Du planst die Anschaffung einer Photovoltaikanlage und fragst dich, welches Einspeisemodell zu dir passt? Die Nulleinspeisung klingt nach maximaler Unabhängigkeit – aber ist das wirklich die beste Wahl für dein Eigenheim? In diesem Ratgeber erfährst du, was Nulleinspeisung bei PV-Anlagen bedeutet, welche Vor- und Nachteile es gibt und wann sich Alternativen – wie die Überschusseinspeisung – mehr für dich lohnen können.
Definition: Bei der Nulleinspeisung findet keine Einspeisung des überschüssigen Solarstroms ins öffentliche Netz statt. Die gesamte erzeugte Energie bleibt im Haushalt und wird entweder direkt genutzt oder in einem Batteriespeicher zwischengelagert.
Funktionsweise: Bei der Nulleinspeisung verhindern der Wechselrichter und ein intelligentes Energiemanagementsystem die Einspeisung von überschüssigem Strom. Dieser wird in der Regel in einem Batteriespeicher geparkt, um bei Bedarf genutzt zu werden. Ist der Speicher voll, wird die Solaranlage automatisch gedrosselt.
Nulleinspeisung anmelden: Auch Solaranlagen mit Nulleinspeisung müssen im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registriert und beim Netzbetreiber angemeldet werden. Die Anmeldung beim Finanzamt entfällt jedoch, da keine Einspeisevergütung anfällt. Die Netzfreigabe muss vor Inbetriebnahme erfolgen.
Für wen lohnt es sich? Eine Photovoltaikanlage mit Nulleinspeisung kann sich vor allem für Haushalte mit hohem Stromverbrauch oder einer PV-Anlage mit großem Batteriespeicher lohnen. Für die meisten privaten Haushalte ist in der Regel jedoch das Einspeisemodell der Überschusseinspeisung sinnvoller.
Stell dir vor, deine Photovoltaikanlage produziert fleißig Solarstrom – aber anstatt überschüssigen Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen, bleibt alles bei dir zu Hause. Genau das bedeutet Nulleinspeisung bei Photovoltaik: Dein selbst erzeugter Solarstrom wird ausschließlich für den Eigenverbrauch genutzt. Überschüssige Energie, die du nicht direkt benötigst, wird entweder gespeichert oder einfach nicht produziert. Das Ziel? Kein Strom wird ins Netz eingespeist.
Die Nulleinspeisung ist – neben der Volleinspeisung und der Überschusseinspeisung – das dritte Einspeisemodell von Solaranlagen. Doch was genau sind die Unterschiede?
Überschusseinspeisung: Der Strom, den du nicht direkt verbrauchst, wird ins Netz eingespeist. Dafür erhältst du eine Einspeisevergütung, während du den übrigen Strom selbst nutzt.
Volleinspeisung: Deine gesamte Solarstromproduktion wird ins Netz eingespeist. Du selbst nutzt keinen Solarstrom und deckst deinen Strombedarf weiterhin vollständig aus dem Netz. Dafür erhältst du eine höhere Einspeisevergütung für die gesamte produzierte Menge.
Du möchtest mehr über die anderen beiden Einspeisemodelle erfahren? Dann sind unsere weiterführenden Ratgeber dazu genau das Richtige für dich.
Eine Solaranlage mit Nulleinspeisung ist so konfiguriert, dass überschüssiger Solarstrom nicht ins öffentliche Netz eingespeist wird. Dafür spielt dein Wechselrichter eine entscheidende Rolle: Neben seiner Hauptaufgabe, den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in haushaltsüblichen Wechselstrom umzuwandeln, übernimmt er bei der Nulleinspeisung eine entscheidende Steuerfunktion. Der Wechselrichter überwacht mithilfe von Sensoren und Software in Echtzeit den Stromverbrauch deines Haushalts und die Stromproduktion der PV-Anlage. Wird mehr Strom produziert, als du benötigst, verhindert der Wechselrichter aktiv, dass überschüssige Energie ins Netz eingespeist wird. Je nach Konfiguration kann der Strom stattdessen in einen Batteriespeicher umgeleitet oder die Produktion der Solarmodule reduziert werden.
Damit deine PV-Anlage keine Energie ins Netz einspeist, sind neben dem Wechselrichter mit entsprechender Funktion zur Nulleinspeisung weitere technische Voraussetzungen notwendig:
Energiezähler oder Einspeiseregelung: Ein zusätzlicher Zähler misst den aktuellen Strombedarf und die erzeugte Energie, damit das System entsprechend reagieren kann.
Batteriespeicher (optional): Um überschüssige Energie für späteren Verbrauch zu speichern, kann sich bei der Nulleinspeisung eine PV-Anlage mit Speicher lohnen. Das erhöht deinen Eigenverbrauch und reduziert Verluste.
Im vorherigen Abschnitt hast du erfahren, dass ein Stromspeicher optional ist. Nun verraten wir dir, warum jedoch eine Nulleinspeisung mit Photovoltaik-Speicher nicht nur sinnvoll für deinen Eigenverbrauch, sondern auch für deinen Geldbeutel ist.
Ein Speicher macht eine PV-Anlage mit Nulleinspeisung besonders effizient. Ohne Speicher könnte überschüssiger Solarstrom, den du nicht sofort verbrauchst, ungenutzt bleiben. Der Speicher fängt diesen Überschuss auf und stellt ihn dann zur Verfügung, wenn deine Solaranlage weniger oder gar keinen Strom produziert – zum Beispiel abends oder nachts. Das bedeutet für dich: Mehr Unabhängigkeit vom Stromnetz (und den vergleichsweise teuren Strompreisen) und eine höhere Nutzung deiner eigenen Energie.
Ohne Batteriespeicher deckt deine PV-Anlage also nur den unmittelbaren Strombedarf. Mit einem Speicher kannst du die Energie hingegen speichern, die während der sonnenreichen Stunden produziert, aber nicht direkt benötigt wird. So kannst du den Strom beispielsweise für abendliche Aktivitäten oder nächtliche Geräte wie Wärmepumpen nutzen. Smarte Energiemanagementsysteme, wie die 1KOMMA5° Energie-Software-Plattform Heartbeat AI, übernehmen dabei die Steuerung.
Zusätzlich kann ein Speicher helfen, Spitzenzeiten des Energieverbrauchs auszugleichen und den Strombedarf aus dem Netz weiter zu reduzieren. Das Ergebnis: Du nutzt deutlich mehr deines selbst erzeugten Stroms, sparst Kosten und entlastest gleichzeitig das Stromnetz. Mit dieser Kombination bist du bestens für eine nachhaltige und unabhängige Energieversorgung gerüstet.
Ja, auch eine PV-Anlage mit Nulleinspeisung muss angemeldet werden. Obwohl keine Überschüsse ins Netz eingespeist werden, bleibt dein Haushalt weiterhin mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden, um bei Bedarf Strom beziehen zu können. Daher gelten dieselben Meldepflichten wie bei allen anderen Photovoltaikanlagen. Doch was muss angemeldet werden?
Marktstammdatenregister (MaStR): Deine PV-Anlage und der eventuell installierte Stromspeicher müssen innerhalb von vier Wochen nach Inbetriebnahme im MaStR der Bundesnetzagentur registriert werden.
Netzbetreiber: Bevor deine Anlage in Betrieb genommen werden darf, ist die Freigabe des zuständigen Netzbetreibers erforderlich. Dieser überprüft, ob die Anlage ordnungsgemäß installiert und auf eine Nulleinspeisung ausgelegt ist.
Da bei einer PV-Anlage mit Nulleinspeisung keine Einnahmen durch Einspeisevergütungen entstehen, ist in der Regel keine separate Anmeldung beim Finanzamt erforderlich. Damit entfallen hier bürokratische Hürden, die bei Anlagen mit Überschusseinspeisung üblich sind.
Egal, ob Voll-, Überschuss- oder Nulleinspeisung: Die Fachbetriebe von 1KOMMA5° kümmern sich um den Anmeldeprozess deiner PV-Anlage. Erfahre mehr dazu in unserem Ratgeber:
Für dich als private Anlagenbetreiberin bzw. privater Anlagenbetreiber kann die Nulleinspeisung weniger wirtschaftlich als andere Modelle wie die Überschuss- oder Volleinspeisung sein. Der Hauptgrund liegt in den potenziell geringeren Erträgen: Sobald dein Haushalt mit Solarstrom versorgt und der Batteriespeicher vollständig geladen ist, drosselt der Wechselrichter bei einer Nulleinspeisung die Leistung der Photovoltaikanlage. Überschüssiger Strom, der bei Überschusseinspeisung ins Netz gehen würde, bleibt so ungenutzt. Auch wenn die Einspeisevergütung mittlerweile vergleichsweise gering ist (Stand November 2024: 8,03 Cent/kWh), bedeutet das, dass dir mögliche Stromerträge verloren gehen können.
Ein intelligentes Energiemanagement kann zwar helfen, den Eigenverbrauch zu optimieren. Dennoch bleibt der Verzicht auf eine Einspeisevergütung in den meisten Fällen ein finanzieller Nachteil, da die Vergütung eine Einnahmequelle darstellt, um die Kosten für deine PV-Anlage schneller zu amortisieren.
Du betreibst aktuell eine Photovoltaikanlage mit Nulleinspeisung und fragst dich, ob du doch von der Einspeisevergütung profitieren kannst? Ein Wechsel von der Nulleinspeisung zu einem anderen Einspeisemodell, wie der Überschusseinspeisung, ist grundsätzlich möglich. Da alle Photovoltaikanlagen, unabhängig von der Art der Einspeisung, sowohl bei der Bundesnetzagentur als auch beim Netzbetreiber gemeldet sein müssen, kannst du die Einspeiseart in der Regel jederzeit ändern. Dies kann sinnvoll sein, wenn du feststellst, dass sich die Nulleinspeisung für deinen Haushalt finanziell nicht lohnt. Um deine PV-Anlage für die Überschusseinspeisung umzurüsten, müssen folgende Schritte erfolgen:
Netzbetreiber informieren: Dein Netzbetreiber muss über den geplanten Wechsel benachrichtigt werden und sein Einverständnis geben.
Anpassung der Technik: Dein Energiemanagementsystem und der Wechselrichter müssen so konfiguriert werden, dass überschüssiger Strom nicht mehr abgeregelt, sondern ins Netz eingespeist wird. Das ist in der Regel durch Fachbetriebe problemlos möglich.
Mit 1KOMMA5° erhältst du modernste Solaranlagen plus Stromspeicher, Energiemanagement, Wärmepumpe, Wallbox und Anbindung an die Strombörse. Wir beraten dich individuell und helfen dir, in eine grüne und effiziente Zukunft zu starten.
Mit über 70 Standorten ist ein 1KOMMA5° Meisterbetrieb auch in deiner Nähe und liefert dir den gesamten Service aus einer Hand – von der bedarfsgerechten Planung, Installation und Inbetriebnahme bis hin zur Wartung.
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Dank der 1KOMMA5° Energie-Software-Plattform Heartbeat AI wird dein Energiesystem intelligent gesteuert und konstant optimiert.
Wie bei jedem Einspeisemodell gibt es auch bei der Nulleinspeisung Vor- und Nachteile, die wir für dich zusammengefasst haben:
Maximale Unabhängigkeit vom Stromnetz: Du nutzt den von dir erzeugten Strom möglichst vollständig selbst und machst dich unabhängiger von steigenden Strompreisen.
Steigerung des Eigenverbrauchs: Die Anlage wird so optimiert, dass du deinen Energiebedarf möglichst autark deckst.
Einfachere Anmeldung: Ohne Einspeisevergütung entfällt die steuerliche Meldung beim Finanzamt, was den bürokratischen Aufwand reduziert.
Verlust von Erträgen: Sobald dein Haushalt und der Speicher vollständig versorgt sind, wird die PV-Leistung gedrosselt. Dadurch gehen überschüssige Erträge verloren, die bei der Überschusseinspeisung vergütet würden.
Wirtschaftlich weniger attraktiv: Da du keine Vergütung der Einspeisung erhältst, verlängert sich die Amortisationszeit deiner Anlage.
Höherer Speicherbedarf: Um deinen Eigenverbrauch zu maximieren, ist ein (größerer) Speicher bei einer Nulleinspeisung sinnvoll, der die Investitionskosten erhöhen kann.
Technische Anforderungen: Die Konfiguration und Wartung der Nulleinspeisung erfordern einen passenden Wechselrichter und ein modernes Energiemanagementsystem.
Eine PV-Anlage mit Nulleinspeisung kann eine attraktive Option sein, wenn dein Haushalt einen hohen Stromverbrauch hat, da die Wahrscheinlichkeit steigt, dass der gesamte produzierte Solarstrom direkt genutzt wird. Besonders geeignet ist dieses Modell auch für PV-Anlagen mit großem Batteriespeicher. Mit einem leistungsstarken Speicher kannst du überschüssigen Solarstrom speichern und später nutzen, anstatt ihn ins Netz einzuspeisen oder ungenutzt zu lassen. Für die meisten privaten Haushalte ist jedoch die Überschusseinspeisung oft die wirtschaftlich sinnvollere Wahl, da sie eine bessere Balance zwischen Eigenverbrauch und Erträgen bietet.