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Freiflächen-Photovoltaik: Mehr Solarstrom für mehr Unabhängigkeit

Photovoltaikanlagen gibt es nicht nur auf Dächern. Um die Energiewende weiter voranzutreiben und noch effektiver grünen Strom zu produzieren, werden für das Erzeugen von Solarenergie auch häufig Freiflächen genutzt. Bei solchen Projekten werden große Freiflächenanlagen auf dem Land oder Wasser installiert, um einen noch höheren Ertrag zu erzielen. Wir erklären dir, welche Arten von Freiflächenanlagen es gibt, wie Kosten und Nutzen sind und ob sich Photovoltaik auf Freiflächen auch für Privatpersonen lohnen kann.

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Das Wesentliche in Kürze

  • Arten: Es gibt verschiedene Arten von Freiflächen-PV-Anlagen. Dazu gehören z. B. Floating-Photovoltaikanlagen, Agri-Photovoltaikanlagen oder Parkplatz-Photovoltaikanlagen. Alle Arten nutzen große Freiflächen auf dem Wasser oder Land, um grünen Strom zu erzeugen.

  • Kosten & Nutzen: Die Kosten für Freiflächen-Photovoltaik sind aufgrund der Größe der Anlagen sehr hoch und werden in der Regel von gewerblich Investierenden finanziert. Pro Hektar erbringen Freiflächen PV-Anlagen eine Leistung von etwa 400.000 bis 500.000 Kilowattstunden.

  • Voraussetzungen: Auch bei Freiflächenanlagen müssen einige Voraussetzungen gegeben sein, um den besten Ertrag zu erzielen. Dazu gehören die Faktoren Standort, Verschattung und Ausrichtung der Module. Außerdem sollte der Boden vorher geprüft und alle Genehmigungen sowie rechtlichen Aspekte sollten beachtet werden.

  • Privater Nutzen: Die Beteiligung an einer Freiflächenanlage ist für Privatpersonen nur unter bestimmten Umständen sinnvoll. Trotzdem gibt es die Möglichkeit, für den Eigenverbrauch eine Inselanlage im eigenen Garten zu installieren oder einen Teil eines Solarparks zu pachten.

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Photovoltaik auf Freiflächen – was bedeutet das?

Die Nutzung von Photovoltaik auf Freiflächen bedeutet, dass die PV-Anlage nicht auf einem Gebäude, sondern auf einer freien Fläche am Boden oder auf einem Gewässer installiert wird. Freiflächen Photovoltaikanlagen nennt man auch Solarparks. Oft werden landwirtschaftlich nicht mehr nutzbare Flächen genutzt, um mit Hilfe von einer PV-Anlage hohe Erträge an grünen Strom zu erzeugen. Damit sind die Freiflächen für Photovoltaik eine der effizientesten Methoden bei der Gewinnung von erneuerbarem Strom.

Welche Arten von Photovoltaik-Freiflächen gibt es?

Es gibt unterschiedliche Arten von Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Dazu gehören unter anderem schwimmende Photovoltaikanlagen oder Anlagen, die für die Erzeugung von erneuerbarem Strom landwirtschaftliche Flächen mitbenutzen.

Photovoltaikanlagen auf Freiflächen können daher sehr individuell eingesetzt werden. Spezielle Arten der Freiflächenanlagen sind: 

  • Agri-Photovoltaik: Bei dieser Art von Freiflächenanlage wird die landwirtschaftliche Nutzung einer Fläche gleichzeitig auch für die Erzeugung von grünem Strom eingesetzt. Sie ist die wohl bekannteste Art von Photovoltaik-Freiflächenanlagen.

  • Parkplatz-Photovoltaik: Auf öffentlichen und nichtöffentlichen Parkplätzen können PV-Anlagen auf einer solchen Freifläche installiert werden. So wird die bereits versiegelte Fläche doppelt genutzt. Zusätzlich bietet die Freiflächen-Solaranlage auf einem Parkplatz Schatten für die parkenden Autos und mindert das Aufheizen der Umgebung, insbesondere in Städten. Außerdem können mit der PV-Anlage direkt Ladestationen für E-Autos installiert werden, um den erzeugten Strom gleich vor Ort zu nutzen.

  • Floating-Photovoltaik: Hierbei handelt es sich um schwimmende PV-Anlagen, die als Freifläche entweder künstliche oder von Menschen veränderte Gewässer nutzen, z.B. Seen, die durch Kiesabbau entstanden sind. Eine Besonderheit dieser Art der Freiflächen-Solaranlage ist, dass der Kühlungseffekt des Wassers einen positiven Einfluss auf die Leistung der Module hat. 

  • Moor-Photovoltaik: Dabei dienen entwässerte Moorböden als Freifläche für Photovoltaik. Gleichzeitig wird das Moor wiedervernässt und renaturiert.

Photovoltaik-Freiflächenanlagen bieten viele Anwendungsmöglichkeiten, da sie in all ihren Arten die Möglichkeit bieten, Flächen nicht nur für die Erzeugung von Solarstrom zu nutzen, sondern auch für z.B. die Nahrungsproduktion oder als Parkfläche. So kann die Flächenkonkurrenz in dicht besiedelten Gebieten deutlich entschärft werden

Kosten und Nutzen einer Freiflächenanlage

Ab einer Fläche von ca. 20.000 Quadratmetern kann Photovoltaik auf einer Freifläche wirtschaftlich betrieben werden. Das bedeutet, dass Planung, Anschaffung der Module und Installation eines Solarparks mit hohen Kosten verbunden sind. Als Investment lohnt sich eine Freiland PV-Anlage also häufig nur für gewerbliche Investierende bzw. Unternehmen. Pro Hektar erbringen Freiflächen-PV-Anlagen eine Leistung von etwa 400.000 bis 500.000 Kilowattstunden (kWh). Abhängig ist der Ertrag aber auch vom Standort. So kann Photovoltaik auf einer Freifläche mit 750 Kilowatt-Peak (kWp) jährlich pro Hektar ungefähr 600.000 bis 800.000 kWh Ertrag erbringen. 

Der Ertrag von Freiland-Photovoltaik ist aufgrund ihrer Größe im Vergleich zu PV-Anlagen auf Dächern deutlich höher. Auch die Ausrichtungsmöglichkeiten zur Sonne sind besser. Zusätzlich haben die Freiflächen-PV-Anlagen auch eine höhere Lebensdauer von bis zu 40 Jahren, was die Wirtschaftlichkeit positiv beeinflusst.

Laut dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erhalten Solaranlagen auf Freiflächen nur eine feste Einspeisevergütung, wenn sie weniger als 750 kWp Leistung bringen. Außerdem müssen sie auf sogenannten Konversionsflächen errichtet werden. Konversionsflächen sind Flächen, die erst anders genutzt wurden und jetzt z.B. als Freiflächenanlage für Photovoltaik eine neue Bestimmung haben.

Einfluss von Freiflächen Photovoltaik auf Flora und Fauna

Die Errichtung einer Solaranlage auf einer Freifläche, vor allem von Agri-Photovoltaikanlagen, hat einen Einfluss auf die Tier- und Pflanzenwelt. Die Einflüsse können dabei sowohl negativer als auch positiver Natur sein. Abhängig ist das z.B. von der vorherigen Nutzung der Fläche und der Ausgestaltung der Photovoltaik-Freiflächenanlage. Zwei Beispiele für die Beeinflussung sind:

  • Eine Umzäunung einer Photovoltaik-Freifläche kann positive Auswirkungen haben, da eingezäunte Gebiete einen störungsarmen Rückzugsort für Kleinsäuger, Vögel und Insekten bieten. Allerdings ist es gleichzeitig auch ein negativer Eingriff in die Natur, da für größere Tiere die Umzäunung eine Barriere darstellt. 

  • Ist eine Freiland-Anlage für Photovoltaik auf einer Fläche gebaut, die zuvor sehr intensiv bewirtschaftet wurde, bietet das die Möglichkeit, dass der Boden sich wieder erholt und die Artenvielfalt gefördert wird. Das ist möglich, da wegen der PV-Anlage keine Dünge- und Pflanzenschutzmittel oder schwere Landmaschinen mehr auf die Fläche Einfluss nehmen können. 

Welche Voraussetzungen müssen bei einem Solarpark gegeben sein?

Um einen Solarpark zu bauen, braucht man Genehmigungen und es müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein, damit dieser auch die gewünschte Leistung bringt. Diese Faktoren spielen bei der Errichtung einer Photovoltaik-Freiflächenanlage eine Rolle: 

  • Standort: Bei der Standortwahl spielen vor allem Größe, Sonneneinstrahlung und gute Bodenbedingungen eine Rolle. Darüber hinaus sollte auch eine gute Anbindung ans Stromnetz gegeben sein. 

  • Bodengutachten: Mit einem Bodengutachten wird die Beschaffenheit des Bodens analysiert. Das ist wichtig, um festzustellen, ob der Boden tragfähig genug ist, damit er die Anlage auch stabil hält. Ist dies nicht der Fall, sind weitere Maßnahmen zur Befestigung des Bodens nötig.

  • Verschattung: Auch bei einer Freiland-PV-Anlage muss auf die Verschattung geachtet werden. Verschattung kann den Ertrag der Freiflächenanlage negativ beeinflussen. Daher sollte vor dem Bau auf Hindernisse wie Gebäude und Bäume geachtet werden.

  • Genehmigungen und rechtliche Aspekte: Freiflächen-Photovoltaikanlagen sind genehmigungspflichtig. Sie werden von den Kommunen durch einen Aufstellungsbeschluss überprüft. Bei großen Freiflächenanlagen geschieht das in der Regel vor der Antragstellung auf ein Bauleitverfahren. 

  • Ausrichtung der Module: Für die bestmögliche Leistung beim Erzeugen von grünem Strom sollte die Neigung der Module an den geographischen Breitengrad angepasst werden. Der Winkel sollte zwischen 30 und 40 Grad betragen für einen optimalen Ertrag.

Welche Änderungen bringt das Solarpaket 1?

Das im April 2024 verabschiedete Solarpaket 1 bringt auch für Freiflächen-PV-Anlagen einige Neuerungen. Ziel des Solarpaket 1 ist es, die Bestimmungen aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aufzugreifen und noch weiterzuentwickeln, um dem Thema Solarenergie neue Impulse zu geben. Konkret wird das für Freiflächen-Photovoltaik in zwei Ansätzen erreicht: Zum einen sollen mehr Flächen für Photovoltaik zur Verfügung gestellt werden, vor allem benachteiligte Gebiete der Landwirtschaft. Damit sollen die Ziele zum Ausbau von Photovoltaik-Freiflächenanlagen des EEG erreicht werden. Zusätzlich sollen – wenn möglich – Flächen mehrfach genutzt werden. Gebiete für den Naturschutz werden ausgeschlossen bzw. bewahrt. Insgesamt ist der Ansatz, Projekte zum Ausbau von Photovoltaik auf Freiflächen deutlich zu stärken.

Sind Photovoltaikanlagen auf Freiflächen auch privat nutzbar?

Der Nutzen von Photovoltaikanlagen auf Freiflächen ist für Privatpersonen aufgrund der hohen Kosten weniger relevant. Allerdings gibt es dennoch zwei Möglichkeiten, wie du als Privatperson von einer Freiland-PV-Anlage profitieren kannst:

  1. Einen Teil einer Freiflächen-Solaranlage pachten:

    Du kannst mit einem Pachtvertrag, der in der Regel eine Dauer von 20 Jahren hat, für einen Pachtpreis einen Teil der von der Anlage erzeugten Strom nutzen. Du übernimmst dabei die Finanzierung der Freiflächenanlage auf dem Grundstück und deckst die Kosten über die Pachtverträge. Diese Form der Nutzung von Freiflächen-Solaranlagen kann für Privatpersonen rentabel sein, aber nur, wenn der Strom ausschließlich für den Eigenverbrauch genutzt wird. Trotzdem wäre auch eine Einspeisung ins Netz gegen eine Vergütung möglich. Pro Hektar liegen die Pachtpreise für Photovoltaik-Freiflächenanlagen im vierstelligen Bereich. 

  2. Private Photovoltaik-Freiflächenanlage im Garten:

    Hierbei handelt es sich um kleine PV-Anlagen, die auf der Freifläche in deinem eigenen Garten oder auf deinem Grundstück installiert werden. Man nennt sie auch Inselanlagen. In der Regel sind diese PV-Anlagen nicht mit dem Stromnetz verbunden, sondern liefern ausschließlich Strom für den Eigenverbrauch. Die Erträge sind nicht sehr hoch aufgrund ihrer Größe, allerdings werden sie oft für den Betrieb von kleineren Elektrogeräten, Gartenteichpumpen oder Gartenlichtern genutzt. 

Die Beteiligung an Freiflächen-Photovoltaik ist für Privatpersonen also nur unter bestimmten Umständen interessant. Deutlich lohnender und vor allem besser umsetzbar ist für die meisten Menschen eher der Betrieb einer Photovoltaik-Dachanlage.

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Gibt es Förderungen für Photovoltaikanlagen auf Freiflächen?

Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gibt es auch Förderungen für Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Anlagen unter 1.000 kWp bekommen eine Vergütung von 6,93 Cent pro Kilowattstunde. Anlagen über 1.000 kWp müssen an dem Ausschreibungsverfahren der Bundesnetzagentur teilnehmen: Der Höchstwert für Gebote für die Termine im Jahr 2023 betrug 7,30 Cent pro kWh. Für das Jahr 2024 werden die Ausschreibungsergebnisse des Jahres 2023 verwendet.

Fazit: Welche Vorteile bringt Photovoltaik auf einer Freifläche?

Auf freien Flächen Photovoltaik zu betreiben, bringt mehrere Vorteile. Der Ertrag und die Leistung dieser Anlagen ist deutlich höher aufgrund ihrer Größe und trägt daher enorm zur Energiewende bei. Außerdem können Flächen mehrfach genutzt werden, sowohl auf dem Wasser als auch auf dem Land. Bei der Installation einer Freiflächen-Solaranlage auf verschlossenem Boden hilft die Anlage, die Aufheizung des Bodens zu vermindern. Im Gegensatz dazu trägt der Kühlungseffekt des Wassers dazu bei, die Leistungsfähigkeit von Solarmodulen zu verstärken. Aufgrund der hohen Kosten für die Materialien und die Installation der Freiflächen-PV-Anlagen sind diese für private Personen eher weniger interessant. Trotzdem kannst du mit Hilfe von Pachtverträgen diese auch privat nutzen oder du kannst eine kleinere Version einer Freiflächenanlage – eine Inselanlage – in deinem Garten installieren und für den Eigengebrauch bewirtschaften.

Artikel aus unserem 1KOMMA5° Magazin: