Der Begriff Eigenverbrauch meint bei PV-Anlagen den Anteil des erzeugten Solarstroms, den du selbst verbrauchen kannst. Die sinkende Einspeisevergütung und neue Gesetzgebung machen einen hohen Eigenverbrauch zur rentabelsten Art, Photovoltaik zu nutzen. Wir zeigen dir, wie du ihn bei deiner PV-Anlage berechnen und optimieren kannst.
Was bedeutet Eigenverbrauch bei PV-Anlagen? Der Eigenverbrauchsanteil gibt an, wie viel deines selbst erzeugten Solarstroms du im Haushalt verbrauchst. Beispiel: Wenn deine Photovoltaik-Anlage 10.000 Kilowattstunden Solarstrom produziert und du davon 4.500 selbst nutzt, liegt dein Eigenverbrauch bei 45 Prozent.
Eigenverbrauch einer PV-Anlage berechnen: Die Berechnung ist ganz einfach. Du ziehst von der Gesamtmenge an erzeugtem Solarstrom den Anteil ab, den du eingespeist hast. Übrig bleibt dein Eigenverbrauch. Diesen Wert kannst du durch die Gesamtmenge teilen, um den Anteil in Prozent zu berechnen.
Warum sich Eigenverbrauch am meisten lohnt: Bei Kosten von nur etwa 5 bis 6 Cent für Solarstrom gegenüber 35 oder sogar 40 Cent für Strom aus dem Netz kannst du durch Eigenverbrauch rund 30 Cent pro Kilowattstunde sparen. Zudem beträgt die Einspeisevergütung für Solarstrom (Stand: April 2025) nur noch 7,94 ct/kWh bei Teileinspeisung.
Noch wichtiger für Neuanlagen: Auch das Solarspitzengesetz aus dem Jahr 2025 unterstützt den Eigenverbrauch. Neu installierte Solaranlagen haben Nachteile bei der Einspeisung ins Netz – und die Einspeisevergütung sinkt ohnehin. Eigenverbrauch ist die lohnendste Art, eine PV-Anlage zu betreiben.
Bekannt aus
Das Konzept Eigenverbrauch ist ganz einfach: Wenn du eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 10 Kilowatt-Peak auf deinem Dach installierst, produziert sie im Jahr etwa 10.000 Kilowattstunden Strom. Ohne Stromspeicher kannst du davon (je nach Strombedarf) beispielsweise 2.000 verbrauchen. Das entspricht einem Eigenverbrauchsanteil von 20 Prozent.
Tipp: Die restlichen 8.000 Kilowattstunden kannst du ins Stromnetz einspeisen. Du bekommst dann für jede Kilowattstunde eine (geringe) Einspeisevergütung.
Welcher Anteil Eigenverbrauch ist bei Photovoltaik realistisch? Für Einfamilienhäuser: etwa 15 bis 35 Prozent bei einer Photovoltaik-Anlage ohne Speicher. Kleinere Solaranlagen haben einen höheren Eigenverbrauch – klar, denn wenn du von 5.000 produzierten Kilowattstunden 2.000 verbrauchst, ist der Prozentanteil natürlich höher, als wenn du 2.000 von 15.000 Kilowattstunden verbrauchst. Mit Speicher steigt der Anteil auf etwa 35 bis 65 Prozent bei größeren respektive kleineren Anlagen.
Das bedeutet nicht, dass kleine Photovoltaik-Anlagen pauschal die bessere Wahl sind. Wichtig ist, dass die Größe der Solaranlage zu deinem Stromverbrauch passt. Deshalb ist neben dem Eigenverbrauch einer PV-Anlage auch der Autarkiegrad eine wichtige Kennzahl.
Der Eigenverbrauch einer PV-Anlage verrät dir erst einmal nur, wie viel von deinem Solarstrom du selbst verbrauchst – unabhängig davon, wie viel Strom du insgesamt brauchst. Der Autarkiegrad setzt deinen gesamten Stromverbrauch und den Anteil genutzten Solarstrom ins Verhältnis:
Eigenverbrauch: Du produzierst 10.000 Kilowattstunden Strom und nutzt davon 3.000?
Dann hast du 30 Prozent Eigenverbrauch.
Autarkie: Dein Stromverbrauch im Jahr liegt bei 7.000 Kilowattstunden. 3.000 davon deckst du über Solarstrom. Das ist ein Autarkiegrad von ungefähr 43 Prozent.
Beide Werte sind wichtig, und pauschal kannst du dir merken: Wenn du deine PV-Anlage auf Eigenverbrauch optimierst, steigt auch dein Autarkiegrad.
Um den Eigenverbrauch deiner PV-Anlage zu berechnen, musst du wissen, wie viel Solarstrom deine Anlage erzeugt hat und wie viel davon du ins Stromnetz eingespeist hast. Oft kannst du das direkt über eine App ablesen, sofern du ein entsprechendes System nutzt – zum Beispiel die Heartbeat App von 1KOMMA5°. Ist das nicht der Fall, hast du vermutlich entweder einen Zweirichtungszähler oder zwei separate Stromzähler (einen Bezugs- und einen Ertragszähler), mit deren Hilfe du die entsprechenden Werte ermitteln kannst.
Dann berechnest du deinen Eigenverbrauch, indem du einfach den eingespeisten Solarstrom von der Gesamtmenge an erzeugtem Solarstrom abziehst. Das Ergebnis kannst du dann noch durch die Gesamtmenge teilen, um den Eigenverbrauch deiner Photovoltaik-Anlage in Prozent zu ermitteln.
Deine Anlage produziert im Jahr 12.000 Kilowattstunden Solarstrom.
Davon hast du 8.500 Kilowattstunden eingespeist.
12.000 – 8.500 = 3.500 Kilowattstunden Eigenverbrauch
in Prozent: 3.500 ÷ 12.000 ≈ 29 Prozent Eigenverbrauch
Eine Solaranlage produziert am meisten Strom zur Mittagszeit, wenn die Sonne richtig powert. Der Stromverbrauch ist in vielen Haushalten aber vor allem morgens und abends hoch – oder sogar nachts, wenn du zum Beispiel dein E-Auto laden oder mit einer Wärmepumpe heizen möchtest.
Stromverbrauch im Tagesverlauf (untere Zickzacklinie) und erzeugter Solarstrom mit hohem Mittagspeak. Die Schnittmenge, dort wo sich Solarstrom und Stromverbrauch überlappen, kennzeichnet den Zeitraum, in dem du Solarstrom direkt verbrauchen kannst.
Ein Stromspeicher löst das Problem: Du speicherst mittags überschüssigen Solarstrom und nutzt ihn, wenn die Sonne nicht mehr scheint. Der Eigenverbrauch deiner PV-Anlage schießt in die Höhe, und das lohnt sich. Warum?
Wenn du die Kosten für eine Solaranlage über ihre Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren umlegst, kommst du auf sehr geringe Kosten für Solarstrom – schon ab 5 bis 6 Cent pro Kilowattstunde.
Im Gegensatz dazu liegt der Preis für Strom aus dem Netz derzeit bei etwa 35 Cent pro Kilowattstunde (Stand: April 2025).
Das bedeutet, dass du pro Kilowattstunde Solarstrom, die du selbst verbrauchen kannst, etwa 30 Cent sparst. Das macht sich auf der Stromrechnung bemerkbar!
Auch der Strom, den du nicht selbst nutzt, ist nicht verloren: Du speist ihn ins Stromnetz ein und bekommst dafür eine Einspeisevergütung. Sie ist abhängig davon, wann du deine Anlage erstmalig in Betrieb nimmst – im Moment liegt sie bei 7,94 Cent für PV-Anlagen bis 10 Kilowatt-Peak Leistung und bei 6,88 Cent für Anlagen ab 10 und bis 40 Kilowatt-Peak. Zum Vergleich: Zu Beginn der 2000er Jahre lag sie noch über 50 Cent pro kWh. Aus diesen Zahlen ergibt sich aber direkt: Die Einspeisung für 7 bis 8 Cent lohnt sich bei Weitem nicht so sehr wie der Eigenverbrauch mit einer Ersparnis von rund 30 Cent.
