Wallbox 11 oder 22 kW

Wallbox mit 11 oder 22 kW – was passt zu dir?

Mehr ist nicht immer besser. Ob du dich für eine Wallbox mit 11 oder 22 kW Ladeleistung entscheidest, wirkt sich auf die Batterieladezeiten deines E-Autos aus – ganz abgesehen vom Preis. Wir erläutern die Vor- und Nachteile und geben dir eine Checkliste für die Auswahl an die Hand.

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Wallbox 11 oder 22 kW

Das Wesentliche in Kürze

  • Was ist der Unterschied zwischen einer 11- und einer 22-kW-Wallbox? Die 11 beziehungsweise 22 kW (Kilowatt) beziehen sich auf die Ladeleistung: Mit einer 11-kW-Wallbox lädst du (theoretisch) 11 Kilowattstunden pro Stunde, mit 22 kW Leistung doppelt so viel. In der Praxis dauert beides etwas länger. Entsprechend teurer sind Wallboxen mit 22 kW.

  • Ist eine Wallbox mit 11 oder mit 22 kW besser? Eine 11-kW-Wallbox reicht für die meisten E-Autos aus. Nur einige Modelle können überhaupt mit 22 kW laden. Verfügt dein Auto über diese Funktion, halbierst du mit einer 22-kW-Wallbox deine Ladezeit. Wenn du aber ohnehin über Nacht lädst, brauchst du diese Ladeleistung in der Regel nicht.

  • Wichtig für die Auswahl: Bevor du dich für eine Wallbox mit 22 kW statt 11 kW entscheidest, solltest du prüfen, ob dein E-Auto überhaupt für diese Ladeleistung ausgestattet ist. Außerdem brauchst du ein passendes Ladekabel. Eine 22-kW-Wallbox muss vom Netzbetreiber genehmigt werden – das ist allerdings eher eine Formsache (für die jedoch Kosten anfallen).

  • Achtung: Wallboxen müssen regelbar sein! Ob 11 kW oder 22 kW – jede private Wallbox muss seit 2024 „steuerbar“ sein. Das bedeutet, dass der Netzbetreiber bei einer drohenden Überlastung des Stromnetzes die Leistung aus der Ferne drosseln kann. Derzeit kommt das nicht vor – du kannst aber finanziell davon profitieren.

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Eine eigene Wallbox – ist das überhaupt sinnvoll?

Eine eigene Wallbox ist immer eine smarte Entscheidung. Damit machst du dich nicht nur unabhängig von der öffentlichen Ladeinfrastruktur – du lädst auch bedeutend günstiger: Selbst mit einem üblichen Haushaltsstromtarif zahlst du für das Laden zu Hause im Vergleich zu einer öffentlichen Ladestation nur etwa die Hälfte (derzeit etwa 5,25 Euro auf 100 Kilometer). Und mit dem richtigen Setup kannst du noch sehr viel mehr sparen, doch dazu später mehr. Erst einmal sehen wir uns an, was eine 11- und eine 22-kW-Wallbox unterscheidet.

11- oder 22-kW-Wallbox – was ist der Unterschied?

Bei der Entscheidung zwischen einer Wallbox mit 11 kW oder 22 kW geht es vor allem um die Ladeleistung: Eine Wallbox mit einer Leistung von 11 kW (Kilowatt) kann theoretisch 11 Kilowattstunden Strom pro Stunde laden. Eine 60-kWh-Batterie wäre somit in etwa 5,5 Stunden geladen. Mit 22 kW Ladeleistung senkst du diese Zeit auf unter drei Stunden. Hier siehst du einige Beispiele für theoretisch mögliche Ladezeiten:

In der Praxis sind das nur angenäherte Werte. Zum einen lädt deine Wallbox die Batterie zum Ende hin etwas langsamer, um sie zu schonen. Zum anderen lädst du deine Batterie üblicherweise nicht von 0 auf 100 Prozent – auch das würde die Lebensdauer der Batterie verkürzen. Hinzu kommen geringfügige Verluste beim Laden. Die Temperatur während des Ladevorgangs spielt ebenfalls eine Rolle. Wenn du von 80 Prozent ausgehst, die geladen werden sollen, sind die Zeiten in der Tabelle oben (die für 100 Prozent kalkuliert sind) eine ungefähre Obergrenze für die Ladedauer. 

Tipp: Es gibt auch Wallboxen mit geringerer Ladeleistung (3,7 oder 7,4 kW), die jedoch eher für Plug-in-Hybride oder sehr kleine E-Autos gedacht sind. 

Gut zu wissen: Laden aus der Steckdose?

Das Laden aus der Steckdose ist in Deutschland zwar nicht direkt verboten, wird aber nicht empfohlen, da bei Überlastung der Leitung Brandgefahr besteht. Außerdem dauert es lange: Bei 2,3 kW Ladeleistung bräuchtest du für einen 60-kWh-Akku rund 26 Stunden. Eine Wallbox ist definitiv die sicherere und bequemere Wahl. 

Wichtig: Welche Ladeleistung schafft dein Elektroauto?

Die allermeisten E-Autos sind für eine Ladeleistung von 11 kW ausgelegt, manche Modelle sogar nur für 7,4 kW. Wenn der On-Board-Charger (das Onboard-Ladegerät deines Elektroautos, kurz OBC) nur eine Leistung von bis zu 11 kW unterstützt, erübrigt sich die Frage, ob deine Wallbox 11 oder 22 kW liefern sollte. In der Beschreibung deines E-Autos findest du möglicherweise die Aussage, dass der OBC 1-, 2- oder 3-phasig 16 Ampere aufnehmen kann. Damit ist eine 11-kW-Wallbox für dich die richtige Wahl.

Kann dein OBC jedoch 32 Ampere aufnehmen, dann kommt eine 22-kW-Wallbox für dich infrage. Unter den aktuellen Modellen, die dafür geeignet sind, befinden sich beispielsweise der Nissan Ariya, Audi e-tron, BWM iX, Smart EQ und Mercedes EQS. In der Regel musst du die Option hinzukaufen. Vorsicht: Auch das Ladekabel muss diese Leistung unterstützen. 

Schnell-Check: Welche Wallbox passt zu dir?

Dein Auto kann beides und du kannst dich noch immer nicht entscheiden? Dann hilft dir diese Checkliste bei der Auswahl deiner Wallbox mit 11 oder 22 kW:

Technische Voraussetzungen für deine Wallbox zu Hause

Egal ob du dich für eine 11-kW- oder eine 22-kW-Wallbox entscheidest, du brauchst in jedem Fall eine stabile Wand oder einen Pfosten für die Installation zu Hause. Idealerweise beauftragst du einen erfahrenen Fachbetrieb mit der Installation, denn er übernimmt auch gleich den elektrischen Anschluss (den ohnehin nur eine Elektrofachkraft durchführen darf) und die Erstkonfiguration. 

Wallbox anmelden

Eine 11-kW-Wallbox ist meldepflichtig: Du musst deinem Netzbetreiber mitteilen, dass du die Installation planst. 

Für eine 22-kW-Wallbox musst du zunächst eine Genehmigung des Netzbetreibers einholen. Das liegt daran, dass der Netzbetreiber alle Stromflüsse in seiner Region im Blick haben muss, um eine Überlastung des Stromnetzes zu vermeiden. Da Wallboxen aber sogar dazu beitragen können, das Stromnetz stabil zu halten, ist die Genehmigung eher eine Formsache. Allerdings ist in seltenen Fällen ein Umbau des Hausanschlusses notwendig, insbesondere wenn du schon mehrere große Verbraucher (Wärmepumpe, Sauna u. a.) betreibst.

Tipp: Deinen Netzbetreiber findest du auf deiner Stromrechnung – er ist nicht zu verwechseln mit deinem Stromanbieter.

Wichtig: Beide Arten von Wallboxen müssen regelbar sein

Seit 2024 sind nur noch steuerbare Wallboxen zulässig. Das gilt unabhängig davon, ob du eine Wallbox mit 11 kW oder 22 kW nutzt. Das bedeutet: Dein Netzbetreiber hat die Möglichkeit, bei einer drohenden Überlastung des Stromnetzes die Leistung deiner Wallbox auf 4,2 kW zu drosseln. Dasselbe gilt auch für andere steuerbare Verbrauchseinrichtungen wie beispielsweise Wärmepumpen. Geregelt ist diese Pflicht zur Steuerung in § 14a EnWG (Energiewirtschaftsgesetz). 

