Wenn du einen Blick auf deine Stromrechnung wirfst, fallen dir vielleicht zwei Werte auf: der Grundpreis und der Arbeitspreis für deinen Strom. Warum zahlst du eigentlich diese zwei Beträge, und an wen? Hier erfährst du, wer alles was von deinem Geld abbekommt und wie genau sich der Grund- und Arbeitspreis für Strom zusammensetzen.
Der Unterschied: Der Grundpreis für Strom ist eine fixe monatliche oder jährliche Gebühr. Der Arbeitspreis hingegen wird pro verbrauchter Kilowattstunde erhoben.
Das Kostenverhältnis: Für den Grundpreis fällt jährlich ein Betrag im niedrigen dreistelligen Bereich an. Der Arbeitspreis kann für einen 4-Personen-Haushalt je nach Verbrauch zwischen 1.000 und 2.000 Euro pro Jahr liegen.
Die Zusammensetzung: Der genaue Arbeitspreis für Strom hängt stark von deinem eigenen Verbrauch ab. Über ihn zahlst du aber nicht nur deinen genutzten Strom, sondern auch deinen Anteil an den Kosten für die Erzeugung, die Beschaffung und den Vertrieb des Stroms, dazu diverse Steuern und Umlagen.
Das Sparpotenzial: Den Grundpreis legen deine lokalen Stadtwerke fest, doch beim Arbeitspreis kannst du durch eigene Maßnahmen viel Geld sparen.
Der Betrag, den du – meistens pro Monat – für Strom bezahlst, setzt sich aus Grund- und Arbeitspreis zusammen. Beide werden in der Regel auf deiner Stromrechnung ausgewiesen. Doch wie unterscheiden sie sich?
Kurz und knackig: Der Grundpreis ist eine fixe monatliche Gebühr, die unabhängig von deinem Verbrauch anfällt. Das heißt: Ob du nun besonders sparsam bist und jedes Elektrogerät, das gerade nicht gebraucht wird, von der Steckdose nimmst, oder ob du täglich die ganz große Festbeleuchtung auffährst, ist für den Grundpreis egal. Den bezahlst du nämlich grundsätzlich für Dinge wie
die Verfügbarkeit des Stromanschlusses,
die Bereitstellung und das Ablesen deines Stromzählers,
Verwaltungsaufgaben wie die Rechnungsstellung und den Kundenservice der lokalen Stadtwerke und
die Nutzung und Wartung der Stromnetze deiner Stadt (das sogenannte Netzentgelt).
Übrigens: Im April 2025 werden in Deutschland dynamische Netzentgelte eingeführt. Sie sollen dazu anregen, Strom zu bestimmten Zeiten zu beziehen und dadurch das Netz zu entlasten.
Der Arbeitspreis für Strom hingegen wird pro verbrauchter Kilowattstunde berechnet. Er richtet sich nach deinem tatsächlichen Stromverbrauch. In Deutschland betrug er im 1. Halbjahr 2024 durchschnittlich 42 Cent pro Kilowattstunde, wobei regional und auch je nach Anbieter große Unterschiede möglich sind. Der Arbeitspreis beinhaltet die Aufwandskosten deines Stromversorgers, der dann Teile davon an andere Akteure wie Netzbetreiber oder den Staat weiterleitet. Wie du siehst, sind hier so einige Parteien involviert. Welche Posten genau abgedeckt werden, erfährst du im nächsten Kapitel.
Die exakte Zusammensetzung des Strompreises ändert sich ständig. Wenn du verstehen willst, woraus sich der Endpreis für deinen Strom zusammensetzt, sieh dir die wichtigsten Komponenten an:
Darunter fallen die Kosten, die für die Erzeugung des Stroms entstehen, also etwa für den Betrieb und die Wartung von Kraftwerken sowie für Brennstoffe, die in konventionellen Stromtarifen für die Energiegewinnung zum Einsatz kommen. Außerdem bezahlst du damit das Personal, das tagtäglich fleißig an der Stromerzeugung arbeitet.
Zum einen zahlst du deinen Anteil an den Kosten, die dein Stromanbieter selbst für den Einkauf der Strommenge an der Strombörse oder durch langfristige Lieferverträge bezahlt. Diese Kosten können stark schwanken und sind abhängig von Angebot und Nachfrage sowie den Preisen für Primärenergieträger (das betrifft insbesondere Kohle, Gas und Öl).
Zum anderen decken die Anbieter damit die Kosten für den Vertrieb des Stroms, für ihr Marketing sowie ihre Dienstleistungen – mitsamt einer gewissen Gewinnmarge, immerhin müssen ja auch die Menschen in den Energiefirmen ihre Stromrechnungen bezahlen können.
