Mit einer Solaranlage verändert sich der Energiefluss in deinem Haushalt. Du kaufst nicht mehr ausschließlich Netzstrom, sondern speist Solarstrom ebenso ins Netz ein. Dafür braucht es einen Zweirichtungszähler. Mit diesem Zähler kann die Strommenge aus beiden Richtungen erfasst werden. Hier erfährst du, wie ein Zweirichtungszähler funktioniert und warum ein Smart Meter die zukunftsträchtige Weiterentwicklung des Messgeräts ist.
Strombezug und Einspeisung: Ein Zweirichtungszähler misst den Strom, den du aus dem Netz beziehst, sowie den Strom, den du ins öffentliche Netz einspeist. Diese beiden Werte können entweder separat oder vereint erfasst werden.
Pflicht bei PV-Anlage: Beim Anschluss von Photovoltaik an die Zähleranlage ist der Einsatz eines Zweirichtungs-Stromzählers nicht zwingend erforderlich, alternativ können zwei separate Zähler, ein Einspeisezähler und ein Bezugszähler, installiert werden. Eine der beiden Lösungen ist jedoch verpflichtend, um den Strombezug sowie die Einspeisung zu erfassen.
Eigenverbrauch ablesen: Der Zweirichtungszähler lässt dich auf einen Blick den Eigenverbrauch im Haushalt einschätzen.
Installation: Der Messstellenbetreiber ist für die Installation und Wartung des Zweirichtungszählers verantwortlich.
Bevor wir ins Detail gehen, starten wir mit einer Erklärung, was ein Zweirichtungszähler, auch Zweiwegezähler oder Zweirichtungs-Stromzähler genannt, eigentlich ist. Der Zweirichtungszähler ist ein Messgerät, das Einspeisungen von selbst erzeugtem Strom und den Strombezug aus dem öffentlichen Netz erfasst. Dies ist besonders relevant für Haushalte, die ihre eigene Energie produzieren. Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Arten von Stromzählern, die in Kombination mit einer Photovoltaikanlage zum Einsatz kommen:
Bezugszähler: Der Bezugszähler misst die Strommenge, die der Haushalt aus dem öffentlichen Netz bezieht.
Ertragszähler: Der Ertragszähler misst die gesamte Strommenge, die die PV-Anlage erzeugt.
Einspeisezähler: Der Einspeisezähler erfasst, wie viel Strom aus der PV-Anlage in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird.
Ein Zweirichtungszähler vereint die Funktion von zwei Stromzählern, dem Einspeisezähler und dem Bezugszähler, in einem Gerät. Diese duale Messung ermöglicht eine präzise Erfassung des Stromflusses in beide Richtungen. Da wir jetzt die Definition geklärt haben, erfährst du im nächsten Abschnitt im Detail, wie genau ein Zweirichtungszähler funktioniert.
Die Funktionsweise eines Zweirichtungszählers basiert auf der Messung des Stromflusses in zwei Richtungen: einmal für den Strom, den du aus dem Netz beziehst, und einmal für den Strom, den du ins Netz einspeist. Diese Zählvorgänge werden häufig in zwei separaten Zählwerken innerhalb des Zählers gespeichert, um eine klare Unterscheidung zwischen Strombezug und Einspeisung zu ermöglichen. So kannst du genau nachvollziehen, wie viel Energie du selbst verbrauchst und wie viel du ins Netz einspeist.
Dies ist vor allem in Situationen wichtig, in denen eine Solaranlage mehr Solarstrom erzeugt, als im Haushalt benötigt wird. In diesen Fällen wird die überschüssige Energie in das Stromnetz zurückgespeist, zum Beispiel tagsüber bei Sonnenschein, während nachts oder bei schlechtem Wetter Strom aus dem Netz bezogen wird.
Ein saldierender Zweirichtungszähler vereint, ebenso wie ein herkömmlicher Zweiwegezähler, die Funktionen zweier Stromzähler: Einspeisezähler und Bezugszähler. Allerdings verrechnet der saldierende Zweirichtungszähler den Strombezug und die Einspeisung miteinander, anstatt diese getrennt zu erfassen. Ein saldierender Zweirichtungszähler stellt den eingespeisten und bezogenen Strom gegenüber und bildet daraus eine Netto-Bilanz. So wird sichtbar, ob der Haushalt mehr Strom ins Netz eingespeist oder mehr Strom aus dem Netz bezogen hat.
