KfW-Förderung für Photovoltaik: Lohnt sich der staatlich geförderte Kredit?
Mit einer Photovoltaikanlage kannst du deinen eigenen Strom produzieren und dadurch unabhängiger von den steigenden Strompreisen und der allgemeinen Energieversorgung werden. Diese Unabhängigkeit hat allerdings ihren Preis. Denn der Kauf einer Solaranlage kostet mehrere tausend Euro, je nach Leistung. Um die Energiewende trotz hoher Anschaffungskosten voranzubringen, gibt es verschiedene Förderprogramme. Bei der Finanzierung von Photovoltaik kannst du beispielsweise von einer KfW-Förderung profitieren. Welche KfW-Förderungen für PV-Anlagen beantragt werden können und wann sie sich lohnen, erfährst du bei uns.
Das Wesentliche in Kürze
KfW: KfW ist die Abkürzung für die Deutsche Kreditbank für Wiederaufbau. Diese Bank gibt Zuschüsse und vergünstigte Kredite aus, um beispielsweise die Energiewende voranzubringen.
KfW-Kredit 270: Für die Finanzierung von Photovoltaik und Batteriespeichern können Privatpersonen und Unternehmen den Förderkredit für Erneuerbare Energien 270 bei der KfW beantragen.
Vorteile: Die KfW-Förderung für Photovoltaik bietet dir die Möglichkeit, die ersten ein bis fünf Jahre tilgungsfrei zu bleiben. Das bedeutet, du zahlst in dieser Zeit nur die Zinsen.
Nachteile: Der Antrag auf eine KfW-Förderung ist nur gültig, wenn die PV-Anlage noch nicht gebaut wurde. Zudem bietet die Förderung keine direkten Zuschüsse.
Welche KfW-Förderung für PV-Anlagen gibt es?
Wir geben dir einen kurzen Überblick über private und geschäftliche KfW-Förderungen für Photovoltaik und gehen später genauer auf die wichtigsten Förderprogramme ein. Um den Kauf einer Solaranlage zu fördern, können sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen den KfW-Kredit 270 für erneuerbare Energien beantragen. Dazu zählen u. a. Photovoltaik, Wind, Wasser oder Biogas. Dieser Kredit unterstützt dich mit einem zinsgünstigen Darlehen und weiteren Vorteilen.
Unternehmen und Freiberufler können darüber hinaus den KfW-Förderkredit 293 in Anspruch nehmen, wenn sie die Voraussetzungen dafür erfüllen. Diese „Klimaschutzoffensive für Unternehmen“ kann beantragt werden, wenn mindestens 50 Prozent des selbst erzeugten Solarstroms am Standort genutzt werden oder die PV-Anlage Bestandteil eines integrierten Mobilitätsvorhabens ist. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn die Anlage zusammen mit Ladesäulen oder Elektroautos geplant wird. Der Kreditbetrag kann dabei maximal 25 Millionen Euro betragen.
Aus dem Jahr2023 ist dir vielleicht noch der KfW-Zuschuss 442 für Photovoltaik bekannt. Diese Förderung nannte sich „Solarstrom für Elektroautos“ und konnte für die gemeinsame Anschaffung von Photovoltaikanlage, Speicher und einer Wallbox beantragt werden. Die bereitgestellten Gelder für dieses KfW-Förderprogramm für Photovoltaik waren jedoch schnell ausgeschöpft, sodass du diesen Zuschuss aktuell nicht mehr nutzen kannst.
Erneuerbare Energien – Standard (270): Aktuelle KfW-Förderung für Photovoltaik
Für deine neue Solaranlage kannst du im Jahr 2024 die KfW-Förderung 270 für Photovoltaik sowohl privat als auch als Unternehmen beantragen. Das Förderprogramm gilt nicht nur für die Kosten der Anlage, sondern auch für die Planung, Projektierung und Installation. Du kannst also einen KfW-Förderkredit in Höhe der gesamten Kosten rund um deine Solaranlage inklusive Batteriespeicher aufnehmen, der zu 100 Prozent gefördert wird. Voraussetzung ist, dass du als Privatperson mit deiner PV-Anlage einen Teil deines erzeugten Stroms in das öffentliche Stromnetz einspeist.
Gut zu wissen: Die Einspeisevergütung steht dir trotz Kredit in voller Höhe zu und wird nicht mit der KfW-Förderung verrechnet.
Das sind die wichtigsten Konditionen rund um den KfW-Kredit 270 für Photovoltaik im Überblick:
Mindestlaufzeit: Zwei Jahre
Kredithöhe: max. 150 Millionen Euro pro Vorhaben
Kostenübernahme: 100 Prozent der Investitionskosten inklusive Planung
Auszahlung: Jederzeit innerhalb von zwölf Monaten nach der Zusage
Höhe der Auszahlung: Wahlweise vollständige Auszahlung oder in Raten
Zinsen: ab 5,21 Prozent effektivem Jahreszins (je nach Bonität, Bank und Region)
Rückzahlung: vierteljährliche Raten in gleicher Höhe plus Zinsen, tilgungsfreie Zeit von bis zu fünf Jahren möglich
Sondertilgung: Eine außerplanmäßige Tilgung ist möglich, jedoch in der Regel mit Gebühren verbunden
Unbedingt beachten: Der Antrag auf KfW-Förderung für Photovoltaik ist nur gültig, wenn du die Anlage noch nicht gekauft hast. Das bedeutet, dass du vor der Antragstellung zwar mit der Planung beginnen kannst, jedoch noch keinen Kaufvertrag unterschreiben solltest. Sonst kannst du die KfW-Förderung für deine neue PV-Anlage nicht nutzen.
Ehemaliger KfW-Zuschuss 442 – Solarstrom für Elektroautos
Wenn du ein Elektroauto besitzt, hast du vermutlich von der KfW-Förderung 442 gehört. Diese hat Besitzern von Elektroautos einen Zuschuss für die Anschaffung einer Photovoltaikanlage mit Speicher und Wallbox von bis zu 10.200 Euro gewährt. Allerdings bist du bei dieser KfW-Förderung für PV-Anlagen im Jahr 2024 leider zu spät dran. Dieses Förderprogramm wurde Ende September 2023 neu eingeführt und die Antragstellung bereits nach wenigen Tagen wieder geschlossen.
Ehemaliger KfW-Zuschuss für Photovoltaik
Grund dafür: Der Ansturm auf den KfW-Zuschuss für Photovoltaik war so groß, dass in dieser kurzen Zeit bereits 300 Millionen der 500 Millionen Euro schweren Förderung ausgeschöpft war. Zwar wurde angekündigt, die restlichen 200 Millionen Euro der KfW-Förderung 442 für Photovoltaik im Jahr 2024 auszuschütten, allerdings wurde diese Summe nun vom Bundesministerium gestrichen. Eine Fortführung des Förderprogramms oder ein ähnlicher KfW-Zuschuss für Photovoltaik und Elektroautos ist derzeit nicht geplant.
Welche Photovoltaikanlagen können gefördert werden?
Welche Voraussetzungen müssen PV-Anlagen für eine KfW-Förderung erfüllen?
Mit der KfW-Förderung 270 für Photovoltaik kannst du einen Kredit für deine Anlage auf dem Dach, an einer Fassade oder auf einer Freifläche erhalten. Durch das verbesserte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im Jahr 2023 kannst du nun auch PV-Anlagen in deinem Garten oder auf deinem Garagendach fördern lassen, wenn sich dein Hausdach nicht für die Installation einer Anlage eignet. Dein Batteriespeicher kann in allen Fällen mitfinanziert werden.
Als Privatperson musst du zumindest einen Teil des erzeugten Stroms in das öffentliche Stromnetz einspeisen, um einen Antrag auf den KfW-Kredit stellen zu können. Auch eine Erweiterung einer bestehenden PV-Anlage kann förderfähig sein. Die Größe der PV-Anlage ist für die KfW-Förderung nicht entscheidend. Lediglich der Kreditrahmen der KfW-Bank ist auf 150 Millionen Euro begrenzt.
Gut zu wissen: Dank des neuen EEG dürfen neue PV-Anlagen bis 25 kWp den gesamten erzeugten Solarstrom in das öffentliche Stromnetz einspeisen. Davor lag die Obergrenze bei 70 Prozent.
Für wen lohnt sich die KfW-Förderung für Photovoltaik?
Die KfW-Förderung für PV-Anlagen kann sich für Privatpersonen und Unternehmen lohnen, die auf einen Kredit angewiesen sind, um ihre neue Solaranlage kaufen zu können. Eine Photovoltaikanlage mit beispielsweise 10 kWp Leistung und ein Stromspeicher mit 10 kWh Speicherkapazität kostet zwischen 20.000 und 28.000 Euro. Diese Kosten könnten mit einem Förderkredit gedeckt werden. Allerdings verlangt auch die KfW-Bank Zinsen. Daher ist es sinnvoll, zunächst den Zinssatz des KfW-Kredits für Photovoltaik mit dem deiner Hausbank oder anderen Anbietern zu vergleichen. Achte dabei darauf, dass die KfW zusätzlich zum normalen Zinssatz noch eine Bereitstellungsprovision verlangt. Diese beträgt 0,15 Prozent pro Monat, also 1,8 Prozent pro Jahr. Das bedeutet, dass du bei einem von der KfW angegebenen Mindestzinssatz von 5,21 Prozent insgesamt mindestens 7,01 Prozent Zinsen und Provision pro Jahr zahlen würdest.
Wie hoch dein individueller Zinssatz für deinen KfW-Kredit für Photovoltaik ausfällt, hängt von deiner Bonität, deinem Standort und der Qualität deiner Sicherheiten ab. Das bedeutet, dass deine Hausbank folgende Punkte betrachtet, wenn sie deinen Zinssatz berechnet:
deine allgemeine finanzielle Situation
deine hinterlegten Sicherheiten wie Immobilien oder andere Vermögenswerte
die Region, in der die PV-Anlage gebaut werden soll
das allgemeine Kreditzinsniveau
Wie hoch ist die KfW- Förderung für Photovoltaikanlagen?
Als es noch das KfW-Förderprogramm 442 für Photovoltaik gab, konntest du einen Zuschuss für deine PV-Anlage mit Speicher und Wallbox von bis zu 10.200 € bekommen. Doch diese Fördermittel sind bereits ausgeschöpft und wurden nicht erneut genehmigt. Die gute Nachricht: Mit dem neuen KfW-Förderprogramm für Photovoltaik „Erneuerbare Energien (270)“ kannst du einen vergünstigten Förderkredit für deine kompletten Investitionskosten beantragen. Wie hoch die Förderung dann ausfällt, hängt von der Größe und dem Umfang deiner Photovoltaikanlage ab.
Wie beantrage ich eine KfW-Förderung für meine PV-Anlage?
Um die KfW-Förderung für deine PV-Anlage zu beantragen, kannst du auf deine Hausbank oder eine andere Bank zugehen. Gemeinsam geht ihr den Antrag durch und beantwortet alle relevanten Fragen. Dein Finanzierungspartner reicht dann den Antrag bei der KfW-Bank ein und gibt dir Bescheid, sobald du eine Zusage bekommen hast. Dann kannst du den Kreditvertrag unterschreiben und dir die Summe auszahlen lassen. Bis die Auszahlung tatsächlich erfolgt, kann es mehrere Wochen dauern.
Welche Vor- und Nachteile hat eine KfW-Förderung für Photovoltaik?
Der KfW-Kredit 270 für Photovoltaik kann ein hilfreiches Mittel für Privatpersonen und Unternehmen sein, um auf erneuerbare Energien umzusteigen. Wenn aktuell das nötige Geld für eine neue Anlage fehlt, kann eine Förderung beantragt werden. Doch wie alles im Leben hat auch diese ihre Vor- und Nachteile.
Vorteile der KfW-Förderung für Photovoltaik:
Kredit für 100 Prozent der Investitionskosten inklusive Planung
Förderung gilt auch für den Batteriespeicher
Tilgungsfreie Zeit von bis zu fünf Jahren möglich, in der nur Zinsen gezahlt werden
Lange Laufzeit von bis zu 20 Jahren möglich
Zinssatz für Photovoltaik kann bei der KfW-Bank günstiger sein als bei der Hausbank
Kombination mit anderen Förderungen möglich
Nachteile der KfW-Förderung für Photovoltaik:
Zuzüglich zum Zinssatz werden pro Jahr noch 1,8 Prozent Bereitstellungsprovision fällig
Sondertilgungen nur in Verbindung mit Vorfälligkeitsentschädigung möglich
Für die Antragstellung ist ein Finanzierungspartner notwendig, für den zusätzliche Kosten anfallen können
Keine direkten Zuschüsse oder Zuschüsse zur Tilgung des Kredits (Kreditsumme muss vollständig plus Zinsen zurückgezahlt werden)
Je nach Finanzierungspartner können die Anforderungen an die Kreditnehmenden variieren
Antragstellung ist nur möglich, wenn die Installation der PV-Anlage noch nicht beauftragt wurde
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