In den 1980er Jahren im Schnitt weniger als vier heiße Tage (≥ 30 °C) pro Jahr, in den 2020er Jahren mehr als elf – ein Plus von knapp 200 Prozent
Berlin und Brandenburg sind mit 19,6 Tagen im Schnitt die heißesten Bundesländer, Schleswig-Holstein am kühlsten
Hitze wird wachsende Gefahr für Menschen – effektive Kühlung rückt in den Fokus
In Deutschland wird es heißer, das zeigt eine Auswertung von Daten des Deutschen Wetterdienstes. Seit den 1980er Jahren steigt die durchschnittliche Anzahl an Tagen über 30 °C kontinuierlich. Während es zwischen 1980 und 1989 im Schnitt lediglich 3,9 heiße Tage pro Jahr gab, sind es seit 2020 bereits 11,4 Tage über 30 °C.1 Das ist ein Anstieg um 195 Prozent.
Innerhalb Deutschlands sind die Sommer- und heißen Tage sehr unterschiedlich verteilt. Besonders oft ist es im Osten Deutschlands heiß.
Bewohnerinnen und Bewohner von Berlin und Brandenburg sind am häufigsten hohen Temperaturen von 30 °C und mehr ausgesetzt. Mit jeweils 19,6 heißen Tagen mussten sie sich 2024 fast drei Wochen Schutz vor hohen Temperaturen suchen. Sie hatten mit fast 69 Tagen bzw. knapp 10 Wochen auch die meisten Sommertage (≥ 25 °C). In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen war es ebenfalls überdurchschnittlich oft heiß.1
Deutlich kühler war es dagegen in Norddeutschland. Niedersachsen, Hamburger und Bremer erlebten im Schnitt nur an 7,4 Tagen heiße Temperaturen. Unterboten wurde dieser Wert lediglich in Schleswig-Holstein mit durchschnittlich 3,5. Doch auch hier ist die Zahl heißer Tage in den vergangenen Jahren angestiegen.1
Durch den fortschreitenden Klimawandel wird die Zunahme von hohen und sehr hohen Temperaturen in ganz Europa immer häufiger zur Gesundheitsgefahr. Allein in den Sommern 2023 und 2024 gab es in Deutschland knapp 6.000 Hitzetote.2 Nachhaltige Gebäudekühlung wird ein notwendiger Teil der Klimaanpassung.
„Der Klimawandel ist längst Realität”, sagt Jannik Schall, Mitgründer und CPO von 1KOMMA5° „Wie in Südeuropa schon gängige Praxis, muss auch Deutschland mehr für den Hitzeschutz tun. Klimaanlagen sind dabei keine reine Komfortlösung mehr, sondern Teil einer klimafesten Infrastruktur. Vor allem, wenn sie effizient und in Kombination mit Photovoltaikanlagen fast klimaneutral betrieben werden.”
Im Beispiel verbraucht eine moderne, effiziente Klimaanlage bei sechs Stunden Betrieb an 70 Sommertagen rund 319 Kilowattstunden Strom im Jahr. Zum Vergleich: Allein die Warmwasserbereitung eines Vierpersonenhaushalts verbraucht dreieinhalb Mal mehr Strom im Jahr.3
Ohne Solaranlage und bei einem Strompreis von 35 Cent pro Kilowattstunde kostet der Betrieb der Klimaanlage etwa 112 Euro pro Jahr. Wer tagsüber eigenen Solarstrom nutzt, um die Klimaanlage zu betreiben, senkt die Kosten auf knapp 38 Euro im Jahr.4
„Wer eine PV-Anlage mit seiner Klimaanlage verbindet, kühlt sein Haus mit der Energie der Sonne“, sagt Jannik Schall. „Das verursacht kaum Emissionen und entlastet gleichzeitig das Stromnetz. Mit einer Klimaanlage steigt der Eigenverbrauch häufig dann, wenn auch viel Solarstrom produziert wird. Dadurch wird weniger Energie ins lokale Netz eingespeist, Erzeugungsspitzen der Solaranlage werden abgefedert - und davon profitieren alle”.
Quellen
1Datenbasis: Climate Data Centers (CDC) Deutscher Wetterdienst, Einzelwerte gemittelt
2MDR WISSEN: „Rund 6.000 Hitzetote in Deutschland in den Sommern 2023 und 2024” (https://www.mdr.de/wissen/medizin-gesundheit/rki-schaetzt-zahl-der-jaehrlichen-hitzetoten-100.html) [abgerufen am 20.06.2025]
3elektrische Warmwasserbereitung verbraucht ca.1.150 Kilowattstunden pro Jahr, Quelle: CO2online (https://www.co2online.de/energie-sparen/strom-sparen/strom-sparen-stromspartipps/stromverbrauch-4-personen-haushalt/) [abgerufen am 24. Juni 2025]
4Annahmen: Nennleistungsaufnahme Kühlung Klimaanlage Daikin RXM35A 0,76 kW, Nutzungsdauer 6 Stunden an 70 Tagen im Jahr, Stromverbrauch pro Jahr 319,2 kWh, Strompreis Netzbezug 35 Cent/kWh, Eigenverbrauch durch PV-Anlage 80 Prozent, Gestehungskosten PV-Anlage 6 Cent/kWh, 20 Prozent Netzbezug zu 35 Cent/kWh
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