Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck plant, bis Anfang Mai eine Strategie zur Förderung von Solaranlagen vorzulegen. Die neue Photovoltaikstrategie von der Bundesregierung hat als Ziel, bis 2035 Treibhausgas-Neutralität im Stromsektor zu erreichen. Bis 2030 jedoch soll 80% des Bruttostromverbrauchs aus erneuerbaren Energien stammen. Zuvor lag die Zielmarke bei 65 Prozent.
Diese ehrgeizige Zielsetzung ist besonders beachtlich, da der Stromverbrauch voraussichtlich um ein Drittel steigen wird, wenn bis zum Ende des Jahrzehnts wie geplant mindestens 15 Millionen Elektroautos auf den Straßen unterwegs sind und sechs Millionen Wärmepumpen installiert werden. Hierfür sind im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 215 Gigawatt installierter Photovoltaik-Leistung (PV) im Jahr 2030 als Zwischenziel gesetzt.
Die Solarindustrie begrüßt Habecks Vorschläge und sieht die Bereitschaft, bürokratische Hürden abzubauen und die Investitionsbedingungen zu verbessern. Die vorläufige Strategie umfasst elf Maßnahmen, darunter zugeordnete Maßnahmen, um den Ausbau der Photovoltaik zu beschleunigen. Dazu gehören unter anderem Maßnahmen zum Ausbau von PV-Freiflächenanlagen und PV-Dachanlagen, zur Erleichterung von Mieterstrom und gemeinschaftlicher Gebäudeversorgung, zur Vereinfachung von Steckersolargeräten und zum Beschleunigen von Netzanschlüssen.
Außerdem sollen die Akzeptanz von PV-Anlagen gestärkt, die Wettbewerbsfähigkeit der erneuerbaren Energien verbessert und der CO2-Ausstoß im Verkehrssektor reduziert werden. Es ist auch geplant, den Emissionshandel auszuweiten und die Energieeffizienz zu erhöhen.
Der Verbandschef der Solarwirtschaft betont die Notwendigkeit, den Solarausbau bei Firmen zu erweitern, da derzeit weniger als zehn Prozent der Gewerbedächer für Solarstrom genutzt werden.