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Wie du deinen Netzbetreiber für Strom herausfinden kannst

Du möchtest eine Störung melden, dich über Netzentgelte informieren oder einen Stromanschluss beantragen? Dann kannst du dich an deinen Netzbetreiber wenden. Nur – wer ist das eigentlich? Wir zeigen dir, wie du mit wenigen Klicks deinen Netzbetreiber für Strom herausfinden kannst. Außerdem erfährst du, welche Aufgaben dein Netzbetreiber hat und was ihn vom Stromanbieter unterscheidet.

Aktualisiert am

Lesezeit

5 min

Das Wesentliche in Kürze

  • Netzbetreiber finden: Du findest auf deiner Stromabrechnung den Namen deines Netzbetreibers oder einen Code, mit dem du dir auf einer Webseite des BDEW (Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e. V.) den Namen anzeigen lassen kannst. Alternativ kannst du deinen Stromanbieter fragen oder im Internet mithilfe deiner Postleitzahl suchen.

  • Was ist ein Netzbetreiber? Der Netzbetreiber ist dafür zuständig, sich in einem bestimmten Gebiet um das Stromnetz zu kümmern – es auf- und auszubauen und sicherzustellen, dass alles funktioniert.

  • Unterschied zum Stromanbieter: Dein Stromanbieter ist die Schnittstelle zwischen dem Netzbetreiber und dir. Er kümmert sich aber nicht um das Stromnetz, sondern um die Stromlieferung. 

  • Wahlfreiheit: Deinen Stromanbieter kannst du frei wählen – den Netzbetreiber nicht. Letzterer ist nämlich für ein bestimmtes Gebiet, also zum Beispiel dein Wohngebiet, festgelegt. 

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3 Wege, um deinen Netzbetreiber für Strom herauszufinden

Du musst einen Stromanschluss beantragen oder möchtest einfach wissen, welcher Netzbetreiber an deinem (neuen) Wohnort für dich zuständig ist? Es gibt drei einfache Wege, das herauszufinden:

  1. Du kannst die Information auf deiner letzten Stromabrechnung finden.

  2. Du kannst deinen Stromanbieter fragen.

  3. Du kannst eine Online-Suche durchführen. 

Achtung: Beachte, dass die Netzbetreiber für Strom und Gas nicht unbedingt dieselben sind. 

1. Netzbetreiber über die Stromabrechnung finden

Dein Netzbetreiber muss auf jeder Stromabrechnung vermerkt sein – allerdings nicht zwingend mit seinem Namen. 

Wenn du anstelle des Namens nur einen 13-stelligen Zahlencode findest, kannst du diesen auf der Website der Energie Codes & Services GmbH eingeben. Diese GmbH ist ein Unternehmen des BDEW (Bundesverbands für Energie- und Wasserwirtschaft), der über 2.000 Unternehmen vertritt. 

Alle Netzbetreiber müssen außerdem im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur vermerkt sein. Das hilft dir aber nur dann weiter, wenn du die entsprechende Kennzeichnung (die MaStR-Nr.) weißt. Du kannst dort allerdings bei Interesse eine Übersicht über alle Netzbetreiber für Energie herunterladen – sowohl für Strom als auch für Gas. 

2. Frage bei deinem Stromlieferanten nach

Dein Stromanbieter kann dir problemlos Auskunft über deinen Netzbetreiber geben. Eventuell lässt sich diese Information direkt über die Website abrufen, oder du rufst einfach an. Manchmal hilft dir auch ein Service-Portal deines Anbieters weiter. 

3. Nutze die Online-Suche

In vielen Fällen kannst du deinen Netzbetreiber für Strom schon herausfinden, indem du eine einfache Google-Suche durchführst. Gib dazu einfach „Netzbetreiber“ und deine Postleitzahl in das Suchfeld ein. 

Aufgepasst: Es kann passieren, dass du als Suchergebnis in der Vorschau auch Stromanbieter angezeigt bekommst – hier ist es wichtig, genau zu unterscheiden.

Netzbetreiber vs. Stromanbieter – wer macht was?

Was ist eigentlich ein Netzbetreiber und was unterscheidet ihn von deinem Stromanbieter? Vielleicht hast du in diesem Zusammenhang schon einmal die Straßennetz-Metapher gehört. Sie macht den Unterschied sehr deutlich:

Die Netzbetreiber kannst du mit den Betreibern eines Straßensystems in Deutschland oder anderswo vergleichen. Sie stellen sicher, dass die Infrastruktur in einem guten Zustand ist, also die Straßen gut gepflegt sind und bei Bedarf ausgebaut werden. So ist es auch beim Stromnetz: Die Netzbetreiber erweitern das Stromnetz und führen notwendige Wartungen durch. Dafür erheben sie Gebühren, die sogenannten Netzentgelte. Außerdem ist jeder Netzbetreiber für ein bestimmtes Netzgebiet zuständig. 

