Stromzähler Wärmepumpe

Brauchst du einen Stromzähler für deine Wärmepumpe?

Du hast einen zentralen Stromzähler für dein Haus – darf an dem auch deine Wärmepumpe hängen? Ja, allerdings ist ein separater Stromzähler für deine Wärmepumpe bisweilen sinnvoll, und oft ist ein Smart Meter die beste Wahl. Wir machen dich schlau rund um Stromzähler, Wärmepumpenzähler und Smart Meter.

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Stromzähler Wärmepumpe

Das Wesentliche in Kürze

  • Was sagt das Gesetz? Gesetzlich vorgeschrieben ist ein separater Stromzähler bei Wärmepumpen nicht. Allerdings müssen neu installierte Wärmepumpen an ein Smart Meter Gateway angeschlossen werden. Auch für Förderungen ist das eine Voraussetzung.

  • Wann ein separater Stromzähler sinnvoll ist: Für spezielle Wärmepumpen-Stromtarife verlangen viele Netzbetreiber einen separaten Messpunkt.  Auch für eins der Module im Rahmen der reduzierten Netzentgelte ist das die Grundlage. Technisch kann ein Smart Meter das aber auch ohne zweiten physischen Zähler abbilden. Außerdem ermöglicht er dir die Nutzung eines dynamischen Stromtarifs, um die Verbrauchszeiten optimal zu steuern und Kosten zu sparen. 

  • Vorteile durch Smart Meter: Wenn du möglichst viel sparen möchtest, solltest du auf einen Smart Meter setzen. Damit kannst du nicht nur die Kosten für Wärmepumpenstrom senken, sondern auch einen dynamischen Stromtarif nutzen, mit dem du besonders günstig Strom für deinen Haushalt beziehst. 

  • Kosten für Wärmepumpenzähler: Der Einbau eines separaten Stromzählers für eine Wärmepumpe nur wegen eines speziellen Wärmepumpen-Stromtarifs lohnt sich oft nicht. Ein Smart Meter in Kombination mit einem dynamischen Stromtarif und dynamischen Netzentgelten bietet langfristig mehr Einsparpotenzial.

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Ein Blick auf das Gesetz: Ist ein Stromzähler für Wärmepumpen Pflicht?

In deinem Haus gibt es bereits einen Stromzähler – sonst könntest du keinen Strom aus dem Netz beziehen. Wenn du schon eine Wärmepumpe besitzt oder einbauen lassen möchtest, brauchst du dafür zunächst einmal keinen separaten Zähler: Wärmepumpe und Hausstrom dürfen über einen Zähler laufen. 

Gesetzlich besteht also keine Pflicht für einen separaten Wärmepumpenzähler. Je nach Tarif, möglicher Förderung für deine Wärmepumpe und gewünschten Vergünstigungen brauchst du aber eventuell trotzdem einen. 

Lass uns kurz die Begriffe klären, damit wir im Folgenden wissen, von welchen Zählern wir genau sprechen:

  • Stromzähler: Wir unterscheiden zuerst zwischen analogen und digitalen Stromzählern. Analoge Stromzähler erkennst du an der typischen Drehscheibe, die sich schneller dreht, je höher dein Verbrauch ist. Diese auch Ferraris-Zähler genannten Modelle sind inzwischen veraltet und werden nach und nach ersetzt. Stattdessen sind nun digitale Stromzähler (auch: moderne Messeinrichtungen) gängig. Du erkennst sie an der digitalen LCD- oder LED-Anzeige.

  • Tarifzähler: Sowohl analoge als auch digitale Stromzähler gibt es in Form von Eintarif- und Zweitarifzählern (auch Doppeltarifzähler). Mit einem Eintarifzähler kannst du nur einen Stromtarif in Anspruch nehmen. Zweitarifzähler messen den Strom für zwei unterschiedliche Tarife. Damit bekommst du Zugang zu speziellen Hoch- und Niedertarifen (HT und NT abgekürzt), mit denen du zu bestimmten Zeiten Strom günstiger beziehen kannst.

  • Smart Meter: Smart Meter können mehr als nur den Strom messen – es sind digitale Stromzähler mit einer zusätzlichen Kommunikationseinheit, dem Smart Meter Gateway. Sie messen und übermitteln deinen Stromverbrauch im 15-Minuten-Takt. Seit dem 1. Januar 2025 ist der Einbau eines Smart Meters für viele Haushalte schon Pflicht – darunter alle, die eine Wärmepumpe neu installieren. Bis 2032 soll der flächendeckende Rollout abgeschlossen sein. 

Es gibt keine speziellen Wärmepumpenzähler. Du hast stattdessen die Wahl zwischen den oben genannten Zählern. Analoge Geräte sind allerdings veraltet. Du kannst deine Wärmepumpe also entweder direkt an einen Smart Meter anschließen oder zusätzlich einen weiteren digitalen Stromzähler installieren.

Wichtig: Seit dem 1. Januar 2024 müssen alle neu installierten Wärmepumpen mit einer Leistung von mehr als 4,2 kW steuerbar sein, um die Netzstabilität zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang ist ein Smart Meter für dich Pflicht – allerdings nicht zwingend ein separater Stromzähler für deine Wärmepumpe. Schauen wir, wann dieser dennoch sinnvoll sein kann.

Wann brauchst du welchen Stromzähler für deine Wärmepumpe?

Oft reicht es aus, Wärmepumpe und Hausstrom über einen Zähler laufen zu lassen – insbesondere, wenn dieser Zähler ein Smart Meter ist. Schauen wir uns verschiedene Szenarien dazu an.

Szenario 1: Du willst einen speziellen Tarif für Wärmepumpenstrom nutzen

Der übliche Grund, einen zusätzlichen Wärmepumpenzähler einbauen zu lassen, ist die Nutzung eines Wärmepumpen-Stromtarifs. Solche Tarife, auch Heizstromtarife genannt, sind etwas günstiger als die Tarife für normalen Haushaltsstrom. Das liegt unter anderem daran, dass gewisse Abgaben entfallen. Im Schnitt sparst du mit einem solchen Tarif pro kWh etwa 8 bis 10 Cent. 

Das funktioniert so: Du installierst einen zweiten Stromzähler speziell für deine Wärmepumpe, sodass dein Versorger Haushalts- und Wärmepumpenstrom separat abrechnen kann. Für den Strom für deine Wärmepumpe zahlst du weniger. Demgegenüber stehen allerdings die Kosten für den zweiten Zähler – sowohl einmalige als auch laufende. Darauf gehen wir unten noch näher ein. Schon jetzt sei aber gesagt, dass diese Variante selten die günstigste ist, insbesondere im Vergleich zu einem Setup aus PV-Anlage, Wärmepumpe, Smart Meter und intelligentem Energiemanagement. Dieses bietet dir langfristig mehr Einsparpotenzial – zumal du – wie beim herkömmlichen Stromtarif – immer eventuellen Preiserhöhungen der Anbieter unterliegst. 

In diesem Szenario kannst du entweder zwei Eintarifzähler (für Haushaltsstrom und Wärmepumpenstrom) oder einen Eintarifzähler und einen Zweitarifzähler (den ersten für Haushaltsstrom und den zweiten für zwei separate Tarife für Wärmepumpenstrom) installieren lassen. Früher waren dafür zwei physische Zähler nötig – heute kann ein Smart Meter diese Trennung digital vornehmen. Manche Netzbetreiber verlangen jedoch weiterhin eine physische Trennung.

Szenario 2: Du nutzt die prozentuale Reduzierung nach § 14a EnWG

Seit 2024 müssen alle Wärmepumpen mit mehr als 4,2 kW Leistung steuerbar sein. Das bedeutet: Die Netzbetreiber können bei Bedarf in den Betrieb eingreifen und die Leistung drosseln, um dadurch das Stromnetz zu stabilisieren. Für dich ist das nicht weiter problematisch: Deine Wärmepumpe arbeitet auch während der Drosselung mindestens mit einer Leistung von 4,2 kW. In der Praxis wirst du davon kaum etwas bemerken.

Als „Entschädigung“ bekommst du aber deutliche finanzielle Vorteile. Dabei kannst du zwischen drei Modulen wählen. Das zweite dieser drei Module gewährt dir eine 60-prozentige Reduzierung deiner Netzentgelte für den Strom, den deine Wärmepumpe (oder eine andere steuerbare Verbrauchseinrichtung wie Photovoltaik-Speicher oder Wallbox) verbraucht. Möchtest du diesen Vorteil nutzen, verlangen viele Netzbetreiber aktuell noch einen separaten Messpunkt für die Wärmepumpe – technisch genügt dafür auch ein Smart Meter.

Es geht aber noch günstiger: Eine Kombination aus den anderen beiden Modulen (1 + 3) bringt dir nämlich einerseits einen festen Pauschalbetrag pro Jahr und andererseits günstigere Preise für Strom, den du zu bestimmten Zeiten beziehst. So profitierst du von dynamischen Netzentgelten, die zu bestimmten Tageszeiten deutlich günstiger sind. Unabhängig vom Stromverbrauch kannst du hier ordentlich sparen. Einen zweiten Zähler brauchst du nicht – dein Smart Meter reicht.

Szenario 3: Du kombinierst Photovoltaik und Wärmepumpe

Solaranlage und Wärmepumpe sind ein Dream-Team: Eine Wärmepumpe ist ohnehin schon eine effiziente Heizung – mit Strom aus einer PV-Anlage senkst du die Kosten noch weiter, optimierst deinen Verbrauch und schonst dabei noch die Umwelt. 

Auch wenn du Strom aus Photovoltaik gewinnst, können Wärmepumpe und Hausstrom über einen Zähler laufen – solange du nicht zusätzlich einen Wärmepumpen-Stromtarif nutzen möchtest. Ist dir das jedoch wichtig, brauchst du wieder einen separaten Zähler: Der spezielle Tarif versorgt dann deine Wärmepumpe und mit dem Strom aus deiner PV-Anlage versorgst du  den Rest deines Haushalts. 

Unsere Empfehlung lautet allerdings: Setze mit einem Komplett-Set aus Solaranlage, Wärmepumpe und Smart Meter stattdessen auf einen dynamischen Stromtarif. Ein intelligentes Energiemanagementsystem prüft für dich, wann Strom aus der PV-Anlage zur Verfügung steht, wann du deinen Speicher laden oder deine Wärmepumpe versorgen solltest und wann du am geschicktesten Strom zu günstigen Preisen zukaufen kannst. Damit reduzierst du deine Kosten auf ein absolutes Minimum.

Photovoltaik + Wärmepumpe + dynamischer Stromtarif = Jackpot

Du erzeugst mit deiner Solaranlage Strom, powerst damit (unter anderem) deine Wärmepumpe und kaufst Strom aus dem Netz zu, wenn du ihn brauchst – zu variablen Preisen. Mit einem dynamischen Stromtarif wie Dynamic Pulse von 1KOMMA5° zahlst du nämlich die aktuellen Börsenpreise für Strom. Sie schwanken ständig und sind insbesondere mittags und nachts günstiger (bisweilen 0 Cent und weniger). 

Damit du das Bestmögliche herausholst, hat ein smartes Energiemanagementsystem mit künstlicher Intelligenz – bei uns heißt es Heartbeat AI – alles im Blick und trifft für dich clevere Entscheidungen. Dadurch machst du dich zum großen Teil unabhängig von den Entscheidungen der Stromanbieter, denn Heartbeat AI sucht dir immer die günstigsten Preise heraus. Das System lädt zum Beispiel auch deinen Speicher mit Strom zu Niedrig- oder Negativpreisen. So kann es später, wenn die Preise wieder steigen, auf den gespeicherten Strom zurückgreifen.

Das Ganze kombinierst du jetzt noch – komplett automatisch – mit den Modulen 1 und 3 nach § 14a EnWG. Somit holst du dir auch noch den Vorteil aus den dynamischen Netzentgelten. Besser geht’s nicht!

Für dieses clevere Gesamtpaket brauchst du nur einen Smart Meter und musst dir über komplizierte Zähler-Setups keine Gedanken machen. 

Was kostet der Stromzähler für deine Wärmepumpe?

Stromzähler verursachen einmalige und fortlaufende Kosten – die laufenden Kosten zahlst du auch für deinen bereits existenten Zähler (wahrscheinlich über die Grundgebühr deines Stromversorgers).  Wenn du einen separaten Stromzähler für deine Wärmepumpe brauchst, solltest du für den Einbau einmalig mit Kosten in Höhe von etwa 200 Euro rechnen. Jährlich kommen 20 bis 50 Euro für Betrieb und Wartung hinzu.

Die Kosten für den Einbau eines Smart Meters liegen je nach Anbieter und Region bei etwa 100 bis 400 Euro, jährlich kommen zwischen 30 und 50 Euro Betriebskosten hinzu. Die Kosten holst du aber in der Regel schnell wieder rein, da ein Smart Meter dir ganz andere Sparpotenziale eröffnet.

Ein neuer Zählerschrank kann in seltenen Fällen zusätzliche Kosten verursachen, die je nach Komplexität des Einbaus auch vierstellig werden können. Setze dich am besten direkt mit deinem Messstellenbetreiber bzw. Netzbetreiber auseinander. Dort erfährst du genau, was für den Einbau notwendig ist und wie viel es kostet.