Die Frage, woran man einen Zweirichtungszähler erkennt, ist relativ einfach zu beantworten. Ein Zweirichtungszähler ähnelt äußerlich einem herkömmlichen Stromzähler, unterscheidet sich jedoch durch zwei separate Anzeigeeinheiten, die den Stromverbrauch und die Stromerzeugung getrennt erfassen. Dies wird durch zwei Pfeile und die Zählwerke mit den Bezeichnungen „1.8.X“ für den Strombezug und „2.8.X“ für die Einspeisung verdeutlicht. Auf dem Display kannst du sowohl die aktuellen Werte für den Stromverbrauch als auch für die eingespeiste Energie einsehen, sofern es sich nicht um einen saldierenden Zweirichtungszähler handelt.
Moderne digitale Anzeigen erleichtern das Ablesen eines Zweirichtungszählers erheblich, da sie die Zählerstände für Strombezug und Einspeisung übersichtlich darstellen. Sie zeigen meist zwei getrennte Werte an: den bezogenen Strom (Bezugszähler) und den ins Netz eingespeisten Strom (Einspeisezähler). Hier ist das Erfassen dieser Werte besonders einfach, während bei mechanischen Zählern die rotierenden Zählwerke manuell beobachtet werden müssen.
Jetzt weißt du zwar, was ein Zweirichtungszähler ist, wie er funktioniert und wie du ihn abliest, aber woher bekommst du den Zähler überhaupt und wie läuft die Installation ab?
Um einen Zweirichtungszähler zu erhalten, ist der erste Ansprechpartner der Messstellenbetreiber deines lokalen Netzbetreibers. Dieser ist gesetzlich verpflichtet, den Einbau eines passenden Zweirichtungszählers für deine PV-Anlage zu übernehmen. Du kannst den Zähler nicht selbst kaufen, da der Messstellenbetreiber für die Installation, Eichung, Wartung und Instandhaltung verantwortlich ist.
Wenn du bereits eine PV-Anlage installiert hast oder in Planung bist, solltest du deinen Netzbetreiber so früh wie möglich kontaktieren, um den Anschluss des Zählerschranks und den Einbau des Zweirichtungszählers zu beantragen. Es kann hilfreich sein, dies parallel zur Installation der Photovoltaikanlage zu tun, da es teilweise zu Wartezeiten kommen kann.
Nach der Kontaktaufnahme mit deinem Messstellenbetreiber wird dieser den Einbau des Zweirichtungszählers in deinem Zählerschrank vornehmen. In diesem Schritt wird dir auch die Anzeige des Zweirichtungszählers erklärt. Falls dein Netzbetreiber aufgrund von Engpässen nicht rechtzeitig einen Zweiwegezähler installieren kann, besteht die Möglichkeit, nach einem Monat Wartezeit einen externen Fachbetrieb zu beauftragen, um den Anschluss des Zweirichtungszählers deiner Photovoltaikanlage an die Zähleranlage durchzuführen.
Gut zu wissen: Um dein Solarprojekt von Beginn an auf solide Beine zu stellen und alle technischen Aspekte – auch über den Stromzähler hinaus – im Blick zu haben, ist 1KOMMA5° der richtige Partner! Wir arbeiten mit zahlreichen Meisterbetrieben in mehr als 70 Standorten zusammen und stellen einen einfachen und schnellen Ablauf bei der Installation von PV-Anlage und Stromzähler sicher.
Stromzähler sind die Grundlage für die Messung von Energieverbrauch und -erzeugung. Zwar sind alte, analoge Zähler noch in vielen Haushalten zu finden, jedoch sind sie technisch längst überholt. Intelligente Smart Meter läuten eine neue Ära der Energieeffizienz ein, da sie den Energieverbrauch transparenter und nachhaltiger gestalten. Um den Vorteil der modernen Smart Meter besser einschätzen zu können, schauen wir uns die drei Hauptarten von Zählern an:
Blickst du in deinen Zählerschrank, siehst du wahrscheinlich auch einen eher altmodisch wirkenden analogen Zähler, der auch als Ferraris-Zähler bekannt ist. Das veraltete System erkennt man an den mechanischen Ziffern und der typischen Drehscheibe. Diese Zähler können ausschließlich den gesamten Stromverbrauch erfassen, ohne jegliche Unterscheidung oder Detailangabe. Sie werden schon seit geraumer Zeit nicht mehr installiert und sukzessive durch moderne Zähler ersetzt.
Digitale Messeinrichtungen sind beispielsweise Zweirichtungszähler und erfassen den Strombezug sowie die Einspeisung digital. Der digitale Zweirichtungszähler wird in Deutschland zunehmend durch die Einführung von intelligenten Smart Metern ersetzt bzw. mit diesen ergänzt, da diese eine präzisere Messung und mehr Transparenz beim Energieverbrauch bieten.
Smart Meter gehen weit über die Funktionalität eines herkömmlichen Zweiwegezählers hinaus. Diese Zähler erfassen den Stromfluss digital und senden die Daten im 15-Minuten-Takt direkt an den Netzbetreiber. Durch diese Echtzeit-Datenübertragung werden detaillierte Analysen des Eigenverbrauchs und der Einspeisung ermöglicht. Die Vorteile eines Smart Meters im Überblick:
Echtzeit-Datenübertragung: Ermöglicht eine präzise Verbrauchsübersicht.
Optimierung des Eigenverbrauchs: Smart Meter ermöglichen den Anschluss eines intelligenten Energiemanagers. Das ist besonders nützlich für Haushalte mit Solaranlagen.
Integration erneuerbarer Energien: Smart Meter unterstützen eine effizientere Nutzung und Integration von Solarenergie im deutschen Stromnetz.
Automatische Tarifanpassungen: Besitzt du einen Smart Meter, kannst du einen dynamischen Stromtarif ergänzen. So bekommst du immer die günstigsten Strompreise.
Mit dem im Mai 2023 verabschiedeten Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende (GNDEW) steht fest, dass ab 2025 viele Haushalte und Betreiber von Photovoltaikanlagen verpflichtet sind, einen Smart Meter zu installieren. Die Bedingungen zur Installation sind wie folgt:
Haushalte, die zwischen 6.000 und 100.000 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr verbrauchen
PV-Anlagen mit einer installierten Leistung zwischen 7 und 100 Kilowatt (kW)
Haushalte mit einer sogenannten steuerbaren Verbrauchseinrichtung, also z. B. einer Wärmepumpe oder einer Wallbox
Diese neue Regelung beschleunigt den Umstieg auf digitale Zählertechnologie, die für eine bessere Integration erneuerbarer Energien sorgt.
Jetzt hast du einen Überblick über die verschiedenen Arten von Zählern. Aber wann genau musst du dir einen Zweiwegezähler besorgen? Du benötigst einen Zweirichtungszähler, sobald du deinen eigenen Strom erzeugst und gleichzeitig mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden bist. Dies ist typischerweise der Fall bei:
Haushalten mit einer Photovoltaikanlage oder Solaranlage
Betreibern von Blockheizkraftwerken (BHKW) oder anderen privaten Energieerzeugungsanlagen
Doch ist es sogar Pflicht, dass du einen Zweirichtungszähler installieren lässt?
Die Bundesnetzagentur schreibt vor, dass jede Stromentnahme aus dem Netz sowie jede Einspeisung in das Netz eines Energieversorgers präzise gemessen werden muss. Dies kann durch einen Zweirichtungszähler erfolgen, der beide Vorgänge erfasst. Der Einbau eines solchen Zählers ist aktuell jedoch nicht verpflichtend. Alternativ können Betreiberinnen und Betreiber von Solaranlagen separate Zähler für die Einspeisung und den Strombezug installieren. Ab dem Jahr 2025 wird es zur Pflicht, den Zweirichtungszähler durch einen Smart Meter zu ersetzen.
Ein Zweirichtungszähler misst zwar den Eigenverbrauch und den eingespeisten Strom, ist aber eine veraltete Technologie. Ab 2025 wird er ohnehin durch den Smart Meter ersetzt. Daher lohnt es sich für dich in der Regel nicht, in eine Technik zu investieren, die bald ausgetauscht werden muss. Mit einem Smart Meter profitierst du sofort von der fortschrittlichen Technologie und unterstützt gleichzeitig die Reduktion des CO₂-Ausstoßes durch eine gezielte Nutzung von selbst erzeugtem Solarstrom. Smart Meter stellen also einen effizienten Messzähler dar, da sie neben der Stromerfassung auch helfen, Energie zu sparen und besonders günstige, dynamische Stromtarife ermöglichen.
Ein Zweirichtungszähler kann für etwa 40 Euro pro Jahr vom örtlichen Netzbetreiber gemietet werden. In diesem Preis sind Wartung, Instandhaltung und Eichung des Zählers enthalten. Eine eigenständige Anschaffung und der unabhängige Betrieb eines solchen Zählers sind für Privatpersonen nicht erlaubt. Ein separater Zähler oder ein Zweirichtungszähler wird beim Anschluss von Photovoltaik die Zähleranlage benötigt. Der Netzbetreiber übernimmt diesen Anschluss und wählt das verwendete Gerät aus. Besitzerinnen und Besitzer von PV-Anlagen sollten sich bei ihrem Netzbetreiber erkundigen, welcher Zählertyp verwendet wird, da der Einbau intelligenter Messsysteme ab 2025 unter gewissen Umständen verpflichtend ist.
Gut zu wissen: Die Kosten für das Umsteigen auf ein modernes Messsystem wie auf den Smart Meter sind vom Gesetzgeber klar geregelt. So fällt eine maximale Gebühr von 20 € im Jahr für Haushalte mit einem Jahresverbrauch bis einschließlich 10.000 kWh und/oder Photovoltaikanlage bis einschließlich 15 kWp an. Bei einem Jahresverbrauch bis einschließlich 20.000 kWh und/oder Photovoltaikanlage bis einschließlich 25 kWp und/oder Wärmepumpe oder Ladestation für E-Autos fällt eine jährliche Gebühr von 50 € an.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Präzise Messung von Strombezug und Einspeisung | Höhere Kosten, insbesondere bei digitalen Varianten |
Zwei separate Zählwerke sorgen für eine klare Trennung und Abrechnung der Energieflüsse | Mietkosten fallen an |
Stromanbieter stellt Gerät zur Verfügung, übernimmt der Messstellenbetreiber die Wartung und kleinere Reparaturen | Technologie des Smart Meters übertrifft Zweirichtungszähler |
Zähler ist klein und nimmt nur wenig Fläche im Zählerschrank ein |
Ein Smart Meter ist dagegen eine moderne Alternative zum Zweirichtungszähler und bringt zahlreiche Vorteile: Er erleichtert die Ablesung, bietet detaillierte Daten zum Eigenverbrauch und hilft dir, deinen Energieverbrauch und die Einspeisung effizienter zu gestalten. Langfristig wird der Smart Meter den klassischen Zweirichtungszähler ersetzen und so zu einer besseren Kontrolle und Steuerung des eigenen Energiehaushalts beitragen.
1KOMMA5° berät dich individuell und unterstützt dich dabei, dein Energiesystem bereit für die Zukunft zu machen. Dabei übernehmen wir die fachmännische Installation deiner PV-Anlage und den Anschluss des Stromzählers an deinen Zählerschrank.
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Mit der 1KOMMA5° Energie-Software-Plattform Heartbeat AI wird dein Gesamtsystem vernetzt und dein Gesamtverbrauch intelligent gesteuert.
Mit über 70 Standorten ist ein 1KOMMA5° Meisterbetrieb auch in deiner Nähe und liefert dir den gesamten Service aus einer Hand – von der bedarfsgerechten Planung, Installation und Inbetriebnahme bis hin zur Wartung.