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Der Day-Ahead-Markt: Strom für den nächsten Tag

Der Day-Ahead-Markt für Strom ist wortwörtlich seiner Zeit voraus: Anstatt hoher Durchschnittspreise können dort mitunter deutlich günstigere Strompreise ausgehandelt werden. Wie das funktioniert und was „Day Ahead“ überhaupt bedeutet, erklären wir dir hier leicht verständlich.

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Das Wesentliche in Kürze

  • Strombörse: Wie auch andere Waren wird Strom an einem „Markt“, nämlich an der Strombörse, gehandelt. Angebot und Nachfrage bestimmen die Preise.

  • Day-Ahead-Markt: Strom kann schon Monate oder Jahre vor der Erzeugung verkauft und gekauft werden. Am Day-Ahead-Markt geht es jedoch darum, wie viel der Strom am nächsten Tag kosten wird.

  • Dynamische Stromtarife: Mit einem dynamischen Stromtarif legst du dich nicht über lange Zeit auf einen konstanten Strompreis pro Kilowattstunde fest, sondern kannst Strom immer dann kaufen, wenn er gerade besonders günstig ist. 

  • Kosten sparen: Immer wieder sinken die Strompreise sogar ins Negative. Diese Momente kannst du nutzen, beispielsweise um deinen PV-Speicher oder dein Elektroauto aufzuladen – und damit deine Stromkosten zu senken. 

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Strom und die Strombörse – wie passt das zusammen?

Wenn du an Strom denkst, kommt dir vermutlich nicht direkt ein Wochenmarkt in den Sinn. Tatsächlich wird aber Strom ähnlich gehandelt wie Gemüse auf dem Markt. An der Strombörse treffen sich Verkäufer (die Stromproduzenten) und Käufer (die Stromversorger – und in der Verlängerung dann du), um sich über die Strompreise einig zu werden. 

Es gibt verschiedene Wege, wie dieser Handel ablaufen kann:

  • Terminmarkt: Am Terminmarkt werden (über sogenannte Futures und Forward Contracts) die Strompreise für Monate oder sogar Jahre im Voraus verhandelt. In Deutschland wird der größte Teil des börsengehandelten Stroms am Terminmarkt verkauft oder gekauft. 

  • OTC: Diese Abkürzung steht für „Over the Counter“ und bedeutet, dass Verkäufer und Käufer sich außerhalb der Börse über einen Preis einig werden. Die Verträge werden also direkt zwischen Erzeuger und Abnehmer geschlossen. „Over the Counter“ fließen noch größere Strommengen als im gesamten Börsenhandel. 

  • Spotmarkt: Am Spotmarkt (engl. „Spot Market“) wird Strom sehr kurzfristig gehandelt – entweder für den folgenden Tag („Day Ahead“) oder für den aktuellen Tag („Intraday“).

Der kurzfristige Handel am Spotmarkt findet an der EPEX SPOT statt – an der europäischen Strombörse mit dem englischen Namen European Power Exchange. Und genau hier setzen wir an, um für dich besonders günstige Strompreise herauszuholen. Doch dazu später mehr.

Gut zu wissen

So bleibt der Stromhandel fair:

Als Einzelperson kannst du kaum Einfluss auf die verhandelten Strompreise nehmen. Damit sie dennoch für dich fair und nachvollziehbar bleiben, gibt es REMIT – eine EU-Verordnung, die auf Englisch „Regulation on Wholesale Energy Market Integrity and Transparency“ heißt. 

Mit REMIT wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, Manipulationen am Markt und Insider-Handel zu verhindern. So dürfen Marktteilnehmende zum Beispiel keine falschen Informationen verbreiten oder eine künstliche Stromverknappung verursachen, um die Strompreise in die Höhe zu treiben.

So funktioniert der Handel am Day Ahead

„Day Ahead“ ist englisch für den „Tag darauf“. Das ist auch schon eine gute Erklärung dafür, was im Day-Ahead-Handel passiert: 

Die Energieversorger müssen abschätzen, wie viel Strom sie am nächsten Tag brauchen werden – und entsprechend Gebote abgeben. Gar nicht so einfach, denn in die Zukunft sehen können sie natürlich nicht. Stattdessen greifen sie zum Beispiel auf Wetterprognosen (wichtig für erneuerbare Energien wie Solarenergie und Windkraft) und bekannte Verbrauchsmuster zurück.

Die Stromerzeuger möchten hingegen für ihren Strom möglichst viel Geld bekommen – klar. Trotzdem müssen auch sie sich auf einen Handel einlassen. Strom produzierende Kraftwerke können nämlich nicht ohne Weiteres heruntergefahren werden bzw. ist dieser Prozess oft aufwändig und teuer. Der erzeugte Strom muss also irgendwo hin, das heißt, er muss abgenommen werden. 

Du wirst gleich noch erfahren, warum du davon besonders profitieren kannst. Fürs Erste reicht es zu wissen, dass beide Seiten ein Interesse daran haben, sich auf einen fairen Preis zu einigen.

Day Ahead und Intraday: Was ist der Unterschied?

Am Day-Ahead-Markt wird täglich über die Preise für den Strom am Folgetag verhandelt, und zwar in Form einer Auktion. Bis um 12 Uhr mittags müssen die Angebote und Gebote beider Seiten eingegangen sein. Die Preise werden für jede Stunde einzeln festgelegt. Dabei verwendet die EPEX SPOT einen Algorithmus, der dann den sogenannten Markträumungspreis ermittelt. 

Am Intraday-Markt gibt es ebenfalls Auktionen, sie finden aber viel häufiger statt. Auch die Zeitfenster, für welche die Preise gelten, können kleiner sein – bis hinunter auf 15 Minuten. So erhalten die Stromversorger nahezu in Echtzeit angepasste Strompreise. 

Der Day-Ahead-Handel ist immens wichtig, denn die Geschäfte, die am Terminmarkt gemacht werden, können nur grob vorhersehen, wie viel Strom wann benötigt wird. Am Day-Ahead-Markt wird nachkorrigiert, damit Nutzerinnen und Nutzer zuverlässig mit Strom versorgt sind. Der Intraday-Markt erfüllt die gleiche Funktion, nur noch genauer: Wenn sich zum Beispiel plötzlich das Wetter ändert oder ein Kraftwerk ausfällt, reicht selbst die Genauigkeit des Day Ahead nicht aus.

Wie kommt der Day-Ahead-Strompreis zustande?

Du hast bestimmt schon mal Karten für ein Konzert oder eine ähnliche Veranstaltung gekauft. Daher weißt du: Je nachgefragter das Event, desto teurer die Karten. Wenn alle Karten ausverkauft sind, bieten manche Leute privat einige wenige Karten sogar zum doppelten oder dreifachen Preis an – und bekommen diesen auch.

Ähnlich ist es am Day-Ahead-Markt: Angebot und Nachfrage bestimmen einen Großteil des Preises. Das ist besonders im Hinblick auf die erneuerbaren Energien interessant: So kannst du zum Beispiel um die Mittagszeit mit geringeren Stromkosten rechnen, weil sehr viel Strom durch Photovoltaik-Anlagen produziert wird. Auch nachts sind die Stromkosten niedrig, weil die Nachfrage geringer ist. Wer wirft schon um 2 Uhr morgens die Waschmaschine an? 

So unterschiedlich können die Strompreise innerhalb eines Tages verlaufen:

Beispieltag Dynamischer Stromtarif

So sieht ein beispielhafter Tagesverlauf mit smarter Energienutzung zuhause aus.

Es gibt noch weitere Faktoren, die auf die Preise am Day-Ahead-Markt einwirken können:

  • Rohstoffpreise: Wenn erneuerbare Energien nicht zur Verfügung stehen, werden fossile Brennstoffe wie Gas und Kohle genutzt, um Strom zu erzeugen. Daher beeinflussen die Rohstoffpreise auch den Strompreis.

  • Politische Entscheidungen: Die Strompreisbremse im Jahr 2023 oder die Gebühren für CO2-Zertifikate sind Beispiele für politische Entscheidungen, die auf den Strompreis einwirken.

  • Unvorhergesehene Ereignisse: Ausgefallene Kraftwerke, aber auch Naturkatastrophen und andere Ereignisse können die Strompreise in die Höhe treiben. 

Letztendlich spielen aber Angebot und Nachfrage für die Day-Ahead-Preise die entscheidende Rolle. Und jetzt wird es spannend für dich: Schauen wir uns an, was passiert, wenn es am Markt nicht genug Abnehmer für den erzeugten Strom gibt. 

Negative Strompreise – bitte was?

Wenn der Strompreis negativ ist, bedeutet das: Der Stromversorger, der den Strom abnimmt, muss dafür nichts zahlen, sondern wird im Gegenteil sogar dafür bezahlt. Wie kann das sein? 

Um das zu verstehen, brauchst du ein wenig Hintergrundwissen zum europäischen Stromnetz: Es muss konstant auf einer Frequenz von 50 Hertz gehalten werden – sonst könnten eine Überlastung oder auch Stromausfälle die Folge sein. Die Netzfrequenz von 50 Hertz bedeutet, dass der Wechselstrom im Stromnetz 50-mal pro Sekunde seine Richtung ändert, was für die Stabilität und Synchronisierung aller angeschlossenen Geräte und Stromerzeuger entscheidend ist. Alles außerhalb des Bereichs von 49,8 bis 50,20 Hertz gilt bereits als schwere Störung.

