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„Die Wärmepumpenförderung ist sicher.“ – aber ist sie das wirklich?

Die jüngsten politischen Entwicklungen in Deutschland lassen viele Hausbesitzerinnen und -besitzer zweifeln: Wie sicher ist die Förderung von Wärmepumpen angesichts des Ampel-Aus? Mit einem staatlichen Zuschuss von bis zu 70 Prozent stellt die Wärmepumpenförderung aktuell eine attraktive Möglichkeit dar, Heizen energieeffizient, nachhaltig und langfristig deutlich günstiger zu gestalten. Bisher hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck immer wieder versichert, dass diese Förderungen unangetastet bleiben. Doch das Aus der Ampel-Koalition über den Haushaltstreit und die nun anstehenden Neuwahlen könnten Veränderungen bringen.
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Das Wesentliche in Kürze

  • Aktuelle Förderung: Sie bezuschusst einen Umstieg auf Wärmepumpen mit bis zu 70 % des Kaufpreises. Zudem kannst du deinen Eigenanteil der Investition derzeit über einen KfW-Ergänzungskredit ab 0,01 % finanzieren.

  • Ausblick November & Dezember 2024: Experten sind sich einig, dass bereits erteilte Förderbescheide ihre Gültigkeit nicht verlieren. Zudem sind für neue Förderanträge bis Ende des Jahres 2024 ausreichend Mittel gesichert.

  • Ausblick 2025: Ausgaben für das Jahr 2025 werden durch die vorläufige Haushaltsführung geregelt. Ob die Förderung nach der Neuwahl bestehen bleibt, ist unklar.

  • Handlungsempfehlung: Wer nicht auf die Wärmepumpen-Förderung verzichten möchte, sollte noch 2024 handeln.

Der Status Quo: Wärmepumpen bis zu 70 % gefördert

Seit Januar 2024 gelten neue Förderrichtlinien im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), die den Umstieg auf Wärmepumpen besonders fördert. Die Förderung teilt sich wie folgt auf:

  • Basisförderung von 30 % der förderfähigen Kosten

  • Einkommensbonus von 30 % für Haushalte mit einem zu versteuernden Einkommen unter 40.000 Euro

  • Klimageschwindigkeitsbonus von 20 %, der bei schneller Umsetzung gewährt wird

  • Effizienzbonus von 5 %, sofern die Wärmepumpe ein besonders klimafreundliches natürliches Kältemittel nutzt.

Kumuliert und gedeckelt sind damit Förderungen von bis zu 70 Prozent für Wärmepumpeninstallationen möglich. Bei maximaler Förderung bekommt man eine Wärmepumpe damit aktuell schon ab rund 9.000 Euro – sie ist damit günstiger als der Einbau einer neuen Gasheizung (rund 12.000 Euro). Dieser bleibende Eigenanteil kann zudem über einen KfW-Ergänzungskredit mit denkbar günstigen Konditionen (effektiver Jahreszins ab 0,01 Prozent) finanziert werden. 

Langfristig gesehen sind Wärmepumpen nicht nur deutlich effizienter als konventionelle Heizsysteme, sondern ermöglichen es Hausbesitzerinnen und -besitzern auch, ihre jährlichen Heizkosten um bis zu 50 Prozent zu senken – eine Investition, die sich mit den noch günstigen Förder-Preisen in wenigen Jahren amortisiert.

Warum die Förderung gefährdet sein könnte: Streit um Haushalt und das Ampel-Aus

Während der Anspruch von Hausbesitzerinnen und -besitzern auf die Förderung grundsätzlich festgeschrieben ist, müssen auch die Mittel dafür bereitstehen. Die Fördermittel für Wärmepumpen stammen aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF), der jährlich im Bundeshaushalt beschlossen wird. Aktuell sind die Mittel für das Jahr 2024 gesichert, und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck versicherte noch im August:

Solange ich Minister bin, wird diese Förderung nicht angetastet werden.
Robert Habeck

Ausgaben für das Jahr 2025 werden durch die vorläufige Haushaltsführung geregelt. In Branchenkreisen wird davon  ausgegangen, dass die Regierung die Förderung im vorläufigen Haushaltsplan bis mindestens April 2025 weiter festschreiben kann. Ob sie dies auch tut, ist jedoch nicht sicher.

Währenddessen konkretisiert die Opposition ihre Pläne für eine mögliche Regierungsbeteiligung nach den kommenden Neuwahlen. Jens Spahn kommentierte vergangene Woche zum Kongress seiner CDU/CSU-Bundestagsfraktion zur Energie-Agenda, dass die Partei nicht nur die Wiederinbetriebnahme der Kernkraftwerke prüfen wolle, sondern auch das Heizungsgesetz der Ampel zurücknehmen würde. Auch das könnte die Fortführung der Wärmepumpenförderung gefährden.

Experten sind sich einig, dass bereits erteilte Förderbescheide in keinem Fall ihre Gültigkeit verlieren. Zudem sind für neue Förderanträge bis Ende des Jahres 2024 ausreichend Mittel gesichert und wohl auch für die ersten Monate im nächsten Jahr. Auch Fachverbände SHK der Bundesländer und SHK-Innungen warnen vor Unsicherheit und raten zum Handeln: Nach Einschätzung des Fachverbands SHK Baden-Württemberg könne es sinnvoll sein, noch in diesem Jahr Fördermittel für die Heizungssanierung abzurufen, falls im “Worst-Case-Szenario” die benötigten Gelder im kommenden und dem darauffolgenden Haushalt tatsächlich komplett gestrichen würden. Ausschließen will dies niemand. 

Bei all den Fragezeichen gilt: Wer eine Wärmepumpe kaufen will, während die Förderungen (noch) gesetzlich zugesichert und finanziell gedeckt sind, sollte jetzt zuschlagen! 

Was würde ein Förderstopp für Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer bedeuten?

Ein Förderstopp für Wärmepumpen hätte für viele Hausbesitzerinnen und -besitzer nicht nur kurzfristig finanzielle Folgen, sondern würde auch die langfristige Planung erheblich erschweren. Der Förderbetrag liegt derzeit im Schnitt bei rund 15.000 Euro – eine Summe, die die Investition in eine Wärmepumpe für viele wirtschaftlich sehr attraktiv macht und auf ein deutlich niedriges Preisniveau bringt. Entfällt dieser Zuschuss, müssen Käuferinnen und Käufer diese oder höhere Summen selbst tragen. Hinzu käme außerdem, dass auch die Möglichkeit einer zinsgünstigen Finanzierung entfiele: Der KfW Ergänzungskredit (KfW Programme 358 und 359) erlaubt es Käuferinnen und Käufern aktuell, den Eigenanteil der Investition vollständig über die KfW zu finanzieren – zu Konditionen ab ab 0,01 Prozent und damit weit unter den aktuell üblichen Kreditkonditionen auf dem freien Markt. Doch dieser Ergänzungskredit ist eng an die Förderung selbst gekoppelt. Entfällt die Förderung, entfällt auch die Möglichkeit zur beinahe zinslosen Finanzierung.

Langfristig günstig: Wärmepumpe kombiniert mit Solar und dynamischem Stromtarif

Auch ohne Förderung bleiben Wärmepumpen eine wirtschaftlich attraktive Lösung – insbesondere, wenn sie mit einer PV-Anlage, intelligenter Steuerung und einem dynamischen Stromtarif kombiniert werden. Diese Kombination senkt die Betriebskosten der Wärmepumpe um bis zu 50 Prozent und sorgt dafür, dass sich die Technik innerhalb weniger Jahre amortisiert. Ein dynamischer Stromtarif bietet die Möglichkeit, Strom zu den günstigsten Zeiten zu speichern oder für den Betrieb der Wärmepumpe zu nutzen. So werden nicht nur die jährlichen Betriebskosten gesenkt, sondern auch eine nachhaltige und günstige Energieversorgung ermöglicht – selbst bei höherer Anfangsinvestition.

Jetzt noch mit Förderung auf eine Wärmepumpe umsteigen und die nächsten Jahrzehnte von günstigen Heizkosten profitieren

Angesichts der Unsicherheiten über die politische Zukunft und die Ankündigungen der Opposition, das Heizungsgesetz zu revidieren, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um von der historisch günstigen, staatlichen Förderung zu profitieren. Noch bis Ende 2024 ist gesichert, dass Hausbesitzerinnen und -besitzer die Möglichkeit auf Höchstförderung von bis zu 70 Prozent haben.

Wie es nach den Neuwahlen und einem möglichen Regierungswechsel für die Wärmewende weitergeht, bleibt abzuwarten. Bisher hat keine Partei Robert Habecks Beteuerungen mit verbindlichen Aussagen zur Fortführung des Klima- und Transformationsfonds gestützt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte die aktuellen Förderungen nutzen, solange sie noch zur Verfügung stehen. 

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