Die Umsatzsteuer (auch als Mehrwertsteuer bekannt) auf Strom beträgt grundsätzlich 19 %. Die Umsatzsteuer wird auf den Gesamtpreis (Arbeits- und Grundpreis) erhoben, der sich aus dem Erzeuger- und Vertriebsanteil, den Netzentgelten und sonstigen staatlich veranlassten Preisbestandteilen zusammensetzt. Das Einkommen aus der Umsatzsteuer teilen Bund, Länder und Gemeinden untereinander auf.
Die Stromsteuer wurde im Jahr 1999 als Teil der ökologischen Steuerreform eingeführt (darum läuft sie dir mitunter auch als „Ökosteuer“ über den Weg). Dein Energieversorger zieht sie im Rahmen des Arbeitspreises für Strom ein und leitet sie an den Staat weiter. Ursprünglich war die Stromsteuer zur Subventionierung der Rentenversicherung gedacht, heute dient sie auch als Förderinstrument für Klimaschutz und Energieeffizienz. Sie ist ein fester, verbrauchsabhängiger Teil des Arbeitspreises, der trotz Schwankungen anderer Preiskomponenten seit 2003 konstant geblieben ist und 2,05 ct/kWh beträgt.
Wir nähern uns den kniffligeren Begriffen – die Konzessionsabgabe zahlen die Energieversorger an Städte, Kommunen und Gemeinden, um öffentliche Wege für die Verlegung und den Betrieb von Stromleitungen nutzen zu dürfen. Die Städte und Kommunen „erlauben“ auf Basis dieser Abgabe also die Nutzung ihrer Infrastruktur für die Stromversorgung. Die genaue Höhe kann sich regional unterscheiden, da sie von den Vereinbarungen zwischen den Gemeinden und den Netzbetreibern abhängt – durchschnittlich beträgt sie 1,64 ct/kWh.
Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen sind zum Beispiel Blockheizkraftwerke oder industrielle Kraftwerke, die ihren jeweiligen Brennstoff (Erdgas, Biomasse usw.) besonders effizient nutzen, da sie gleichzeitig sowohl Strom als auch Wärme erzeugen. Die KWKG-Umlage (Umlage nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz) dient der Förderung solcher Anlagen mit hohem Wirkungsgrad, da sie weniger fossile Brennstoffe verbrauchen und geringere CO₂-Emissionen erzeugen. Die Höhe der Umlage legt die Bundesnetzagentur jährlich fest (2024: 0,275 ct/kWh).
Die Offshore-Netzumlage finanziert den Bau, den Betrieb und die Wartung von Stromleitungen, die Offshore-Windparks (also weit vor der Küste liegende Windkrafträder) mit dem Festlandstromnetz verbinden. Offshore-Windenergie ist ein elementarer Bestandteil der Energiewende, da sie besonders leistungsstark und wetterunabhängig ist. Ihre Integration ins Stromnetz erfordert jedoch eine spezielle Infrastruktur, was erhebliche Kosten verursacht. Überwacht von der Bundesnetzagentur berechnen die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) die Höhe der Umlage (2024: 0,656 ct/kWh).
Gemäß § 19 der Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV) können stromintensive Unternehmen, die sich durch einen gleichmäßigen oder netzdienlichen Stromverbrauch auszeichnen, reduzierte Netzentgelte beantragen. Das sichert die Stabilität des Stromnetzes, bedeutet aber natürlich auch Mindereinnahmen für die Netzbetreiber – und die gleichen alle Haushalte in Deutschland mit der §-19-StromNEV-Umlage von 0,643 ct/kWh aus.
Moment mal, das Netzentgelt schon wieder? Ja, denn das Netzentgelt ist ein kleiner Sonderfall auf deiner Stromrechnung: Es teilt sich nämlich auf in einen festen Preisanteil, der unabhängig vom Verbrauch anfällt, weshalb das Netzentgelt einerseits ein Teil des Grundpreises ist. Andererseits ist es abhängig von der tatsächlich bezogenen Strommenge, weshalb es auch mit dem Arbeitspreis abgerechnet wird. Wie hoch jeweils dein Anteil an Netzentgelt im Grundpreis (in Euro pro Monat) und im Arbeitspreis (in Cent pro Kilowattstunde) ist, hängt von deinem Netzbetreiber, deinem Stromlieferanten sowie der Region, in der du wohnst, ab.
Die Grafik zeigt dir, wie sich die einzelnen Kostenstellen von Grund- und Arbeitspreis für Strom anteilig in deinem Strompreis zusammensetzen:
Die kurze Antwort: für den Arbeitspreis. Die aberwitzige Antwort: vielleicht für den Grundpreis, wenn du extrem selten Elektrogeräte nutzt. Und jetzt die detaillierte Antwort:
In den meisten Haushalten hat der Arbeitspreis für Strom den weitaus größeren Anteil an den Gesamtkosten der Stromrechnung. Schließlich ist der Grundpreis ein fixer Betrag im niedrigen dreistelligen Bereich, den du einmal jährlich oder auch häppchenweise monatlich entrichtest. Der Arbeitspreis hingegen hängt direkt von deinem Verbrauch in Kilowattstunden ab. Du kannst typischerweise von diesem Verhältnis ausgehen:
Arbeitspreis: Macht bei einem durchschnittlichen Verbrauch oft 70–90 % der Stromkosten aus.