Es gibt zwei Hauptkategorien unter den Netzbetreibern:

Übertragungsnetzbetreiber

Die Übertragungsnetzbetreiber kannst du dir wie die Betreiber von Autobahnen vorstellen. Sie transportieren große Mengen Strom überregional, also über weite Strecken. Dazu arbeiten sie mit Hoch- und Höchstspannungsnetzen, die dann über Umspannwerke mit den Netzen der Verteilnetzbetreiber verbunden werden. Momentan gibt es in Deutschland nur vier Übertragungsnetzbetreiber: Amprion, 50Hertz, Transnet BW und TenneT.

Verteilnetzbetreiber

Die Verteilnetzbetreiber sind für die Infrastruktur der regionalen Stromnetze zuständig, sorgen also dafür, dass der überregional verteilte Strom auch in deinem Haushalt ankommt. Sie arbeiten hauptsächlich im Nieder- und Mittelspannungsbereich, also mit geringerer Spannung. In unserer Metapher entsprechen sie den Betreibern, die das Straßennetz einer Stadt oder einer Region instand halten. Im Jahr 2023 gab es in Deutschland 866 Verteilnetzbetreiber.

Nun brauchen wir noch die Stromlieferanten (auch Stromversorger oder Stromanbieter genannt). Sie beschaffen Strom – entweder indem sie ihn selbst produzieren oder indem sie ihn einkaufen (zum Beispiel an der Strombörse). Dann schließen sie Stromverträge und beliefern Menschen wie dich mit Strom. In unserer Metapher nehmen Stromanbieter die Rolle von Lieferdiensten ein: Sie sind nicht für die Straßen verantwortlich, aber sie nutzen die Straßen, um Waren (Strom) zu überbringen.

Fun Fact: Das gesamte deutsche Stromnetz hat eine Länge von über 2,2 Millionen Kilometern. Damit könntest du etwa 55-mal die Erde entlang des Äquators umrunden!

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Netzbetreiber und Stromanbieter im Vergleich

Netzbetreiber 
  • sind zuständig für die Infrastruktur der Stromnetze

  • sind festgelegt für ein bestimmtes Netzgebiet

  • produzieren selbst keinen Strom

  • können gleichzeitig Messstellenbetreiber sein

  • kümmern sich in der Regel um das Ablesen, den Einbau oder Umbau von Stromzählern

  • erhalten Netzentgelte vom Stromanbieter

  • Beispiele: Amprion, Stromnetz Berlin, Bayernwerk

Stromanbieter
  • pflegen nicht die Stromnetze, sondern nutzen sie, um Strom zu liefern

  • kannst du flexibel wechseln, um günstigere Preise zu erhalten

  • dürfen selbst Strom produzieren (oder auch nur damit handeln)

  • sind keine Messstellenbetreiber

  • haben mit dem Stromzähler üblicherweise nichts zu tun

  • erheben dir gegenüber Netzentgelte, die sie dann an die Netzbetreiber weiterleiten

  • Beispiele: E.ON, Vattenfall, EnBW, diverse Stadtwerke

Gut zu wissen

Was sind Messstellenbetreiber?

Messstellenbetreiber übernehmen Aufgaben, die mit den Stromzählern zusammenhängen: Sie bauen sie ein, führen Wartungen durch und erledigen die jährliche Ablesung. 

Meist ist der Netzbetreiber zugleich der Messstellenbetreiber. Ihm gehört der Stromzähler. Du kannst dich aber dafür entscheiden, den Messstellenbetreiber zu wechseln. Das ist insbesondere dann sinnvoll, wenn du dich für ein intelligentes Messsystem (einen Smart Meter) entscheidest. Hier kannst du mitunter durch den Wechsel Geld sparen.

Netzbetreiber in der Pflicht: Die Energiewende kommt.

Saubere Energie, zum Beispiel aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen, macht einen immer größeren Teil des Stroms in Deutschland aus – gut so! Nun muss auch das Netz mithalten, denn die erneuerbaren Energien sind weniger vorhersehbar als herkömmliche Quellen wie Kohle oder Gas. Die Netzbetreiber sind jetzt in der Pflicht, das Stromnetz fit für die Zukunft zu machen und in ein Smart Grid zu verwandeln.

Mit 1KOMMA5° kannst du schon jetzt dazu beitragen. Zum Beispiel, indem du Teil unseres virtuellen Kraftwerks wirst. Damit hilfst du nicht nur, das Stromnetz zu stabilisieren, sondern sicherst dir selbst auch zu jeder Zeit den saubersten und günstigsten Strom

Artikel aus unserem 1KOMMA5° Magazin: