Das Kältemittel in einer Wärmepumpe ist essenziell für die Wärmeübertragung – von der Wärmequelle bis in deine Heizung. Aber nicht alle Kältemittel in Wärmepumpen sind umweltfreundlich, und die Europäische Union nimmt Einfluss. Erfahre, welche Kältemittel auch in Zukunft erlaubt, effizient und sicher sind.
Was sind Kältemittel? Jede Wärmepumpe braucht ein Kältemittel: Es nimmt Wärme aus der Umgebung auf und transportiert sie ins Innere des Gebäudes, sodass du damit heizen kannst. Es gibt sowohl natürliche als auch synthetische Kältemittel. Letztere können eine Umweltbelastung darstellen.
Umweltauswirkungen der Kältemittel: Manche Kältemittel wie FCKW sind seit vielen Jahren verboten. Doch bis heute kommen Kältemittel mit hohem Treibhauspotenzial zum Einsatz. Ihre Abbauprodukte können sich in der Atmosphäre und damit auch in unserer Umwelt absetzen.
Maßnahmen in Europa: Die Europäische Union reagiert auf diese Entwicklungen und will in den kommenden Jahren den Einsatz umweltschädigender Kältemittel – auch in Wärmepumpen – schrittweise reduzieren bzw. verbieten.
Zukunftssichere Kältemittel: Für Wärmepumpen sind vor allem das natürliche Kältemittel Propan (R-290) und das synthetische R-32 zukunftssichere, umweltschonende Alternativen. Für die Nutzung von R-290 gibt es sogar eine staatliche Förderung. 1KOMMA5° setzt bei Luft-Wasser-Wärmepumpen auf nachhaltige Kältemittel wie R-290, um höchste Effizienz und Umweltfreundlichkeit zu gewährleisten.
Kältemittel sind fließfähige Stoffe (sogenannte Fluide), die besonders gut Wärme aufnehmen und wieder abgeben. Du bekommst sie selten zu Gesicht und bist doch täglich mit ihnen konfrontiert: Dein Kühlschrank, manche Deo-Spraydosen und auch die Klimaanlage im Auto arbeiten alle mit Kältemitteln.
In einer Wärmepumpe ist das Kältemittel in einem Kältemittelkreislauf eingeschlossen. Du wirst es also auch hier nicht sehen, es hat aber eine äußerst wichtige Rolle: Die Wärmepumpe nimmt nämlich mithilfe des Kältemittels Wärme auf – bei Luft-Wärmepumpen aus der Umgebungsluft, bei Erdwärmepumpen aus dem Erdreich und bei Wasser-Wärmepumpen aus dem Grundwasser.
Das Kältemittel erwärmt sich und wird schon bei sehr geringen Temperaturen gasförmig. Die Wärmepumpe befördert das Gas dann ins Innere des Gebäudes und verdichtet es dabei. Dadurch erhöht sich die Temperatur des Kältemittels noch weiter. Am heißesten Punkt gibt das Kältemittel die Wärme an die Heizung ab, kühlt sich dabei ab und verflüssigt sich wieder. Der Kreislauf beginnt von vorn.
Wärmepumpen sind klimafreundliche, effiziente und im Betrieb kostengünstige Heizungen – definitiv ein Schritt vorwärts für den Umweltschutz. Jedoch arbeiten auch heute noch ältere Wärmepumpen mit Kältemitteln, die für Pflanzen, Tiere und Menschen giftig sind.
Der Kältemittelkreislauf ist zwar in sich geschlossen, sodass kein Kältemittel austreten sollte. Doch eine absolute Garantie gegen Defekte gibt es nicht, und eines Tages müssen Wärmepumpen auch entsorgt werden. Dann können Kältemittel sich als Gase in der Atmosphäre anreichern und durch Niederschläge zum Beispiel in unser Trinkwasser übergehen. Bis heute sind keine leicht umsetzbaren Maßnahmen bekannt, um diese Gifte aus dem Wasser herauszufiltern. Deshalb bemüht sich die Europäische Union jetzt um Regulierung. Zum Glück gibt es gute Alternativen.
Es gibt viele, viele Kältemittel – und eine ganze Handvoll davon ist für Wärmepumpen geeignet. Du erkennst Kältemittel an der Kennzeichnung mit dem Buchstaben R (für „refrigerant“ = Kältemittel), gefolgt von Zahlen und Buchstaben, zum Beispiel R-407c.
Das ideale Kältemittel für eine Wärmepumpe
lässt sich effizient nutzen, weil es Wärme gut aufnimmt und abgibt,
braucht beim Verdichten einen nicht allzu hohen Druck und
schadet nicht der Umwelt, wenn es versehentlich oder planmäßig austritt.
Grundsätzlich unterteilt man Kältemittel für Wärmepumpen in:
Die natürlichen kommen direkt in unserer Umwelt vor: Kohlenstoffdioxid (auch: R-744) und Ammoniak (auch: R-717) sind natürliche Kältemittel. Auch das immer häufiger genutzte Propan (R-290) gehört dazu.
Synthetische Kältemittel werden chemisch hergestellt. Für Wärmepumpen kommen hier insbesondere teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW) zum Einsatz, zum Beispiel R-410a.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang der GWP-Wert. GWP steht für „Global Warming Potential“, zu Deutsch: Treibhauspotenzial. Zum Vergleich zieht man Kohlenstoffdioxid mit einem GWP-Wert von 1 heran. Wenn also ein Kältemittel einen GWP-Wert von 750 hat, dann ist es für die Umwelt 750-mal so belastend wie CO2.
Bisher gängige Kältemittel wie zum Beispiel R-410a dürfen in Zukunft aufgrund ihres hohen Treibhauspotenzials nicht mehr oder nur noch unter bestimmten Bedingungen genutzt werden. Stattdessen halten weniger umweltschädliche synthetische oder – noch besser – natürliche Kältemittel wie Propan (R-290) Einzug. Dieses Diagramm zeigt dir, wie groß der Unterschied in Bezug auf das Treibhauspotenzial ist:
Mit „F-Gasen“ sind fluorierte Treibhausgase gemeint, die ein hohes Treibhauspotenzial haben. Die Europäische Union möchte im Rahmen des „Phase-downs“ (einer schrittweisen Reduzierung) den Einsatz solcher Gase für Wärmepumpen (und weitere Anlagen wie zum Beispiel Kühlgeräte) vermindern. Grundlage ist eine EU-Verordnung (genannt „F-Gas-Verordnung“).
Die Grenzwerte fallen für Monoblock-Wärmepumpen (mit nur einer Einheit) und Split-Anlagen (mit einer Außen- und einer Innen-Einheit) unterschiedlich aus. Das liegt unter anderem daran, dass in Monoblock-Anlagen der gesamte Kältemittelkreislauf schon bei der Herstellung hermetisch abgeschlossen wird. Für eine Split-Anlage muss hingegen eine Kältetechnik-Fachkraft vor Ort sein, die das Kältemittel bei der Installation einfüllt und sicherstellt, dass der Kreislauf wirklich geschlossen ist.
Die genauen Grenzwerte sind komplex und richten sich jeweils nach Gerät, nach Neuinstallation oder Wartung, nach Leistung der Anlage und mehr. Als grobe Orientierung sei gesagt: Ab 2027 dürfen viele neu installierte Wärmepumpen nur noch Kältemittel mit einem GWP-Wert unter 150 verwenden. Ausnahmen bestehen für große Anlagen und für manche Split-Geräte. Hier sind teilweise auch GWP-Werte unter 750 erlaubt. Perspektivisch geht der Trend dahin, den GWP-Wert immer weiter zu senken, um bis 2050 ganz auf (nicht aufbereitete oder recycelte) F-Gase zu verzichten.
Wenn du bereits eine Wärmepumpe mit einem Kältemittel besitzt, das nach 2027 nicht mehr zulässig ist, musst du deine Wärmepumpe nicht umbauen lassen. Für Wartung und Instandhaltung bestehen nämlich Ausnahmen.
Wenn du dir eine neue Wärmepumpe anschaffen möchtest, solltest du schon jetzt einen GWP-Wert unter 750 anstreben – noch besser wäre perspektivisch ein Wert unter 150. Die allerbeste Wahl: ein natürliches Kältemittel. Mit einem GWP-Wert von nur 3 ist Propan (R-290) dabei ziemlich unschlagbar, und viele moderne Wärmepumpen arbeiten schon jetzt damit.
Für den Einsatz eines natürlichen Kältemittels wirst du außerdem mit einer zusätzlichen Förderung belohnt – bis zu 1.500 Euro kannst du hier erhalten. Mehr dazu weiter unten im Text.
Achte außerdem darauf, dass das gewählte Kältemittel keine verbotenen PFAS (per- und polyfluorierte Chemikalien) enthält. Auch diese stehen als Umweltgifte bereits in der Kritik und die EU prüft ein Verbot. Mit natürlichen Kältemitteln bist du auf der sicheren Seite.
Momentan kommen noch viele Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) und halogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW) zum Einsatz. Der Fokus liegt aber darauf, schrittweise auf umweltschonendere synthetische oder komplett natürliche Kältemittel für Wärmepumpen umzusteigen.