Grundpreis: Macht 10–30 % der Stromkosten aus.
Aber was ist schon ein typischer Haushalt? Schauen wir uns ein paar Rechenbeispiele an.
Verbrauch von 1.000 kWh/Jahr: seltene Nutzung weniger, energieeffizienter Geräte, Grundpreis 120 Euro/Jahr, Arbeitspreis 40 Cent/kWh.
Grundpreis: 120 Euro fix
Arbeitspreis: 1.000 kWh × 0,40 Euro = 400 Euro
Verhältnis: Grundpreis ca. 35,5 %, Arbeitspreis ca. 64,5 %
Verbrauch von 3.000 kWh/Jahr: regelmäßige Nutzung mehrerer, teils gleichzeitig laufender Geräte, Grundpreis 120 Euro/Jahr, Arbeitspreis 40 Cent/kWh.
Grundpreis: 120 Euro fix
Arbeitspreis: 3.000 kWh × 0,40 Euro = 1.200 Euro
Verhältnis: Grundpreis ca. 9 %, Arbeitspreis ca. 91 %
Du siehst, der Arbeitspreis des Stroms macht fast immer den größten Anteil auf deiner Rechnung aus. Bei ihm hast du auch das größte Sparpotenzial, sei es durch dein eigenes umsichtiges Verbrauchsverhalten, durch die Wahl günstiger Anbieter, die Installation effizienter, smarter Technologien – oder durch die optimale Symbiose all dieser Faktoren. Wie du das hinkriegen sollst? Kein Problem, das machen wir für dich.
Wie wär’s, wenn du nicht 30 bis 40 Cent pro Kilowattstunde für deinen Strom bezahlst, sondern, sagen wir mal, 0 Cent? Das ist kein Marketingsprech, sondern unser Versprechen für eine nachhaltige Energiewirtschaft: Living on wind and sunlight forever for free.
Denn Strom ist nicht immer gleich teuer. Der Preis an der Strombörse fällt, wenn viel nachhaltige Energie durch Wind und Sonne bereitsteht oder gar Überschüsse vorhanden sind. Da wäre es doch optimal, wenn du diesen Strom genau dann beziehst, wenn er am günstigsten ist, bei dir speicherst und dann verbrauchst, wenn die Strompreise gerade wieder höher sind.
Mit unserem dynamischen Stromtarif Dynamic Pulse profitierst du in deinem Eigenheim von genau diesen fallenden oder sogar negativen Strompreisen. Wir verzichten auf einen Aufschlag und eine Marge, sondern geben die Börsenstrompreise eins zu eins an dich weiter. Was du dafür brauchst? Einen Stromspeicher, idealerweise in Verbindung mit deiner eigenen PV-Anlage auf dem Dach, sowie einen intelligenten Stromzähler, der die dynamischen Strompreise an dich weitergeben kann – einen sogenannten Smart Meter. Gesteuert wird das Ganze von unserer Heartbeat AI, einem smarten Energiemanagementsystem.
Schau dir einfach mal an, wie du mit einem dynamischen Stromtarif über Jahrzehnte Stromkosten sparst.
Der Arbeitspreis für Strom stellt in konventionellen Stromtarifen den größten Anteil der Stromkosten dar. Bei herkömmlichen Tarifen bist du nur bis zu einem gewissen Grad in der Lage, deine Stromkosten durch Stromsparmaßnahmen oder Anbieterwechsel zu beeinflussen.
Der zukunftsweisende Ansatz ist ein dynamischer Stromtarif, wie du ihn bei 1KOMMA5° erhältst. Hier passt sich der Arbeitspreis dynamisch den Strombörsenpreisen an, was insbesondere in Phasen hoher Einspeisung erneuerbarer Energien zu stark sinkenden Kosten oder sogar negativen Preisen führen kann. Dank intelligenter Stromzähler und Speicherlösungen kannst du von den Preisschwankungen profitieren.
Dynamische Modelle setzen aber nicht nur neue Standards in Sachen Kosteneffizienz, sondern fördern auch den Ausbau und die Nutzung erneuerbarer Energien. Sie bieten dir die Möglichkeit, dich von den starren Rahmenbedingungen konventioneller Tarife zu lösen und gleichzeitig einen Beitrag zur nachhaltigen Energiewirtschaft zu leisten. Flexiblere und verbraucherzentrierte Tarife wie Dynamic Pulse zeigen, dass die Energieversorgung der Zukunft nicht nur günstiger, sondern auch smarter, sicherer und sauberer sein kann.