Keine Sorge, für dich bedeutet diese Regelung keine oder kaum Nachteile. Die Drosselung ist wirklich nur bei akuter Gefahr einer Überlastung erlaubt und wird momentan noch gar nicht umgesetzt. Auch in Zukunft soll sie ein Notfallinstrument bleiben. Und: Selbst mit 4,2 kW kannst du noch laden, wenn auch langsamer. Idealerweise lädst du dein E-Auto ohnehin dann, wenn die Strompreise besonders niedrig sind. Zu diesen Zeiten ist die Nachfrage nach Strom gering und eine Drosselung nicht relevant – mehr dazu gleich.

§ 14a bringt dir im Gegenteil sogar große finanzielle Vorteile ein, denn du profitierst von reduzierten Netzentgelten. Bei durchschnittlich 15.000 gefahrenen Kilometern im Jahr sparst du auf diese Weise rund 250 Euro. 

Clever sparen mit smartem Lademanagement

Wenn du eine eigene Wallbox hast, fährst du mit einem dynamischen Stromtarif am günstigsten. Damit zahlst du nicht etwa einen festen Preis für Strom, sondern den jeweils aktuellen Börsenstrompreis. Und der ist immer dann niedrig, wenn in Deutschland viel Strom zur Verfügung steht, während die Nachfrage gering ist. Oft ist das besonders mittags und in der Nacht der Fall – perfekt also, wenn du dein E-Auto sowieso über Nacht laden möchtest.

Damit du nicht nachts aufstehen und dein E-Auto anstöpseln musst, gibt’s dazu das smarte Energiemanagement: Eine künstliche Intelligenz behält für dich die Strompreise im Auge und lädt dein Auto genau dann, wenn’s günstig ist – und immer so vorausschauend, dass es zum gewünschten Zeitpunkt auf jeden Fall geladen ist. So sparst du massiv und lädst teilweise schon ab 0 ct/kWh. Im Durchschnitt ist ein Preis von 17 ct/kWh für dieses Setup realistisch.

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Das Top-Duo: Wallbox und Photovoltaik

Noch mehr sparst du, wenn du deine Wallbox mit einer Photovoltaikanlage kombinierst. Denn sauberen Solarstrom auf deinem eigenen Dach erzeugst du schon ab 5 bis 6 Cent pro Kilowattstunde. Deine Kosten sinken dann theoretisch auf 75 Cent pro 100 Kilometer (bei einem Verbrauch von 15 Kilowattstunden). Lücken füllst du wieder mit dem dynamischen Stromtarif und kannst deinen Strompreis so auf nur 10 Cent reduzieren (für den gesamten Haushalt). Auch hier gilt: Ein smarter Energiemanager steuert alles vollautomatisch für dich. 

Gut zu wissen: Achte auf dynamische Phasenumschaltung.

Um dein E-Auto direkt mit Solarstrom zu laden, brauchst du einen PV-Überschuss von mindestens 1,4 kW – erst dann können die meisten E-Autos einen einphasigen Ladevorgang durchführen. Moderne E-Autos laden aber dreiphasig und benötigen dafür eine Ladeleistung von 4,2 kW – unabhängig davon, ob deine Wallbox 11 oder 22 kW bereitstellt. Diesen Wert erreichen PV-Anlagen nicht immer und nicht durchgängig. Die dynamische Phasenumschaltung an deiner Wallbox stellt sicher, dass du auch kleine Überschüsse direkt nutzen und bei einem großen Überschuss schneller laden kannst.

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Fazit

11- oder 22-kW-Wallbox: Beide Varianten lohnen sich

Durch das Laden zu Hause sparst du mit einer Wallbox im Vergleich zu öffentlichen Ladestationen so viel Geld, dass sich der Kauf nach ein paar Jahren bereits amortisiert hat. Außerdem bleibst du zeitlich unabhängig und weißt, dass dein Auto immer am nächsten Morgen geladen ist. Das gilt für beide Varianten. Eine 22-kW-Wallbox bietet noch den Vorteil kürzerer Ladezeiten, lohnt sich aber nur, wenn dein Auto diese Leistung auch verarbeiten kann und du es öfter eilig hast.

In jedem Fall gilt: Die Kombination mit einem dynamischen Stromtarif und smartem Energiemanagement ist unbedingt zu empfehlen, und die maximale Ersparnis holst du mit einer Photovoltaikanlage heraus (die sich ebenfalls aufgrund der großen Einsparungen amortisiert). Lass dich bei uns dazu beraten.