu den wirtschaftlichsten Zeitpunkten. Alternativ lädt es deinen Stromspeicher zu den günstigsten Zeiten, sodass deine Wärmepumpe später mit Strom aus dem Speicher versorgt werden kann.

  • Hohes Sparpotenzial: Die Kombination aus Wärmepumpe, dynamischem Stromtarif und intelligentem Energiemanagement kann die Betriebskosten deiner Heizung um bis zu 50 Prozent senken. Nutzt du zusätzlich deinen eigenen Solarstrom aus einer PV-Anlage und einen Batteriespeicher, maximierst du diese Ersparnis noch.

  • Voraussetzungen und Zusatzvorteile: Für die Nutzung eines dynamischen Tarifs sind ein intelligenter Stromzähler (Smart Meter) und ein EMS erforderlich. Zusätzliche finanzielle Vorteile ergeben sich durch reduzierte Netzentgelte nach § 14a EnWG für steuerbare Wärmepumpen.

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Wie funktioniert ein dynamischer Stromtarif?

Mit einem herkömmlichen Festpreistarif beziehst du Netzstrom immer zum selben Preis – aktuell etwa 35 Cent pro kWh. Mit einem dynamischen Stromtarif kommst du dagegen wesentlich günstiger weg, denn er bildet die stündlich schwankenden Preise an der Strombörse ab, statt dich auf einen Einheitspreis festzulegen. Die Stromkosten variieren dabei je nach Angebot und Nachfrage: Wenn viel erneuerbare Energie im Netz verfügbar ist – etwa mittags bei starker Sonneneinstrahlung, bei viel Wind oder bei geringer Nachfrage wie nachts – sinken die Preise deutlich. Teilweise werden sogar negative Preise erreicht. Bei hoher Nachfrage, zum Beispiel abends, wenn viele Menschen zu Hause sind, ist Strom wieder teurer. 

Cleveres Timing in Kombination mit einem dynamischen Tarif kann deine Stromkosten deutlich verringern – insbesondere in Kombination mit einem Batteriespeicher und/oder einer PV-Anlage. Ein KI-gestütztes Energiemanagementsystem (EMS) automatisiert Kauf und Verbrauch deines Stroms, sodass du dich darum nicht manuell kümmern musst.

Warum dynamischer Stromtarif und Wärmepumpe ein Dreamteam sind

Wärmepumpen haben einen entscheidenden Vorteil: Sie können thermische Energie speichern. Das bedeutet, sie müssen nicht kontinuierlich laufen, sondern können zu günstigen Zeiten Wärme erzeugen und diese im Pufferspeicher oder der Gebäudemasse zwischenspeichern. Diese Flexibilität macht sie zum perfekten Partner für dynamische Stromtarife.

Beispiel aus der Praxis: Während der Strompreis am Abend bei 40 Cent pro kWh liegen kann, fällt er nachts oft auf 10 bis 15 Cent oder sogar darunter. Eine intelligente Wärmepumpensteuerung nutzt diese günstigen Phasen, um das Haus vorzuheizen oder Warmwasser zu bereiten.

Doch wie funktioniert die Verbindung aus dynamischen Strompreisen, Wärmepumpe und intelligentem Energiemanagement genau? Das schauen wir uns als nächstes an.

So versorgt ein intelligentes EMS deine Wärmepumpe mit günstigstem Strom

Manuell Strom kaufen, wenn er am günstigsten ist (oft mitten in der Nacht) und dann von Hand die Wärmepumpe anschalten, um den dynamischen Stromtarif effektiv zu nutzen? Das wäre ein unzumutbarer Aufwand. Hier kommt das KI-gestützte Energiemanagement ins Spiel. Es fungiert als Schaltzentrale deines gesamten heimischen Energiesystems und koordiniert automatisch alle Verbraucher, Stromkauf und -einspeisung sowie PV-Anlage und Speicher, wenn vorhanden. Was genau das EMS tut, verfolgst du per App. Seine Entscheidungen trifft das System anhand von Daten, die kontinuierlich von künstlicher Intelligenz analysiert werden:

  • Abruf aktueller Strompreise im Stunden- bis Viertelstundentakt

  • Strompreisprognosen der nächsten 24 bis 48 Stunden

  • Wettervorhersagen für optimale PV-Ertragsplanung

  • dein individuelles Verbrauchsverhalten und deine Heizgewohnheiten

  • Gebäudeeigenschaften und thermische Speicherfähigkeit 

So brauchst du dich um nichts zu kümmern und kannst trotzdem sicher sein, dass dein Energiemanager stets die wirtschaftlich sinnvollste Entscheidung für dich trifft.

Beispiel

So funktioniert die intelligente Steuerung in der Praxis

Ein intelligentes Energiemanagementsystem ist in der Lage, den günstigsten Zeitpunkt für den Stromkauf vorauszusehen, zu erkennen und im richtigen Moment zuzuschlagen. Außerdem kann es dann automatisch Wärmepumpe und andere Geräte einschalten, damit diese zu den niedrigen Preisen betrieben werden. Alternativ ist es möglich, die Energie in einem Stromspeicher für später aufzubewahren. 

So kann ein Tag mit intelligentem EMS, Wärmepumpe und dynamischem Stromtarif ablaufen:

  • Morgens (6–8 Uhr): Das System erkennt, dass in zwei Stunden günstige Strompreise zu erwarten sind, und verzögert das Aufheizen, sofern die Raumtemperatur noch im Komfortbereich liegt.

  • Mittags (11–14 Uhr): Bei niedrigen Strompreisen und hoher PV-Produktion läuft die Wärmepumpe auf Hochtouren und heizt das Haus über die gewünschte Temperatur hinaus vor – die Gebäudemasse dient als kostenloser Wärmespeicher.

  • Abends (18–21 Uhr): Trotz hoher Strompreise bleibt das Haus warm, da die mittags gespeicherte Wärme nun genutzt wird.

  • Nachts (22–5 Uhr): In den günstigen Nachtstunden nutzt das Energiemanagementsystem die niedrigen Strompreise für die Warmwasserbereitung und lädt bei Bedarf den Batteriespeicher. Die Wärmepumpe arbeitet effizient bei kühlen Außentemperaturen und bereitet das System optimal auf den nächsten Tag vor.

Durchgerechnet: So viel kannst du sparen

Die Kombination aus Wärmepumpe, dynamischem Stromtarif und intelligentem Energiemanagement senkt deine Stromkosten. Noch günstiger wird es mit PV-Anlage und Batteriespeicher. Schauen wir uns die verschiedenen Szenarien einmal im Kostenvergleich an. Dazu nehmen wir Folgendes an:

  • Du lebst mit deiner vierköpfigen Familie in einem Einfamilienhaus mit einem jährlichen Gesamtstromverbrauch von 8.000 kWh

  • In deinem Haus ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit 10 Kilowatt Leistung verbaut. 

  • Wir rechnen mit einer PV-Anlage mit 10 kWp und einem Batteriespeicher mit einer Kapazität von 10 kWh.

  • Der Strompreis für einen Festpreistarif beträgt in unserem Beispiel 35 Cent pro kWh.

  • Mit einem dynamischen Stromtarif entstehen dir mit deinem Setup Kosten von durchschnittlich 22 Cent pro kWh ohne und 18 Cent pro kWh mit Speicher.

Du siehst: Ein dynamischer Stromtarif für deine Wärmepumpe ermöglicht dir eine jährliche Ersparnis von bis zu 50 Prozent! Wie Batteriespeicher und PV-Anlage zu dieser Ersparnis beitragen, erfährst du jetzt.

Übrigens: Eine Wärmepumpe verbraucht zwar Strom, ist aber im Betrieb weitaus effektiver und günstiger als konventionelle Heizsysteme. Aus 1 kWh Strom kann etwa eine Luft-Wasser-Wärmepumpe problemlos bis zu 4,5 kWh Wärme erzeugen. Aus 1 kWh Öl oder Gas hingegen werden in der Regel maximal 0,9 bis 1 kWh Wärme.

Mit Batteriespeicher noch mehr sparen: Synergieeffekte mit Wärmepumpe und dynamischem Stromtarif

Ein Batteriespeicher erweitert die Möglichkeiten deiner Wärmepumpe (und deines gesamten Energiesystems) erheblich. Du lagerst darin elektrische Energie für beliebige Zeiträume zwischen. So holst du das Beste aus dem dynamischen Stromtarif und auch aus deiner PV-Anlage heraus, sofern vorhanden. 

Drei Beispiele, wie positiv sich ein Stromspeicher auf dein Gesamtsystem auswirken kann:

  • PV-Überschuss nutzen: Mittags produziert deine PV-Anlage mehr Strom als benötigt. Anstatt diesen für aktuell nur rund 8 Cent pro kWh (bei Anlagen mit 10 kWp) einzuspeisen, lädt dein intelligentes Energiemanagementsystem den Speicher automatisch auf und nutzt den Strom später – zum Beispiel für die Wärmepumpe.

  • Günstige Nachtpreise nutzen: Nachts kostet Strom mit einem dynamischen Stromtarif oft nur um die 12 Cent pro kWh. Der Speicher wird automatisch geladen und versorgt die Wärmepumpe am nächsten Morgen mit günstigem Strom.

  • Preisexplosionen vermeiden: Bei Dunkelflauten können die Strompreise an der Börse auf über 100 Cent pro kWh steigen. Das passiert zwar extrem selten, aber wenn es mal vorkommt, läuft deine Wärmepumpe dank Speicher trotzdem weiter, ohne dass du diese Extrempreise zahlen musst.

Wärmepumpe maximal günstig betreiben mit dynamischem Stromtarif und PV-Anlage

Den günstigsten Strom erzeugst du mit einer eigenen Solaranlage – ab durchschnittlich 6 Cent pro kWh. Warum dann überhaupt noch Netzstrom kaufen? Leider kannst du mit Photovoltaik nie 100 Prozent deines Strombedarfs decken. Dafür bräuchtest du eine überdimensionierte PV-Anlage mit riesigem Speicher, die sich wirtschaftlich nicht lohnen würde. Du musst also immer einen Teil Netzstrom hinzukaufen – aber dann doch bitte zu möglichst niedrigen Preisen!

Diese Vorteile bringt eine PV-Anlage für den Betrieb deiner Wärmepumpe mit dynamischem Stromtarif:

  • Mittags: PV-Überschuss und günstige Netzstrompreise ermöglichen kostengünstiges Vorheizen.

  • Abends: Gespeicherte Wärme reduziert den Strombedarf in den teuren Stunden.

  • Winter: Auch bei wenig Sonne profitierst du von günstigen Nachtpreisen.

Am meisten profitierst du jedoch vom Dreiklang aus PV-Anlage, Batteriespeicher und dynamischem Stromtarif in Kombination mit einem intelligenten EMS – wie unsere Beispielrechnung weiter oben zeigt.

§ 14a EnWG: zusätzliche Vorteile für steuerbare Wärmepumpen

Das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) ermöglicht Netzbetreibern laut § 14a, steuerbare Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen bei Netzengpässen zu drosseln. Im Gegenzug erhalten Hausbesitzerinnen und -besitzer reduzierte Netzentgelte. Dabei kannst du zwischen drei Modulen wählen:

Was heißt das in Ergänzung zu einem dynamischen Stromtarif?

  • Netzentgeltreduzierung: Je nach Netzbetreiber sparst du zusätzlich zu deinen Ersparnissen durch den dynamischen Stromtarif 120 bis 180 Euro pro Jahr an Netzentgelten – allein dafür, dass es möglich ist, deine Wärmepumpe zu drosseln.

  • Intelligente Kombination: Dein intelligentes Energiemanagementsystem weiß, wann Strom günstig ist: immer dann, wenn viele Erneuerbare durchs Netz fließen. Genau dann nimmt dein System Strom ab und entlastet damit das Stromnetz. Das nennt sich netzdienliches Verhalten, und auch das wird belohnt. So vermeidet dein System übrigens auch Drosselungen – es kauft sowieso keinen Strom zu Zeiten, in denen wenig vorhanden ist.

  • Doppelte Ersparnis: Du profitierst sowohl von reduzierten Netzentgelten als auch von günstigen Strompreisen.

Voraussetzungen für einen dynamischen Stromtarif zur Wärmepumpe

Um einen dynamischen Stromtarif nutzen und von Preisschwankungen profitieren zu können, benötigst du einen intelligenten Stromzähler (Smart Meter), der deinen Verbrauch in 15-Minuten-Intervallen misst und übermittelt. Auf ein smartes Energiemanagementsystem solltest du ebenfalls nicht verzichten.

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Kann ich meine Wärmepumpe fördern lassen?

Ja, es gibt Förderungen für die Anschaffung von Wärmepumpen! 2025 kannst du dir von der KfW bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten einer Wärmepumpe finanzieren lassen. Wenn du davon profitieren und deine Wärmepumpe mit dynamischem Stromtarif, PV-Anlage und Speicher günstig betreiben möchtest, solltest du nicht zögern. Denn das Heizungsgesetz soll umgearbeitet werden. Und noch ist nicht klar, wie sich das auf die Förderung von Wärmepumpen auswirkt.

Wärmepumpen-Förderung
Fazit

Ein dynamischer Stromtarif macht deine Wärmepumpe noch effizienter

Ein dynamischer Stromtarif für deine Wärmepumpen spart nicht nur Kosten, sondern ist auch ein wichtiger Baustein der Energiewende. Dein Beitrag: Indem du Strom für deine Wärmepumpe kaufst, wenn Wind und Sonne für viel günstigen Ökostrom sorgen, hilfst du dabei, die Erneuerbaren besser zu integrieren. Gleichzeitig stabilisierst du das Stromnetz, da du Energie genau dann abnimmst, wenn ein Überschuss vorhanden ist. Das entlastet die Infrastruktur und macht unser gesamtes Energiesystem zukunftsfähiger.

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