Wärmepumpen mit Inverter-Technologie laufen besonders gleichmäßig und leise, haben einen geringen Stromverbrauch und halten die Raumtemperatur sehr gut. Dennoch sind sie nicht für jedes Szenario geeignet. Wir werfen einen Blick auf die Vor- und Nachteile von Inverter-Wärmepumpen.
Was ist eine Inverter-Wärmepumpe? Eine Inverter-Wärmepumpe arbeitet modulierend – das bedeutet, sie passt ihre Leistung genau dem aktuellen Wärmebedarf an. Im Gegensatz dazu schalten sich herkömmliche Wärmepumpen entweder an oder aus, passen sich aber nicht flexibel an. Die Inverter-Technologie ist mittlerweile Standard, und alle Arten von Wärmepumpen, also Luft-Wasser-, Erd- und Grundwasser-Wärmepumpen, können Inverter-Wärmepumpen sein.
Vorteile der Inverter-Technologie: Weil sie die meiste Zeit im energiesparenden Teillastbetrieb laufen, ist der Stromverbrauch von Inverter-Wärmepumpen geringer. Das senkt die Kosten für Strom. Außerdem arbeiten sie leiser und haben wegen des gleichmäßigen Betriebs eine längere Lebensdauer.
Nachteile von Inverter-Wärmepumpen: Wärmepumpen mit Inverter sind etwas teurer als herkömmliche Geräte. Die geringeren Stromkosten machen den Unterschied aber wieder wett. Wichtig für die Effizienz ist, dass sie nicht dauerhaft auf Volllast laufen – daher sind sie für schlecht gedämmte Gebäude weniger geeignet.
Modulierende Wärmepumpen und Photovoltaik: Wenn du eine Solaranlage hast, solltest du diese mit einer Inverter-Wärmepumpe kombinieren. Dank der flexibel anpassbaren Leistung nutzt sie auch geringe Mengen Solarstrom effizient – was wiederum viel Geld spart. Wichtig ist ein smart gesteuertes Energiemanagement.
Bekannt aus
Herkömmliche Wärmepumpen funktionieren wie typische Haushaltsgeräte: Sie sind entweder an oder aus, arbeiten also mit voller Kraft oder gar nicht. Inverter-Wärmepumpen heißen auch modulierende Wärmepumpen: Sie kennen nicht nur diese beiden Zustände, sondern modulieren ihre Leistung je nachdem, was dein Haus gerade an Wärme braucht.
Das funktioniert über den Verdichter (Kompressor) in der Wärmepumpe, eine der wichtigsten Komponenten. Eine Wärmepumpe gewinnt aus der Umgebung Umweltwärme – je nach Art entweder aus der Außenluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser. Ein Kältemittel nimmt diese Wärme auf, und der Verdichter komprimiert dieses Kältemittel dann so stark, dass es heiß wird und Wärme an deine Räume abgibt.
Genau dieser Verdichter arbeitet also – bei herkömmlichen Wärmepumpen – entweder mit voller Power oder schaltet sich wieder ab, wenn die gewünschte Temperatur im Haus erreicht ist. Sinkt die Temperatur, springt er erneut an. Bei einer modulierenden Wärmepumpe ist der Verdichter mit einem Inverter ausgestattet und kann daher seine Drehzahl anpassen. So ist es möglich, mit der Wärmepumpe gleichmäßig mit geringer Leistung zu heizen. Das ist effizienter, leiser und schonender für das Gerät. Außerdem verhindert es Temperaturschwankungen im Haus.
Stell es dir vor wie bei einer Herdplatte: Wenn du Suppe kochen möchtest, ist es oft sinnvoll, sie eine Weile sanft köcheln zu lassen – das entspricht der Inverter-Wärmepumpe. Kann deine Herdplatte hingegen nur Stufe 0 oder 9, musst du ständig aufpassen, dass deine Suppe nicht kalt wird oder überkocht.
Genauer: der Inverter im technischen Detail
„Inverter“ bedeutet erst einmal nur „Wechselrichter“. Bei Wärmepumpen ist damit aber ein kombiniertes Steuerungsmodul gemeint: Es enthält einen Gleichrichter, der erst einmal den Wechselstrom (AC) aus dem Stromnetz in Gleichstrom (DC) umwandelt. Die Standardfrequenz beträgt dabei 50 Hertz. Danach wandelt der ebenfalls enthaltene Wechselrichter den Strom wieder in Wechselstrom um, aber mit variierender Frequenz (zum Beispiel zwischen 30 und 90 Hertz). Dank dieser Variation kann der Verdichter einer Inverter-Wärmepumpe seine Drehzahl dem tatsächlichen Bedarf anpassen.
In den meisten Szenarien sind Inverter-Wärmepumpen eine hervorragende Wahl, denn ihre Vorteile überwiegen die Nachteile. Schauen wir uns das genauer an:
Bessere Effizienz: Wärmepumpen sind ohnehin effiziente Heizungen – etwa drei- bis fünfmal effizienter als Öl- oder Gasheizungen. Mit Inverter heizen Wärmepumpen noch effizienter, was den Stromverbrauch und damit die Stromkosten um bis zu 20 Prozent reduziert.
Längere Lebensdauer: Es ist wie beim Auto: Fährst du nur im höchsten Gang oder gar nicht, verschleißen die Bauteile schneller. So ist es auch bei Wärmepumpen. Modelle mit Inverter halten daher länger und rentieren sich dadurch unterm Strich mehr.
Stabilere Temperatur: Im Vergleich zu herkömmlichen Geräten halten modulierende Wärmepumpen die Raumtemperatur besser. So wird dein Haus weder überhitzen noch auskühlen – was allerdings auch bei Wärmepumpen ohne Inverter die Ausnahme wäre.
Leiserer Betrieb: Wärmepumpen sind insgesamt nicht laut, doch betreibst du deine Wärmepumpe modulierend, ist sie noch einmal um einige Dezibel leiser. Das ist gerade bei der Innenaufstellung ein Bonus – oder wenn du sehr empfindliche Nachbarn hast.
Weniger Komponenten nötig: Inverter-Wärmepumpen kommen öfter auch ohne Pufferspeicher und Heizstab aus. Darauf gehen wir unten noch genauer ein – an dieser Stelle sparst du mitunter Kosten, die die etwas höheren Anschaffungskosten ausgleichen.
Inverter-Wärmepumpen laufen idealerweise (fast) ausschließlich im Teillastbetrieb, damit sie all diese Vorteile auch wirklich nutzen. Das sehen wir uns als Nächstes an.
Herkömmliche Wärmepumpen arbeiten – wie du bereits gelernt hast – entweder gar nicht oder auf Volllast. Das bedeutet: Sie schöpfen ihre gesamte mögliche Leistung aus, und zwar immer.
Inverter-Wärmepumpen können ebenfalls im Volllastbetrieb laufen, und an sehr kalten Wintertagen tun sie das auch zeitweise. Viel effizienter sind sie aber im Teillastbetrieb, wenn sie also nur einen Teil ihrer möglichen Leistung nutzen. Im Vergleich sparen sie Strom und heizen gleichmäßiger. Daher sind sie gerade an milderen Tagen überlegen – oder wenn du nur Warmwasser bereiten möchtest.
Daraus ergeben sich für Inverter-Wärmepumpen Vor-, aber auch Nachteile. Die vielen Vorteile hast du bereits gesehen. Werfen wir auch einen Blick auf die zwei hauptsächlichen Nachteile.
Die Inverter-Technologie ist mittlerweile Standard – aus gutem Grund. Es gibt nur zwei Nachteile von modulierenden Wärmepumpen, die du in Betracht ziehen solltest.
Der erste bezieht sich auf die Investitionskosten: Inverter-Wärmepumpen sind etwas teurer als herkömmliche Wärmepumpen. Wie viel teurer, das hängt vom Modell, der Größe und der Qualität ab. Insgesamt kannst du mit einem Unterschied in Höhe eines niedrigen vierstelligen Betrages rechnen. Zum Vergleich: Die vergleichsweise günstigen Luft-Wasser-Wärmepumpen, die mit Abstand am häufigsten installiert werden, kosten rund 20.000 bis 30.000 Euro.
Rechenbeispiel: Lohnen sich die zusätzlichen Kosten für den Inverter?
Gehen wir von einer Luft-Wasser-Wärmepumpe aus, die ein Haus mit einem Wärmebedarf von 16.000 Kilowattstunden heizen soll. Der Stromverbrauch liegt, wenn das Haus angemessen gedämmt ist, beispielsweise bei 5.000 Kilowattstunden pro Jahr. Mit einem normalen Haushaltsstromtarif zu 35 Cent pro Kilowattstunde würdest du jährlich 1.750 Euro zahlen.
Ist die Wärmepumpe dank Inverter-Technologie um 20 Prozent effizienter, sinkt der Stromverbrauch auf 4.000 Kilowattstunden – die dann nur noch 1.400 Euro kosten. Die Ersparnis liegt bei 350 Euro pro Jahr.
Wenn du für deine Inverter-Wärmepumpe 3.000 Euro mehr gezahlt hast, hast du diese Differenz nach etwa 8,5 Jahren wieder raus. Die Lebensdauer deiner Wärmepumpe ist aber bedeutend länger – 15, 20 oder mehr Jahre. Die Installation einer modulierenden Wärmepumpe lohnt sich also.
Der zweite Nachteil kann hingegen zum echten Nachteil werden, wenn die Wärmepumpe nicht gut geplant ist: Inverter-Wärmepumpen sollten den größten Teil der Zeit im Teillastbetrieb laufen. Kurzzeitige Höchstleistung an kalten Wintertagen ist kein Problem, doch bei dauerhafter Volllast sind sie im Vergleich zu herkömmlichen Wärmepumpen im Nachteil. Zu beachten ist das insbesondere bei Altbauten mit sehr schlechter Dämmung oder wenn die Wärmepumpe zu klein ausgelegt wurde und daher maximal powern muss, um das Haus angemessen zu heizen.
Das alles lässt sich mit guter Planung vermeiden: Ein erfahrener Fachbetrieb berechnet die Größe deiner Wärmepumpe so, dass sie mit bestmöglicher Effizienz arbeitet. Wenn die Leistung zum Haus passt, hast du dieses Problem nicht und kannst mit einer modulierenden Wärmepumpe viel Geld sparen.
Wenn du eine ineffiziente Heizung durch eine Wärmepumpe ersetzt, erhältst du derzeit eine hohe Förderung: Bis zu 70 Prozent der Kosten können dir erstattet werden, 55 Prozent sind in den meisten Fällen drin. Eine Wärmepumpe für 30.000 Euro kostet dann nur noch 13.500 Euro – nicht mehr als eine moderne Gasheizung.
Die Förderung gilt für Inverter-Wärmepumpen ebenso wie für herkömmliche Geräte, allerdings sind modulierende Wärmepumpen im Vorteil. Für die Förderung müssen Wärmepumpen nämlich eine gewisse Effizienz erreichen – und da Inverter-Wärmepumpen hier besser abschneiden, schaffen sie diese Hürde leichter.
Im Gegensatz zu anderen Wärmepumpen hängt die Effizienz von Luft-Wasser-Wärmepumpen von der Temperatur der Außenluft ab: Ist es kälter, muss der Verdichter intensiver arbeiten. Das macht nichts, denn das Kältemittel kann der Luft auch bei extrem niedrigen Temperaturen Wärme entziehen, sodass die Wärmepumpe noch immer effizient ist. Allerdings steigt der Stromverbrauch dadurch ein wenig.
Daher sind Inverter-Wärmepumpen wiederum besonders nützlich, da sie auch bei Kälte ihre Leistung flexibel anpassen und so Strom sparen. Bei Erd- und Grundwasser-Wärmepumpen sind für die Installation recht aufwendige Erschließungsarbeiten notwendig: Erdarbeiten beziehungsweise Bohrungen. Bei Luft-Wasser-Wärmepumpen entfällt dieser Aufwand, und da ihre Effizienz in den meisten Anwendungsfällen ausreicht, machen sie rund 90 Prozent der neu installierten Wärmepumpen aus.
Tipp: Optimiere deinen Strompreis. Wenn du pro Kilowattstunde Strom mit einem dynamischen Stromtarif rund 15 Cent sparen kannst, spielt es kaum eine Rolle, ob deine Wärmepumpe im Betrieb etwas weniger effizient ist.
Ein Heizstab unterstützt die Wärmepumpe an sehr kalten Tagen beim Heizen. Dadurch arbeiten insbesondere Luft-Wasser-Wärmepumpen übers Jahr betrachtet effizienter. Für Inverter-Wärmepumpen ist ein Heizstab nicht zwingend nötig. Allerdings sollten Profis beurteilen, welches Setup für dein Haus angemessen ist. Eventuell kannst du mit einem Heizstab unterm Strich mehr sparen.
Gleiches gilt für einen Pufferspeicher. Er speichert warmes Wasser zum Heizen. Das ist smart, da die Wärmepumpe dadurch gleichmäßiger heizen kann: Während sie das gespeicherte Wasser zum Heizen verwendet, kann bereits neues angewärmt werden. Modulierende Wärmepumpen benötigen nicht unbedingt einen Pufferspeicher, da sie ihre Leistung ohnehin gut anpassen können. Je nach Beschaffenheit deines Hauses kann die Installation trotzdem sinnvoll sein.
Tipp: Oft ist ein Stromspeicher eine bessere Lösung als ein Pufferspeicher. Du kannst damit eine Menge Geld sparen – entweder, indem du Strom aus Photovoltaik zwischenspeicherst, oder indem du deinen Speicher mit günstigem Netzstrom lädst.
Die Kombination aus Wärmepumpe und Solaranlage ist ohnehin eine gute Entscheidung, aber eine Wärmepumpe mit Inverter arbeitet mit einer Photovoltaikanlage noch besser zusammen. Der Grund: Sie kann auch geringe PV-Erträge sofort nutzen, um den ganzen Tag über mit geringer Intensität gleichmäßig zu heizen – sodass du Strom sparst und Leistungsspitzen vermeidest.
Ohne Inverter powert eine Wärmepumpe mit voller Kraft, wenn Solarstrom zur Verfügung steht, und schaltet ab, wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist. Dadurch geht viel Solarstrom ins Netz „verloren“, anstatt deiner Raumtemperatur zugutezukommen.
Eine modulierende Wärmepumpe passt sich smart an den vorhandenen PV-Strom an, erhöht dadurch deinen Photovoltaik-Eigenverbrauch und entlastet außerdem deinen Speicher (da sie gleichmäßig Strom entzieht). Das ist für dein gesamtes Energiesystem ein Gewinn.
Bei 1KOMMA5° bekommst du nicht nur eine Wärmepumpe mit Inverter, sondern gleich das smarte Energiesystem dazu: So optimierst du deinen Stromverbrauch, senkst deine Stromkosten und heizt über Jahrzehnte supergünstig.
Inverter-Wärmepumpen sind der neue technologische Standard – aus gutem Grund. Im Vergleich zu anderen Wärmepumpen sind sie im Betrieb günstiger und sparen so Strom und Geld. Die geringfügig höheren Kosten für Anschaffung und Installation amortisieren sich aufgrund der höheren Ersparnis.
Aber auch für Wärmepumpen ohne Inverter gilt: Verglichen mit Öl- oder Gasheizungen sind sie im Betrieb definitiv die günstigeren Heizungen. Es gibt nur wenige Szenarien, in denen Wärmepumpen nicht besser abschneiden. Ein seriöser Fachbetrieb berechnet vorab für dich, welche Ersparnis für dich drin ist. Lass dich dazu von unseren 1KOMMA5° Meisterbetrieben beraten.