Gut zu wissen: Smart Meter noch in weiter Ferne?

Während anderweitig in Europa Smart Meter schon großflächig installiert sind, hinkt Deutschland mit dem Einbau noch weit hinterher. Dabei helfen Smart Meter, Stromflüsse intelligent zu erfassen und damit eine smarte Steuerung zu ermöglichen. Das spart Kosten, stabilisiert das Stromnetz und dient auch dem Klima. 

Wir bei 1KOMMA5° finden, dass der Rollout viel zu lange dauert. Deshalb übernehmen wir die Installation selbst – auch für dich. Wenn du dich für eine Solaranlage oder Wärmepumpe von uns entscheidest, statten wir dich auch mit einem Smart Meter aus.

Wann du einen Stromzähler für die Förderung deiner Wärmepumpe brauchst

Wärmepumpen lohnen sich – besonders jetzt gerade, da es derzeit noch hohe Förderungen gibt. Eine wichtige Voraussetzung für die Förderung ist, dass du den Stromverbrauch deiner Wärmepumpe und die Wärmemenge, die sie als Heizung abgibt, messen kannst. Dazu brauchst du also für deine Wärmepumpe einen Stromzähler und einen Wärmemengenzähler.

Allerdings heißt das nicht, dass du zwingend einen zusätzlichen Stromzähler installieren musst. Viele moderne Wärmepumpen enthalten schon eine integrierte Messeinrichtung, die den verbrauchten Strom erfassen kann. Es kommt auf das Modell an. 

Auch hier gilt aber: Sobald du einen besonderen Tarif für deine Wärmepumpe nutzen möchtest, brauchst du einen separaten Zähler. Die eingebaute Messeinrichtung reicht dafür nicht aus. Noch ein guter Grund, eher auf die Kombination aus Smart Meter und dynamischem Stromtarif zu setzen

Installation und Nachrüstung: So kommst du zu deinem Stromzähler

Wenn feststeht, dass du einen weiteren Stromzähler für deine Wärmepumpe brauchst, oder wenn du auf einen Smart Meter umsteigen möchtest, ist deine erste Anlaufstelle dein Messstellenbetreiber. Er ist für den Einbau deines Stromzählers zuständig. Wenn du noch keinen Smart Meter hast, wirst du ohnehin früher oder später Post dazu bekommen – denn die Smart-Meter-Pflicht für betroffene Haushalte kommt. Wie erwähnt, kannst du aber auch schneller sein und dir schon jetzt die Vorteile sichern.

Ob Smart Meter oder „einfacher“ digitaler Zähler: Wenn du den Einbau nicht bei deinem zuständigen Messstellenbetreiber beauftragen möchtest, darfst du einen anderen Messstellenbetrieb wählen. Wahrscheinlich wird der gewählte Betrieb alles Weitere organisieren, also insbesondere einen Elektrofachbetrieb beauftragen, der sich um den Einbau deines Zählers kümmert. 

Tipp: Du musst die Entscheidung nicht sofort treffen. Es ist möglich, einen Stromzähler für deine Wärmepumpe nachzurüsten. Ein Smart Meter lohnt sich allerdings von Anfang an – wie auch deine Wärmepumpe insgesamt.

Fazit

Wärmepumpenzähler: vielleicht – Smart Meter: auf jeden Fall

In den meisten Fällen brauchst du für deine Wärmepumpe keinen zusätzlichen Stromzähler. Manche Netzbetreiber verlangen bei speziellen Wärmepumpen-Stromtarifen aber noch einen eigenen Messpunkt. Mit einem Smart Meter bist du in beiden Fällen zukunftssicher aufgestellt. Viel effektiver ist in der Regel ohnehin ein Setup aus PV-Anlage, Wärmepumpe, Smart Meter, intelligentem Energiemanagement und dynamischem Stromtarif, das dir langfristig die höchsten Einsparungen ermöglicht.

Ein Smart Meter ist außerdem die Basis dafür, deine Wärmepumpe so kostengünstig wie möglich zu betreiben: mit PV-Strom, mit günstig eingekauftem Strom über einen dynamischen Tarif oder unter Ausnutzung der dynamischen Netzentgelte. Und da die Smart Meter ohnehin kommen, gewinnst du, wenn du dich schon jetzt zukunftsbereit machst (und sofort zu sparen anfängst). Wir helfen dir gern dabei.