Zuständig für die Stabilität des Netzes sind in erster Linie die Übertragungsnetzbetreiber. Sie müssen große Mengen an Strom über weite Strecken transportieren, um die Stromversorgung zu sichern. Ein Überschuss an Strom ist ebenso schädlich wie ein Mangel – ein Gleichgewicht zwischen dem erzeugten und dem verbrauchten Strom ist wichtig, denn Strom lässt sich nur sehr bedingt zwischenspeichern. 

Und jetzt passiert Folgendes:

  • Es kommt zu einem Überschuss an Strom im Netz, zum Beispiel um die Mittagszeit, wenn Photovoltaik-Anlagen in Deutschland und anderen europäischen Ländern massenhaft Strom produzieren.

  • Bei begrenzter Nachfrage haben die Netzbetreiber einige Möglichkeiten, selbst gegenzusteuern, zum Beispiel, indem sie bewusst große Verbraucher zuschalten. 

  • Wenn das jedoch nicht ausreicht, müssen sie den überschüssigen Strom „loswerden“. Vorhersehbare Schwankungen von Tag zu Tag lassen sich über den Day-Ahead-Markt ausgleichen. Eine wichtigere Rolle spielt aber der Intraday-Markt, denn hier können die Betreiber noch flexibler reagieren. 

  • Es gibt jetzt ein sehr großes Angebot und eine geringere Nachfrage. Dadurch sinken die Strompreise

  • Bevor nun große Kraftwerke umständlich abgeschaltet werden, geht man lieber den finanziellen Weg: Wenn du jetzt Strom abnimmst und damit hilfst, das Stromnetz zu stabilisieren, bekommst du unter Umständen sogar Geld dafür – also einen negativen Strompreis.

Jetzt gibt es nur ein kleines Manko: Als Privatperson hast du nicht ohne Weiteres Zugang zur Strombörse – weder Day Ahead noch Intraday. Wir aber schon! Der dynamische Stromtarif von 1KOMMA5° ist deine Eintrittskarte zu günstigen und negativen Preisen am Strommarkt. 

Mit einem dynamischen Stromtarif zu den günstigsten Preisen

In einem klassischen Stromtarif zahlst du einen Durchschnittspreis – oft über Monate festgelegt und nicht flexibel. Mit einem dynamischen Stromtarif profitierst du hingegen beinahe in Echtzeit von den Preisen direkt an der Strombörse. Das bringt dir folgende Vorteile:

  • Du kannst Strom im Haushalt nutzen, wenn die Preise am günstigsten sind.

  • Lade nachts deinen Speicher oder dein E-Auto – und zahle weniger.

  • Du hilfst mit, das Stromnetz stabil zu halten.

  • Du stellst sicher, dass du echten Ökostrom beziehst.

  • Du reduzierst damit deinen CO2-Fußabdruck.

Das funktioniert natürlich nur, wenn du zu sinnvollen Zeiten Strom kaufst und zu Zeiten, wenn die Preise hoch sind, Strom aus deiner PV-Anlage oder deinem Speicher nutzt. Das Ziel: Strom kaufen und speichern, wenn die Preise niedrig oder negativ sind, und Strom aus dem Speicher nutzen, wenn andere teuer kaufen müssen. 

Keine Sorge: Du brauchst nicht 24 Stunden am Tag am Handy zu hängen, um die Strompreise und alle Geräte in deinem Haushalt zu überwachen. Ein intelligentes Energiemanagementsystem steuert für dich alle Stromflüsse und berechnet, wann es sinnvoll ist, Strom aus deiner PV-Anlage zu nutzen, deinen Speicher zu laden oder Strom zuzukaufen. 

Dynamic Pulse: maximal 10 Cent pro Kilowattstunde

Ausgerüstet mit einer PV-Anlage von 1KOMMA5° und unserem dynamischen Stromtarif Dynamic Pulse erhältst du deinen persönlichen Heartbeat-Preis – höchstens 10 Cent pro Kilowattstunde Strom. Darin enthalten sind bereits alle Kosten für deine Solaranlage, für den Börsenstrom und für die Stromvermarktung, wenn du selbst erzeugten Strom verkaufst. 

Außerdem behält Heartbeat AI deinen Verbrauch und die Preise am Strommarkt im Blick – und holt für dich jederzeit das Beste heraus. Unser Ziel: Immer der sauberste und günstigste Strom für dich.

Artikel aus unserem 1KOMMA5° Magazin: