Wallbox Überschussladen

Wie funktioniert das Überschussladen mit einer Wallbox?

Deine Photovoltaik-Anlage produziert mehr Solarstrom, als du im Haushalt gerade brauchst – die perfekte Gelegenheit, um mit dem Überschuss deine Wallbox bzw. dein E-Auto zu laden. Dieses Überschussladen per Wallbox funktioniert auf unterschiedlichen Wegen, die wir dir hier – einfach erklärt – vorstellen.

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Wallbox Überschussladen

Das Wesentliche in Kürze

  • Was ist Wallbox-Überschussladen? Beim Überschussladen mit deiner Wallbox nutzt du überschüssigen Solarstrom aus deiner PV-Anlage, um dein Elektroauto zu laden – anstatt ihn gegen eine geringe Vergütung ins Netz einzuspeisen. Dadurch sparst du Geld, machst dich unabhängiger von großen Stromanbietern und schonst die Umwelt.

  • Wie funktioniert das? Es gibt hauptsächlich drei Wege, wie du den Überschuss aus deiner PV-Anlage in die Wallbox lädst: manuell, automatisch und dynamisch. Die dynamische Methode läuft vollautomatisch und nutzt den Überschuss am effizientesten aus. So rentieren sich auch die Kosten für deine Wallbox und deine PV-Anlage am schnellsten.

  • Technische Voraussetzungen: In den meisten Fällen brauchst du ein smartes Energiemanagementsystem – das ist für den Betrieb einer PV-Anlage ohnehin sinnvoll. Außerdem sollte deine Wallbox „intelligent“ sein und insbesondere zwischen ein- und dreiphasigem Laden wechseln können (Stichwort: Phasenumschaltung). 

  • Smartes Gesamtsystem: Am meisten sparst du, wenn du auf dynamisches Überschussladen mit deiner Wallbox setzt und zusätzlich einen dynamischen Stromtarif nutzt. Dann sicherst du dir nämlich zu jedem Zeitpunkt den saubersten und günstigsten Strom – nicht nur, wenn gerade die Sonne scheint.

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Wallbox-Überschussladen im Überblick: Diese Vorteile hast du

Es ist Mittag und deine Photovoltaik-Anlage powert. Deine großen Verbraucher sind schon versorgt, und du hast trotzdem noch Solarstrom im Überfluss – super! Du könntest den überschüssigen Strom nun ins Netz einspeisen, doch die Einspeisevergütung liegt pro Kilowattstunde mittlerweile bei unter 8 Cent (im Vergleich zu einst über 50 ct/kWh). Die bessere Alternative: Du fütterst deine Wallbox mit dem PV-Überschuss und lädst so dein Elektroauto. Das rechnet sich finanziell:

  • Du nutzt deinen Solarstrom selbst und sparst pro Kilowattstunde etwa 30 Cent. Dabei gehen wir davon aus, dass Netzstrom im Schnitt 35 Cent kostet und du Solarstrom zu etwa 5 bis 6 Cent pro Kilowattstunde erzeugst. 

  • Abzüglich der Einspeisevergütung (die du ja für die Selbstnutzung nicht bekommst) bedeutet das ein Plus von rund 22 Cent.

  • Ein kompletter Ladevorgang für eine 60-kWh-Batterie im E-Auto bringt dir also eine Ersparnis von 13,20 Euro gegenüber dem Laden mit Netzstrom. 

Du kannst überschüssigen Strom, den du im Haushalt nicht brauchst, entweder direkt in deine Wallbox leiten oder ihn in einem Speicher für später zwischenlagern. Letzteres ist besonders nützlich, wenn du dein E-Auto nachts lädst. Das Überschussladen hat gleich mehrere Vorteile:

  • Du sparst Geld, indem du dein Auto mit Solarstrom anstatt teurerem Netzstrom lädst.

  • Du machst dich damit unabhängiger von den Preisen am Strommarkt.

  • Deine Solaranlage und deine Wallbox amortisieren sich noch schneller. 

  • Nebenbei tust du auch noch etwas Gutes für die Umwelt, denn du reduzierst deinen CO2-Fußabdruck.

Schauen wir uns genauer an, wie du den Strom möglichst effizient einsetzt.

Drei Wege, deine Wallbox zum Überschussladen zu nutzen

Kleiner Spoiler vorab: Wir sind Fans des dynamischen Überschussladens, denn die anderen beiden Methoden sind aufwendiger und wesentlich weniger effizient. Trotzdem stellen wir dir alle drei vor, damit du die Vor- und Nachteile vergleichen kannst. 

Tipp: Ein Stromspeicher ist von Vorteil, aber – insbesondere, wenn dein Auto bidirektional laden kann – nicht zwingend notwendig.

Manuelles Überschussladen: Du überwachst den Prozess selbst.

Eine Anzeige am Wechselrichter deiner PV-Anlage oder auch deine Solar-App verrät dir, dass deine Anlage gerade einen Überschuss an Strom produziert. Das ist für dich das Signal, den Ladevorgang deines Elektroautos von Hand zu starten. Die Ladeleistung musst du dabei ebenfalls manuell anpassen. Warum? Stell dir vor: 

  • Du hast beispielsweise die Ladeleistung deiner Wallbox auf 2,5 Kilowatt eingestellt, weil deine Photovoltaik-Anlage gerade einen solchen Überschuss produziert. 

  • Nun verschwindet die Sonne hinter ein paar Wolken und der Überschuss sinkt. Deine Wallbox muss nun, um die eingestellte Ladeleistung zu erreichen, Netzstrom ziehen – und gerade das willst du ja möglichst vermeiden.

  • Wenn mehr Solarstrom zur Verfügung steht, landet er wegen der niedrigeren Ladeleistung trotzdem im Netz – obwohl du damit laden könntest.

Du siehst schon: Diese Methode ist aufwendig und dir geht viel kostbarer Solarstrom verloren. Einen Vorteil hat sie allerdings: Sie ist mit jedem Typ von Wallbox umsetzbar. Trotzdem: keine Empfehlung von uns.

Automatisches Überschussladen: Deine Wallbox startet den Ladevorgang

Für diese Methode bleibt das Ladekabel deines E-Autos die ganze Zeit über angeschlossen, aber du entscheidest, ab welchem Schwellenwert (für den PV-Überschuss) deine Wallbox laden soll. Wird dieser erreicht, bekommt deine Wallbox ein Signal vom Wechselrichter oder deinem Energiemanagementsystem und beginnt zu laden. 

Diese Methode hat schon mal den Vorteil, dass du nicht selbst überwachen musst, wie viel Energie gerade zur Verfügung steht. Allerdings passen einfache Wallbox-Typen ihre Ladeleistung wiederum nicht automatisch an. Das bedeutet: Wenn der Schwellenwert unterschritten wird, bricht der Ladevorgang ab – und wenn mehr Solarstrom vorhanden ist, hat dein E-Auto nichts davon, sondern der Überschuss landet wieder im Netz. 

Wichtig: Für diese Methode brauchst du mindestens eine Wallbox mit Energiemesser, besser noch ein Energiemanagementsystem – das, wie gesagt, für die optimale Nutzung von Solarstrom ohnehin sinnvoll ist.

Dynamisches Überschussladen: Dein System regelt es für dich

Du verwendest eine intelligente Wallbox mit dynamischer Steuerung. Sie erfasst automatisch, wann überschüssiger Solarstrom vorhanden ist, und beginnt zu laden. Außerdem verfügt dein smarter Charger über eine automatische Phasenumschaltung. Darüber erzählen wir dir gleich noch mehr, aber kurz gesagt bedeutet das: Wenn die Sonne stärker scheint, lädt deine Wallbox dein Auto schneller, und wenn es wolkig wird, wird der Ladevorgang zwar langsamer, bricht aber nicht ab. 

Deine Wallbox nutzt also immer genau so viel Energie, wie gerade vorhanden ist, und das vollautomatisch und mit maximaler Effizienz. Du verschwendest keinen Solarstrom und damit kein Geld. Einziger Nachteil: Dieser Typ von Wallbox ist etwas teurer – dank der intelligenten Steuerung holst du die Mehrkosten aber locker wieder rein.

Next Level: Wallbox-Überschussladen im smarten Gesamtsystem

In Verbindung mit einer intelligenten Wallbox bietet das PV-Überschussladen viel Potenzial, deine Stromkosten zu senken und gleichzeitig das Klima zu schützen. Dabei spielen drei Komponenten eine große Rolle: ein Stromspeicher, ein dynamischer Stromtarif und eine intelligente Steuerung. 

  • Mit einem Stromspeicher hebst du deinen selbst produzierten Solarstrom einfach für später auf. Das ist die perfekte Lösung, wenn du dein E-Auto mittags nicht laden kannst, weil du unterwegs bist. Natürlich steht der gespeicherte Solarstrom auch für andere große Verbraucher in deinem Haushalt zur Verfügung – zum Beispiel abends, wenn es schon dunkel ist. Was viele noch gar nicht wissen: Du kannst einen PV-Speicher auch mit günstigem Netzstrom laden. Wie geht das?

  • Dazu brauchst du einen dynamischen Stromtarif. Du zahlst damit für Strom keinen (meist hohen) Pauschalpreis pro Kilowattstunde, sondern den aktuellen Börsenstrompreis. Er variiert stark nach Tageszeit und ist oft mittags und nachts am niedrigsten. Mit einem Stromspeicher kannst du – bzw. kann dein Energiemanagementsystem – dir also den perfekten Zeitpunkt aussuchen. Aber auch ohne Speicher profitierst du von günstigen Preisen – indem du zum Beispiel nachts dein E-Auto lädst.

  • Das letzte Puzzlestück ist die intelligente Steuerung, auch Energiemanagementsystem (EMS) genannt. Diese Steuerung behält alles für dich im Blick: wann deine PV-Anlage einen Überschuss produziert, wann du diesen PV-Überschuss direkt an deine Wallbox senden und du ihn besser speichern solltest, wann die Börsenstrompreise niedrig sind, das Wetter einen guten Photovoltaik-Ertrag verspricht, dein Auto vollgeladen sein soll und vieles mehr. 

Mit diesem Gesamtsystem reduzierst du deinen durchschnittlichen Strompreis von üblichen 35 Cent – je nach Setup – auf rund 10 Cent pro Kilowattstunde.

Kleines Rechenbeispiel:

Wenn du eine 60-kWh-Batterie lädst und eine Kilowattstunde nur noch 10 Cent kostet, zahlst du dafür nur 6 Euro – verglichen mit 21 Euro zum regulären Strompreis. Ein E-Auto verbraucht im Schnitt 15 Kilowattstunden Strom pro 100 Kilometer. Die kosten dich 1,50 Euro statt 5,25 Euro.

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Die Technik: Das muss deine Wallbox fürs Überschussladen können

Wenn du das Überschussladen mit deiner Wallbox manuell steuerst, brauchst du keine besonderen Funktionen. Wie du gesehen hast, ist diese Herangehensweise aber sehr aufwendig und lohnt sich nicht wirklich. Um deinen PV-Überschuss smart für deine Wallbox zu nutzen, achte auf drei Aspekte bzw. Funktionen des Geräts: 

  • dynamische Anpassung der Ladeleistung

  • automatische Phasenumschaltung

  • Anbindung an dein Energiemanagementsystem

Anpassung der Ladeleistung bedeutet, dass deine Wallbox die Ladegeschwindigkeit regulieren kann – je nachdem, wie viel Stromüberschuss gerade zur Verfügung steht. So wird dein Auto zum größtmöglichen Teil mit Solarstrom geladen, ohne dass du Netzstrom zukaufen musst. 

Die Phasenumschaltung spielt mit dieser dynamischen Anpassung perfekt zusammen: Du kannst viele E-Autos nämlich einphasig oder dreiphasig laden – wobei dreiphasig eine höhere Ladeleistung (etwa 4,2 Kilowatt) und damit auch einen größeren Überschuss an Strom voraussetzt. Die automatische Umschaltung ermöglicht es, dass du auch bei wenig Sonne (dann einphasig) laden kannst – oder deine Wallbox bei hohem PV-Überschuss den Turbo anschaltet. Ohne diese Funktion, wenn sie also nur dreiphasig starten kann, könnte deine Wallbox das Überschussladen nicht nutzen (obwohl theoretisch genug Strom für einphasiges Laden vorhanden wäre). 

Über ein intelligentes Energiemanagementsystem haben wir bereits gesprochen. Wenn deine Wallbox und deine Photovoltaik-Anlage vom selben Hersteller sind, ist es nicht zwingend notwendig – möglicherweise kommunizieren die beiden Geräte über den Wechselrichter dann direkt miteinander. Ein Energiemanager leistet aber, wie oben erklärt, viel mehr und spart dir über die Jahre hohe Beträge. Beim Kauf solltest du auf Kompatibilität achten. Frage im Zweifel einfach beim Hersteller nach.

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Fazit

Überschussladen für deine Wallbox = minimale Fahrtkosten

Eine PV-fähige Wallbox, die sich intelligent an die Menge überschüssigen Solarstroms anpasst, kombiniert mit einem dynamischen Stromtarif und intelligenter Steuerung: So fährst du je nach Typ deines E-Autos 100 Kilometer schon für rund 1,50 Euro

Das Überschussladen mit deiner Wallbox ist nur ein Teil dieses smarten Systems. Denn günstigen Solar- und Netzstrom kannst du natürlich auch anderweitig nutzen. Am meisten lohnt sich ein solches Setup, wenn du weitere große Verbraucher wie zum Beispiel eine Klimaanlage, Wärmepumpe oder einen Stromspeicher betreibst: je höher dein Strombedarf, desto größer dein Sparpotenzial. Ein 1KOMMA5° Meisterbetrieb in deiner Nähe rechnet das alles für dich durch und stellt dir das perfekte System für deinen Bedarf zusammen.