Hier ein Überblick über die wichtigsten Kältemittel und ihre Vor- und Nachteile:
Mit Blick auf die zukünftigen Anforderungen an Wärmepumpen-Kältemittel tun sich vor allem zwei hervor: das natürliche Kältemittel Propan (R-290) und das synthetische Difluormethan (R-32). Schauen wir uns diese beiden Kältemittel daher noch einmal genau im Vergleich an:
Du brauchst keine Sorge zu haben, dass du deine Wärmepumpe plötzlich austauschen lassen musst, weil die Regierung ein Kältemittel verbietet. Für Reparatur und Wartung bestehen auch jetzt schon Ausnahmeregelungen, damit genau das nicht passiert.
Außerdem können die Wartungsfachkräfte mit aufbereiteten und recycelten Kältemitteln arbeiten, die weiterhin für Wärmepumpen zulässig sind. Dieser letzte Punkt ist vor allem relevant für Kältemittel mit einem sehr hohen GWP von über 2.500 – das betrifft also zum Beispiel das Kältemittel R-404a –, die schon ab 2025 verboten sind.
Unter bestimmten Voraussetzungen besteht allerdings eine Verpflichtung zur Dichtigkeitsprüfung. Das ist der Fall, wenn eine Monoblock-Wärmepumpe ein CO2-Äquivalent von 10 Tonnen bzw. eine Split-Anlage ein CO2-Äquivalent von 5 Tonnen erreicht. Das CO2-Äquivalent berechnest du, indem du den GWP-Wert mit der Füllmenge des Kältemittels in Kilogramm multiplizierst.
Du hast eine Split-Wärmepumpe mit dem Kältemittel R-410a. Die Füllmenge beträgt 3 Kilogramm. Bei einem GWP-Wert von 2.088 landest du bei einem CO2-Äquivalent von 6,264 Tonnen. Das ist zu viel.
Du entscheidest dich daher für das Kältemittel R-32. Du benötigst zum einen weniger davon – wir rechnen mit 2 Kilogramm –, zum anderen liegt der GWP-Wert nur bei 675. Du erreichst ein CO2-Äquivalent von 1,350 Tonnen, was rechtlich unproblematisch ist.
Deine Monoblock-Wärmepumpe arbeitet mit Propan (GWP-Wert 3) und einer Füllmenge von 0,75 Kilogramm. Das CO2-Äquivalent beträgt 0,00225 Tonnen. Du liegst weit unter dem zulässigen Grenzwert und unterliegst keiner Prüfungspflicht.
Tipp: Von der Dichtigkeitsprüfung abgesehen ist es sinnvoll, deine Wärmepumpe regelmäßig warten zu lassen. Das kann ihre Lebensdauer verlängern.
Die Regierung möchte den Einsatz natürlicher Kältemittel unterstützen. Derzeit (Stand: Februar 2025) bekommst du hohe Förderungen, wenn du eine ineffiziente Heizung durch eine Wärmepumpe austauschst – bis zu 70 Prozent sind drin. 5 Prozent davon entfallen auf die Förderung natürlicher Kältemittel. Propan (R-290) erfüllt diese Anforderungen.
Wenn du dich stattdessen für ein synthetisches Kältemittel entscheidest, kannst du dennoch den Rest der hohen Förderungen in Anspruch nehmen. Bei 1KOMMA5° setzen wir vor allem auf R-290, wenn der Einsatz sinnvoll und effizient ist. Schließlich wollen wir zum Klimaschutz beitragen, wo es nur geht.
Damit die Installation einer Wärmepumpe sich lohnt und der Umwelt dient, muss das Kältemittel effizient, sicher und möglichst umweltschonend sein. Unsere Wahl fällt daher hauptsächlich auf das natürliche Kältemittel R-290, für das du eine zusätzliche Förderung erhalten kannst.
Unabhängig vom Kältemittel holen wir für dich immer das Maximum an Effizienz heraus. Unsere künstliche Intelligenz, Heartbeat AI, steuert nämlich Stromflüsse und Wärmepumpe für dich so, dass du optimal heizt und dabei Strom und Kosten sparst. Alles voll automatisch.
Das gewählte Kältemittel beeinflusst die Umweltbilanz einer Wärmepumpe. Typische Kältemittel für Wärmepumpen sind R-410a, R-407C und – mit Blick auf besseren Umweltschutz – R-32 und das natürliche Kältemittel R-290 (Propan).
Bei 1KOMMA5° begrüßen wir die Entscheidung der EU, nachhaltigere Kältemittel für Wärmepumpen zu forcieren. Mit unseren eigenen Wärmepumpen sind wir schon längst dabei: Unsere Systeme erfüllen alle gesetzlichen Vorgaben und sind bereit für die Zukunft – auch im Hinblick auf die kommenden Verbote.