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„Klimapolitik ist nicht tot – das Thema wird sich immer wieder melden”: Was nötig ist, um die Energiewende zu schaffen

Die Energiewende fordert uns alle: Politik, Gesellschaft, Unternehmen. Welchen Preis müssen wir zahlen? Können wir das 1,5-Grad-Ziel überhaupt noch erreichen und welche Rahmenbedingungen sind notwendig?
Aktualisiert am
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4 min

Mittwochabend, 27. November, in Berlin: ZEIT für Klima im Forschungs- und Entwicklungszentrum von 1KOMMA5°. Auf Einladung von Studio ZX kamen Luisa Neubauer, Claudia Kemfert, Dr. Malte Sunderkötter, Katharina Beck und Andreas Jahn zur Diskussion zusammen - 100 Gäste füllten das Techlab. Das Thema: Nicht weniger als die Transformation der Energiebranche. Und die Zeit drängt, darüber sind sich alle einig.

1KOMMA5° und ZEIT für KLIMA

Die Expertinnen und Experten des Abends © Phil Dera für DIE ZEIT.

Der Kampf um Selbstverständlichkeit in der Klimapolitik

Den Kopf in den Sand stecken? Das wäre zu einfach. Mut war ein zentrales Thema des Abends. Transformation erfordert neben dem Bewusstsein für die Herausforderungen immer auch die Entschlossenheit zu handeln: „Klimaaktivismus muss jedes verfügbare Mittel einsetzen, auch den Kapitalismus!“, sagt Philipp Schröder, CEO und Co-Founder von 1KOMMA5°. Die Energiewende ist ein Gemeinschaftsprojekt, das das Engagement aller erfordert - sei es politisch, technologisch oder gesellschaftlich. Um Menschen zu erreichen, muss das Thema zugänglich gemacht werden. Dafür reicht nicht nur eine Geschichte für alle. Individuelle Erzählungen, die im Alltag der Menschen verankert sind, sind entscheidend.

Philipp Schröder

1KOMMA5° CEO Philipp Schröder © Phil Dera für DIE ZEIT.

Luisa Neubauer, Autorin und Klimaaktivistin, betonte: „Der Kampf ist erst zuende, wenn Ökologie neben Ökonomie in allen politischen Entscheidungen selbstverständlich mitgedacht wird.” Eine Aussage, die auch Schröder, der selbst als Jugendlicher bei Greenpeace aktiv war und etwa gegen das Endlager Gorleben unweit seines Elternhauses demonstrierte, unterstrich: „Klimapolitik ist nicht tot – das Thema wird sich immer wieder melden. Tot ist nur ein gesellschaftlicher Diskurs, der keine neuen Ideen zulässt.“

Moderator Dr. Uwe Jean Heuser im Austausch mit Aktivistin Luisa Neubauer und 1KOMMA5° CEO Philipp Schröder  © Phil Dera für DIE ZEIT.

Moderator Dr. Uwe Jean Heuser im Austausch mit Aktivistin Luisa Neubauer und 1KOMMA5° CEO Philipp Schröder © Phil Dera für DIE ZEIT.

Flexibilität als Antwort für eine erfolgreiche Energiewende

Doch was braucht es konkret, damit 100% erneuerbare Energien im Netz zur Realität werden? Claudia Kemfert, Abteilungsleiterin Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), machte klar: „Ja, 100% erneuerbare Energien im Stromnetz sind möglich, aber nur mit 100% Flexibilität.” Dezentralisierte Energieerzeugung und intelligent gesteuerte Verbraucher sind entscheidend für die Zukunft des Energiemarkts.

1KOMMA5° und ZEIT für KLIMA

Prof. Dr. Claudia Kemfert, Dr. Uwe Jean Heuser, Katharina Beck und Andreas Jahn © Phil Dera für DIE ZEIT.

Im Gespräch mit Dr. Malte Sunderkötter, CEO und Managing Director von E.ON Grid, betonte Barbara Wittenberg, CTO von 1KOMMA5°, die Bedeutung innovativer Technologien wie der künstlichen Intelligenz Heartbeat AI, mit der 1KOMMA5° Lösungen für die flexible Steuerung von Energiesystemen bietet.

1KOMMA5° X ZEIT für KLIMA

Dr. Malte Sunderkötter mit Dr. Uwe Jean Heuser und Barbara Wittenberg, CTO von 1KOMMA5°

Damit wird nicht nur günstiger, sondern auch sauberer Strom ermöglicht. Digitale Tools wie Smart Meter und dynamische Tarife sind unverzichtbar für ein zukunftsfähiges Stromnetz. „Der Knackpunkt liegt in der Datentransparenz und Verfügbarkeit. Wir haben die Daten unserer Kundinnen und Kunden und können diese steuern. Was uns jedoch noch fehlt, sind die Netzzustandsdaten, um die Steuerung weiter zu optimieren”, betonte Wittenberg.

Überregulation lähmt die Energiewende

Zentral für den Erfolgl der Energiewende werden stabile politische Rahmenbedingungen sein. Hier ist noch einiges zu tun. Ein Beispiel hierfür ist der langsame Smart-Meter-Ausbau in Deutschland. Dr. Malte Sunderkötter, CEO und Managing Director von E.ON Grid, sagt: „Wir sind nicht dort, wo wir sein könnten. Der Smart-Meter-Ausbau stockt, während andere Länder längst weiter sind.“ Die Forderung ist klar: weniger Überregulation, mehr Fokus auf die Umsetzungsfähigkeit.

Gemeinsam die Energiewende gestalten

Der Abend machte deutlich, dass die Energiewende gezieltes Handeln erfordert. Technologie, politische Weichenstellungen und gesellschaftlicher Mut müssen ineinandergreifen. 1KOMMA5° zeigt, dass Ökologie und Ökonomie gemeinsam gedacht werden können, und dass so die Transformation weg von fossilen und hin zu erneuerbaren Energien gelingen kann. Bis dahin ist es noch ein langer Weg, der jedoch nicht unmöglich ist. Wandel braucht Mut, Zeit – und die richtigen Rahmenbedingungen.

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