Die Einspeisevergütung ist natürlich nach wie vor ein „nettes Zubrot“. Hier ein einfaches Rechenbeispiel: Sagen wir, du betreibst eine 10 kWh PV-Anlage, die im Jahr 10.000 kWh Strom produziert. Davon kannst du dank deines Stromspeichers 6.000 kWh selbst verbrauchen und speist 4.000 kWh ein. Dein Ertrag aus der Einspeisevergütung beträgt 317,60 Euro (4.000 kWh x 7,94 Cent). Besser haben als nicht haben.
Neben einer enormen Kostenersparnis hat der Eigenverbrauch bei Photovoltaik weitere Vorteile:
Du gewinnst an Unabhängigkeit – sowohl in Bezug auf die Preisentwicklung bei Strom als auch auf die Verfügbarkeit insgesamt.
Du tust etwas Gutes für das Klima und reduzierst deinen CO2-Fußabdruck, denn Strom aus erneuerbaren Energien ist emissionsfrei.
Du trägst zur Stabilität des Stromnetzes bei. Die erneuerbaren Energien sind nämlich nicht ganz leicht vorhersehbar, weshalb es zu Stromspitzen kommen kann. Mit einer auf Eigenverbrauch optimierten PV-Anlage entlastest du das Netz.
Gute Gründe also. Sehen wir uns nun an, wie du den Eigenverbrauch deiner PV-Anlage erhöhen kannst.
Eine einfache Art, mehr Solarstrom selbst zu verbrauchen: Schalte einfach während der Mittagszeit, wenn deine Solaranlage intensiv arbeitet, möglichst viele Verbraucher mit hohem Stromverbrauch zu – zum Beispiel die Wallbox fürs E-Auto.
Oft ist genau das aber nicht möglich, etwa weil du berufstätig und mittags außer Haus bist. Dann ist ein PV-Speicher unerlässlich (und ohnehin praktisch immer eine gute Idee). Ein Stromspeicher ist die wichtigste und wirkungsvollste Maßnahme, um den Eigenverbrauch deiner PV-Anlage zu steigern.
Noch mehr Solarstrom kannst du selbst nutzen, wenn du Energie für deine Wärmepumpe aus deiner PV-Anlage gewinnst. Eine strombetriebene Heizung ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern dank Solarstrom sogar (nahezu) vollständig emissionsfrei – Ähnliches gilt für dein E-Auto. Außerdem sparst du jede Menge Heiz- und Treibstoffkosten.
Das letzte wichtige Puzzleteil: ein smartes Energiemanagementsystem wie Heartbeat AI von 1KOMMA5°. Eine solche intelligente Steuerung überwacht, wann wo Strom gebraucht wird. Sie hat auch die Wetterprognose im Blick und weiß, wann mit viel Solarstrom zu rechnen ist. Vollautomatisch managt sie im Hintergrund, wann du Solarstrom direkt verbrauchst, wann du ihn speicherst und wann du Strom aus dem Speicher nutzt. Intelligentes Energiemanagement erhöht den Eigenverbrauch deiner Photovoltaik-Anlage, senkt deine Stromkosten und kann dich sogar mit günstigem Netzstrom versorgen.
Wusstest du, dass Strom nicht immer 35 Cent pro Kilowattstunde kostet, sondern dass dank erneuerbarer Energien die Börsenstrompreise teilweise super niedrig oder sogar negativ werden? Das bedeutet, teilweise kannst du dich dafür bezahlen lassen, wenn du Strom aus dem Netz kaufst.
Mit einem Stromspeicher kannst du das perfekt ausnutzen: Du – bzw. dein intelligentes Energiemanagementsystem – lädst den Speicher voll, wenn im Stromnetz „zu viel“ Strom vorhanden ist – oft mittags oder nachts. Dadurch sparst du für den Reststrom, den du neben deinem Solarstrom noch zukaufen musst, enorm viel Geld. Du brauchst dafür einen dynamischen Stromtarif wie Dynamic Pulse von 1KOMMA5°.
An den Änderungen zum Erneuerbare-Energien-Gesetz und weiterer Gesetzgebung ist klar erkennbar: Die Bundesregierung möchte den stärkeren Eigenverbrauch von Solarstrom fördern. Und das ist auch gut so. Halten wir uns kurz vor Augen, was in den letzten Jahren und Jahrzehnten in Sachen erneuerbare Energien passiert ist:
Die Förderung für die Einspeisung von Solarstrom ist kontinuierlich gesunken – von ehemals über 50 Cent auf mittlerweile nur noch rund 8 Cent pro Kilowattstunde. Die Einspeisevergütung wird zudem alle 6 Monate erneut gesenkt, derzeit um jeweils 1 Prozent.
Seit 2022 bzw. 2023 gibt es Steuererleichterungen: Du musst auf Solaranlagen (und Stromspeicher) keine Umsatzsteuer mehr zahlen, und die Einnahmen aus eingespeistem Solarstrom, aber auch für den Eigenverbrauch sind (für viele PV-Anlagen) einkommenssteuerfrei.
§ 14a EnWG (Energiewirtschaftsgesetz) fördert durch reduzierte Netzentgelte „netzdienliches Verhalten“ – wann immer du Strom so nutzen kannst, dass das Stromnetz dadurch entlastet wird (zum Beispiel durch Betrieb einer Wärmepumpe oder eines Stromspeichers).
Das Solarspitzengesetz beschränkt die Einspeisung und die Vergütung für eingespeisten Solarstrom für neue Solaranlagen – unter bestimmten Umständen. Der Eigenverbrauch ist aber immer möglich (und lohnt sich).
Die folgende Grafik zeigt den Effekt des Solarspitzengesetzes auf die jährlichen Stromkosten in drei typischen PV-Systemen. Grundlage sind reale Daten von 1023 Haushalten (7–15 kWp). Es wurden jeweils die Durchschnittskosten zur Deckung des individuellen Strombedarfs der Haushalte vor und nach Inkrafttreten der EnWG-Novelle 2025 simuliert:
Diese und weitere Veränderungen weisen eine klare Richtung auf: Die ursprünglichen Förderungen, die es für den Ausbau von Photovoltaik gab, entfallen oder werden geringer, während die Hürden für vermehrten Eigenverbrauch abgebaut werden.
Das alles ist logisch und richtig so: Photovoltaik ist in Deutschland angekommen, Solaranlagen rentieren sich auch ohne Förderung deutlich, und der Eigenverbrauch ist finanziell besonders sinnvoll und entlastet außerdem das Stromnetz. Eine Win-win-Situation für das Klima, den Fortschritt erneuerbarer Energien, das Stromnetz und dein Konto.
Dank Heartbeat AI wird deine PV-Anlage von 1KOMMA5° intelligent gesteuert. Du bekommst immer den günstigsten Strom – vom eigenen Dach und aus dem Netz. Das senkt deine Stromkosten bis zu 80 %.
Eine Solaranlage ist ohnehin schon eine gute Idee und lohnt sich (bei professioneller Planung) in praktisch jedem Szenario. Das Beste holst du aber raus, wenn du zusätzlich auf einen Speicher und intelligentes Energiemanagement wie Heartbeat AI setzt, um den Eigenverbrauch deiner PV-Anlage maximal zu steigern. Bonuspunkte, wenn du den restlichen Netzstrom dann noch mit einem dynamischen Stromtarif wie Dynamic Pulse von 1KOMMA5° super günstig zu Börsenstrompreisen kaufst!
Keine Ahnung, wo du anfangen sollst? Bei 1KOMMA5° setzen wir alle Schritte bis zur fertigen Anlage aus einer Hand für dich um: inklusive Solaranlage, Speicher, Wärmepumpe, Wallbox, smartem Energiemanagement und dynamischem Stromtarif – je nach Wunsch und Bedarf und immer maßgeschneidert für deine persönliche Situation.